Ein Dämon dreht durch
meiner Geschosse.
Ich aktivierte noch etwas weitere Energie und legte einen Schutzwall um uns beide. Irgendwie glaubte ich nicht daran, daß jemand versuchen würde, sein antimagisches Zeug ausgerechnet gegen einen Mülleimer zu richten. Nach ein paar weiteren Durchläufen mit den guten alten Mülleimern war die Sache vorbei.
Schwer keuchend desaktivierte ich den Schutzwall und gebot meinen improvisierten Waffen Ruhe. Vier meiner Angreifer lagen am Boden, die anderen beiden hatten offensichtlich das Weite gesucht.
»Saubere Arbeit, Skeeve«, krähte Kalvin und erschien plötzlich wieder, wobei unklar blieb, wohin er sich vor dem Scharmützel verdrückt hatte.
»Sind Sie in Ordnung, Mr. Skeeve?« fragte der Straßenhändler und reichte mir die Hand, um mir beim Aufstehen behilflich zu sein.
»Ich denke schon ... ja ... dank Ihrer Hilfe ... J. R., nicht wahr?«
»So ist es. Ich war gerade auf dem Heimweg, als ich sah, wie diese Rabauken sich auf Sie stürzten. Die Kräfte schienen mir ein wenig ungleich verteilt, und so dachte ich mir, daß ich Ihnen vielleicht ein wenig helfen sollte. Junge, Junge! Ich wußte ja gar nicht, daß Sie ein Magiker sind!«
»Ja, und zwar ein verdammt dankbarer Magiker«, sagte ich und fuhr mit der Hand in meine Tasche. »Hier, nehmen Sie das. Betrachten Sie es als meine Methode der Danksagung.«
»Entschuldigung«, mischte sich der Djinn ein, »aber haben wir uns nicht eigentlich auf das Handgemenge eingelassen, damit du dein Geld behalten kannst?«
Seine Sorge war unbegründet, denn J. R. wich vor dem Gold zurück, als hätte ich ihm soeben Gift angeboten.
»Ich habe Ihnen nicht für Geld geholfen!« sagte er mit verkniffenem Mund. »Ich weiß, daß Sie nicht glauben ... Herrje! Ihr Reichen seid doch alle gleich! Ihr denkt, daß euer Geld...
Hören Sie! Ich arbeite für mein Geld, ist das klar? Ich bin kein Straßenpenner, der es auf ein Trinkgeld abgesehen hat!«
Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt und stampfte davon, während ich immer noch mit meiner ausgestreckten Hand voller Gold dastand.
Es hätte ein wunderschöner Abgang werden können, wäre die Seitenstraße nicht plötzlich von einem Fahrzeug blockiert worden, das nun vorfuhr ... ein Fahrzeug, auf dessen Dach blaue und rote Lichter blitzten.
Kapitel 13
Ich? Wieso denn ich, Herr Wachtmeister?
KAIN
»Ich sehe immer noch nicht ein, weshalb wir festgehalten werden.«
Mir schien, als hätten wir schon Stunden auf dem Polizeirevier verbracht. Wir, das waren ich, J. R. und natürlich Kalvin, obwohl die Polizisten die Existenz des Flaschengeistes nicht bemerkt zu haben schienen, während ich meinerseits keinerlei Neigung dazu verspürte, sie darüber aufzuklären. Trotz unserer Proteste hatte man uns kurz nach Eintreffen der Polizei hierhergebracht.
Man hatte die Schläger wieder aufgeweckt und in ein anderes Fahrzeug verfrachtet, wobei mir allerdings aufgefallen war, daß man sie weitaus unsanfter anfaßte als uns. Aber das war nur ein schwacher Trost dafür, daß wir gegen unseren Willen hier festgehalten wurden.
»Tun Sie nicht? Gut, dann müssen wir die Sache wohl noch einmal ganz langsam von vorn durchgehen, vielleicht beginnen Sie dann ja was zu ahnen.«
Das kam von dem Individuum, das seit unserer Ankunft das Verhör geleitet hatte. Aus dem unterwürfigen Verhalten der anderen Polizisten schloß ich, daß er ein ziemlich hochrangiger Polizeioffizier sein mußte. Er hatte Mundgeruch, üble Laune und eine schier unerschöpfliche Neigung zu Wiederholungen. Als er wieder mit seinem Spruch anfing, mußte ich gegen den Impuls ankämpfen, die inzwischen allzu vertrauten Worte mitzusingen.
»Wir könnten Sie wegen Trunkenheit in der Öffentlichkeit anklagen.«
»Ich bin stocknüchtern«, unterbrach ich ihn und dankte meinem glücklichen Stern für Kahnns Hilfe. »Wenn Sie mir nicht glauben, können Sie mich ja untersuchen.« »Es gibt eine Menge Zeugen, die ausgesagt haben, daß Sie in der Bar betrunken zu Boden gestürzt sind.«
»Ich bin über einen Stuhl gestolpert.«
»Dann ist da noch die Kleinigkeit des Überfalls ...«
»Ich habe Ihnen doch schon mehrmals gesagt, daß ich es war, der angegriffen wurde! Das war Notwehr!«
». und die Beschädigung von Privateigentum...«
»Herrje, das war doch bloß ein Mülleimer! Ich werde ihn zur Not ersetzen, wenn es darum...«
». und dann ist da natürlich noch der Widerstand gegen Ihre Festnahme.«
»Ich habe Sie bloß gefragt, wohin wir gehen. Das
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