Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Dämon dreht durch

Ein Dämon dreht durch

Titel: Ein Dämon dreht durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
Gold außer Sichtweite. Ich glaube nicht, daß die hier drin irgend etwas versuchen werden. Dafür gibt es zu viele Zeugen, was wiederum bedeutet, daß man die Beute auf zu viele Köpfe verteilen müßte.«
    Gehorsam begann ich, die Münzen wieder einzusammeln. Da es meinen Händen an der dazu erforderlichen Geschicklichkeit zu fehlen schien, verstaute ich sie nicht wieder im Geldgürtel, sondern stopfte sie, so gut ich konnte, in meine Taschen.
    Inzwischen war die Bar kein Hort der Stille mehr. Überall ertönte leises Gemurmel, das mir selbst in meinem gegenwärtigen Zustand bedrohlich erschien, als verschiedene Grüppchen von Gästen die Köpfe zusammensteckten. Auch ohne die finsteren Blicke zu bemerken, die sie ständig in meine Richtung abschossen, fiel es nicht schwer, zu erraten, worum sich ihre Gespräche drehten.
    »Ich vermute, wenn es überhaupt Ärger gibt, dann erst nachdem wir gegangen sind. Also besteht der Trick darin, zu verschwinden, ohne daß sie es merken. Bestell noch einen Krug.«
    Erst jetzt merkte ich, wieviel ich eigentlich getrunken haben mußte, denn für einen Augenblick hatte ich geglaubt, der Djinn hätte gesagt...
    »Du willst, daß ich...«
    ». daß du noch einen Krug bestellst, ja. Aber egal was du tust, du darfst auf keinen Fall davon trinken.«
    Das leuchtete mir noch weniger ein, als mehr zu trinken.
    »Aber, Kalvin ... Die meisten von ihnen sitzen oder stehen doch zwischen uns und der Tür! Die werden mich sehen...«
    »Doch nicht durch die Vordertür, Blödmann! Siehst du den kleinen Gang dort hinten? Der führt zu den Toiletten. Hinten gibt es auch noch einen Ausgang, der wahrscheinlich in eine kleine Seitenstraße führt. Diesen Weg werden wir nehmen.«
    »Woher weißt du denn, daß es hier einen Hinterausgang gibt?« fragte ich mißtrauisch.
    »Weil ich, wenn ich in eine neue Bar komme, als erstes immer die Ausgänge zähle«, erwiderte der Djinn. »Das ist übrigens eine Angewohnheit, zu der ich dir auch rate, solltest du in Zukunft mit dem Saufen weitermachen wollen.«
    »Ich will doch gar nichts mehr trinken«, brachte ich noch hervor, als mein Magen plötzlich zu rebellieren begann.
    »So ist es gut. Immer mit der Ruhe. Ganz ruhig und gelassen. Und jetzt einfach auf die Toiletten zugehen.«
    In dem vergeblichen Bemühen, meinen Kopf wieder freizubekommen, atmete ich tief ein und stand auf, oder versuchte es zumindest. Irgendwie verhedderte sich mein Fuß nämlich dabei im Stuhl, so daß ich beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. Ich schaffte es zwar gerade noch, meinen eigenen Sturz zu verhindern, aber dafür kippte der Stuhl mit Getöse um, was mir bei den Grobianen an der Theke eine Menge Lacher eintrug.
    »Das ist schon in Ordnung«, beruhigte mich Kalvin, dessen Stimme wie aus großer Entfernung zu mir zu dringen schien. »Und jetzt einfach den Gang entlang.«
    Plötzlich kam ich mir äußerst hochgewachsen vor. Ich zielte auf den Gang und schaffte es tatsächlich bis dorthin.
    Es gelang mir, jede Berührung mit den Wänden zur Rechten und zur Linken zu vermeiden, was meiner Zuversicht einigen Auftrieb gab. Vielleicht würde Kalvins Plan doch noch klappen. Hinten, kurz vor den Toiletten, befand sich tatsächlich eine Ausgangstür, genau wie er gesagt hatte. Ohne auf weitere Anweisungen zu warten, wechselte ich den Kurs und drängte hinaus auf den Hof, wobei ich leise die Tür hinter mir schloß. Jetzt war ich im Freien!
    »Oh.«
    Ich musterte den Djinn mit gerunzelter Stirn.
    »Was soll das heißen >Oh!    »Nett, daß Sie mal vorbeischauen, Mister!«
    Letzteres kam von einem stämmigen Perfekter, tatsächlich war es nur einer von sechs, die uns im Hof den Weg abschnitten. Anscheinend hatte unsere kleine Nummer nicht alle hereingelegt.
    »Skeeve, ich...«
    »Mach dir nichts draus, Kalvin. Ich bin gerade von selbst drauf gekommen, was >Oh!< bedeutet.«
    »Natürlich wissen Sie, daß es sich hier um eine sogenannte Zollstraße handelt. Sie müssen bezahlen, um sie benutzen zu können.«
    Falls der Kerl bemerkt haben sollte, wie ich mit Kalvin redete, was für ihn ja aussehen würde, als würde ich mich mit der Luft selbst unterhalten, so schien es ihm zumindest nichts auszumachen.
    »Das stimmt«, meldete sich auch einer seiner Kumpel zu Wort. »Wir schätzen, daß das, was Sie in Ihren Taschen mit sich tragen, genügen dürfte.«
    »Schnell! Wieder rein!« zischte Kalvin.
    »Erster!« murmelte ich und tastete bereits hinter

Weitere Kostenlose Bücher