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Ein Dämon dreht durch

Ein Dämon dreht durch

Titel: Ein Dämon dreht durch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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»Wirklich mieseste Qualität. Wechselt auf Stufe Zwei oder noch stärker, Jungs. Je stärker, desto besser!«
    Ich hätte es kommen sehen müssen. Vielleicht hätte ich das auch getan, wäre mir mehr Zeit zum Nachdenken geblieben. In einer Dimension, die sowohl Magik als auch Technologie benutzte, war es ja nur zu erwarten, daß man auch über gegenmagische Zauber und Waffen verfügte. Leider sah es im Augenblick so aus, als müßte ich sie jetzt aus erster Hand kennenlernen!
    Die anderen Mitglieder der Bande griffen gerade in ihre Taschen und holten Zauber oder Sprühdosen hervor. Ich hatte das ungute Gefühl, daß mich mein magischer Schutzwall nicht mehr sehr viel länger schützen würde. Kalvin war offensichtlich der gleichen Meinung.
    »Schnell, Skeeve! Hast du noch ein paar andere Karten im Ärmel?«
    Ich war immer der Meinung, daß man in Krisenzeiten sein stärkstes Blatt ausspielen sollte. Weil ich immer noch darauf hoffte, daß sich Gewalt vermeiden ließe, zog ich meine Energie aus dem Schutzwall zurück und warf sie dafür in eine neue Tarnung: ein übermuskulöser Perfekter, der gut und gern eineinhalbmal so groß war wie ich.
    »Wollt ihr etwa, daß ich wirklich böse werde?« schrie ich und versuchte meine Stimme, so gut es ging, in einen drohenden Baß zu verwandern.
    Ich hatte erst daran gedacht, mich in einen Polizisten zu ver wandern, hatte die Idee aber verworfen. Bei meinem gegenwärtigen Glück hätten die sich vielleicht ergeben, und was hätte ich dann mit ihnen anfangen sollen?
    Ich wollte, daß sie davonrannten, und zwar so weit sie nur konnten!
    Es funktionierte nicht.
    Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, als auch schon ein großer Ziegelstein dicht über meinem Kopf durch die Luft jagte ... und den vermeintlichen Brustkasten meines Tarnselbst durchbohrte.
    »Ein Tarnungszauber!« rief der Werfer. »Geht ihn so an, wie wir ihn vorher gesehen haben.«
    Gelinde gesagt war es Zeit, Fersengeld zu geben. Während ich versuchte, meinen Geist unter Kontrolle zu halten, was übrigens schwieriger ist, als es sich anhört, wenn ein halbes Dutzend Schlägertypen gerade auf einen zustürzen, aktivierte ich einen Levitationszauber und hob mich in die Lüfte.
    ... das heißt, ich versuchte es.
    Kaum war ich vom Boden abgehoben, als ein eiserner Griff meinen Knöchel packte.
    »Ich habe ihn!«
    Der Griff tat weh, was mir die Konzentration auf den Zauber erschwerte. Und schließlich sah es so aus, als hätten mich die Anstrengungen des Tages doch stärker ausgelaugt, als ich geglaubt hatte. Normalerweise kann ich außer mir selbst bis zu zwei weitere Leute levitieren lassen, und habe es auch schon getan...
    Nein, eigentlich drei, denn Massha war auch mal eine davon gewesen.
    Im augenblicklichen Durcheinander allerdings fiel es mir schon schwer, mich selbst und den Burschen in die Höhe schweben zu lassen, der meinen Knöchel festhielt. Ich kämpfte darum, ihn mit mir zu zerren, da prallte etwas gegen meinen Kopf und ...
    Plötzlich kam der Boden in einem ziemlich unwahrscheinlichen Winkel auf mich zu, und ich begann Sterne zu sehen. Der Druck an meinem Bein schien zwar verschwunden zu sein, aber als ich die Augen öffnete, stand der Anführer über mir, sein liebgewonnenes Brett in den Händen haltend.
    »Netter Versuch, Klugscheißer!« feixte er. »Aber nicht gut genug. Und jetzt gib mir das...«
    Da krachte jemand in seinen Rücken und schleuderte ihn zu Boden.
    »Schnell, Mr. Skeeve! Stehen Sie auf!«
    Ich brauchte eine Weile, bis ich merkte, daß es der Straßenhändler war, mit dem ich mich am Morgen unterhalten hatte. Er kauerte über mir, während er die Bande im Auge behielt, die uns nun zu umkreisen begann.
    »Schnell! Ich kann diese Leute nicht alle allein aufhalten!«
    Ich war mir zwar überhaupt nicht sicher, daß ich hätte aufstehen können, selbst wenn ich gewollt hätte, doch war ich jetzt immerhin soweit, alle Hoffnungen auf eine friedliche Lösung des Konflikts fahrenzulassen.
    Also stemmte ich mich auf den Ellenbogen, griff mit meinem Geist nach einem Mülleimer und ließ ihn durch die Reihen der Bande jagen.
    »Was, zum ...!«
    »Aufpassen!« Wenn sie eine Abreibung haben wollten, sollten sie sie auch bekommen. Mit dem Geist packte ich zwei weitere Mülleimer und warf sie ins Scharmützel, um alle drei in der engen Seitenstraße vor und zurück zu schleudern.
    »Herrje! Ich bin doch auf Ihrer Seite! Wissen Sie das nicht mehr!« rief der Straßenhändler und duckte sich vor einem

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