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Ein Dämon für alle Fälle

Ein Dämon für alle Fälle

Titel: Ein Dämon für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Seite, Fangzahn. Wenigstens brauchen wir uns nicht gegen eine etablierte Werbeaktion durchzusetzen.«
    Der Vampir ließ sich in einen Sessel fallen.
    »Das kannst du laut sagen«, knurrte er. »Kaum zu glauben, was für ein billiger Jakob dieser Täufler ist. Der wollte sogar ohne jede Werbung aufmachen!«
    »Vergiß nicht, der ging auch von null Konkurrenz aus. Wenn du damit rechnest, daß du der einzige in der ganzen Stadt bist, brauchst du auch keine Werbung zu machen.«
    »Na ja, die Hoffnung, den Job durchzubringen, ohne unseren Etat zu überziehen, können wir jedenfalls begraben«, meinte Vic grimmig. »Tut mir leid, Massha. Ich weiß, wieviel Mühe du dir gegeben hast, überall die Unkosten zu senken.«
    »Vergiß es«, winkte ich ab. »Wie sollen wir diesen Schuppen deiner Meinung nach überhaupt promoten?«
    »Die üblichen Zeitungsanzeigen werden nicht genügen ... auch wenn wir sie trotzdem schalten müssen. So kurz vor der Eröffnung müssen wir irgend etwas Besonderes auf die Beine stellen, damit es sich herumspricht.«
    »Wie wäre es mit Plakattafeln?«
    Vic schnitt eine Grimasse.
    »Ich weiß nicht, Massha. Ich glaube kaum, daß ein paar Plakattafeln einen Unterschied machen.«
    »Ich dachte eher an ganz viele Plakattafeln ... mehr an fünfzig davon, die das ganze Gebiet im Umkreis von zehn Meilen bepflastern.«
    »... draußen in größeren Abständen, und immer dichter beieinander, je näher man herankommt«, fügte er nachdenklich hinzu. »Das gefällt mir! Natürlich kostet das eine Stange.«
    »Dann werde ich eben hier und dort ein wenig an der Dekoration einsparen. Die sollten wir besser gleich festlegen. Nichts allzu Anspruchsvolles, wir wollen schließlich niemand, abschrecken. Was wir brauchen, ist jemanden, der die Schilder für die Reptilienfarmen malt. Eben diese Art von aufregender Aufmachung.«
    »Ich kenne genau den richtigen«, meinte Vic und kritzelte etwas auf den Block. »Und das nährt uns zum ursprünglichen Problem zurück.«
    »Richtig. Wir brauchen einen Namen.«
    Mit einem Ruck hob der Vampir den Kopf.
    »He! Das ist doch mein Part!«
    »Entschuldige.«
    »Weißt du, daß alles davon abhängt?«
    »Wie wäre es denn damit: Das Loch?«
    »Nein. Wie wäre es mit Funny-Farm?«
    »Nö. Und Höllenloch?«
    »Willst du mich löchern?«
    »Na gut, wie wäre es denn dann mit ...«
    Schließlich einigten wir uns auf >Palast der Freuden<. Dabei wurde unser Urteil ein wenig von der Tatsache beeinflußt, daß es mir gelungen war, einen heruntergekommenen örtlichen Jahrmarkt auf zutreiben. Den ließen wir auf unserem Gelände aufbauen, und im Gegenzug bekamen wir einige seiner Ausstellungsstücke zur Dekoration.
    Das beste daran waren die überdimensionalen Gestalten, die sie oben auf ihren Geisterbahnen hatten. Das waren Wesen aus allen möglichen Dimensionen, die Arme und Kopf bewegten, während versteckte Lautsprecher Vorübergehende mit »Ho ho ho« ansprachen. Ich fand sie phantastisch und ließ sie draußen überall um das Hotel herum aufstellen ... bis auf die Dame ohne Unterleib. Die ließ ich auf dem Herrenklo neben der Rezeption installieren.
    Nachdem wir das erst einmal erledigt hatten, ergab sich der Rest der Dekoration von allein. An der Gebäudeform konnten wir nichts Aufregendes verändern, also ließ ich sie mit breiten Streifen bemalen ... genau wie ein Zirkuszelt, nur noch bunter.
    Vic gestaltete die Disco, und sie wurde zu einem wahren Meisterwerk. Er ließ alles in Schwarz streichen: Boden, Wände, Decke, Möbel, alles. Außerdem ließ er an den Wänden und an der Decke Stühle und Tische befestigen, dazu lebensgroße Schaufensterpuppen in Abendgarderobe. Das wirkte sehr verwirrend, und wenn die Band spielte und die Scheinwerfer blitzten, wußte man wirklich nicht so genau, wo oben war und wo unten. Um diesen Effekt noch zu verstärken, bekam der Tanzboden eine leichte Neigung verpaßt und drehte sich um seine eigene Achse. Es war, als schwebte man im All und würde gleichzeitig von kosmischen Winden und der Schwerkraft attackiert. Er nannte den Nachtclub das >Loch<. Das Casino war allein mein Reich, und ich beschloß, nicht zu kleckern sondern nur zu klotzen. Ich stöberte einen Maler mit Sinn für Humor auf, und so verwendeten wir Tarnfarbe ... nur daß wir anstelle von Grün- und Brauntönen die Grundfarben in Leuchtstoffqualität verwendeten. Als i-Tüpfelchen brachten wir überall Spiegel an, aber die aus dem Spiegelkabinett des Jahrmarkts. Das erzeugte nicht nur

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