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Ein Dämon für alle Fälle

Ein Dämon für alle Fälle

Titel: Ein Dämon für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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schweifen.
    »Eigentlich würde ich gern wissen, ob Sie mir einen Preis für alles nennen können, was Sie im Laden haben.«
    »Alles? Haben Sie alles gesagt?«
    »Alles ... Ihr liebliches, bewundernswertes Selbst eingeschlossen.«
    »Ich verstehe Sie nicht, Lady. Wollen Sie damit sagen, daß Sie meinen Laden kaufen möchten?«
    »Nicht den Laden, nur das, was drin ist. Ich glaube, dieser Laden würde an einer anderen Stelle besser florieren. Ganz ehrlich mal, wie geht das Geschäft in letzter Zeit?«
    Der Besitzer warf Notizblock und Bleistift wieder auf die Theke.
    »Ganz ehrlich? Nicht besonders. Mein Hauptlieferant für diesen Müll hat gerade die Preise erhöht ... hängt irgendwie mit einer neuen Gewerkschaft in seiner Fabrik zusammen. Entweder muß ich nun selbst die Preise erhöhen, was mir auch nichts nützen wird, da man dieses Zeug ohnehin kaum verkauft bekommt; oder ich muß das Geschäft aufgeben, worüber ich schon ernsthaft nachdenke.«
    Ich hielt es für das beste, keinen Kommentar zu der Gewerkschaft abzugeben, die er erwähnt hatte.
    »Meinen Sie nicht, daß ein neuer Standort hilfreich sein könnte?«
    »Ein neuer Standort ... daß ich nicht lache! Das hier ist der Bazar von Tauf, Lady. Für den Fußgängerverkehr ist doch jede Ladenreihe hier- genau wie die andere. Und in jeder davon wird man besseres Zeug finden als das, was ich verkaufen muß.«
    Die Sache entwickelte sich ja noch besser, als ich zu hoffen gewagt hatte.
    »Nur mal angenommen«, sagte ich, »nur mal angenommen, daß die neue Geschäftslage sich in einem Hotel befände, und ferner angenommen, daß das Hotel über ein Casino und eine Disco verfügte. Das würde Ihnen sichere Kundschaft bringen, denn niemand hat Lust, das Gebäude zu verlassen und umherzuirren, um etwas zu suchen, was er gleich dort kaufen kann, wo er ist.«
    »Ein Hotel mit Casino, wie? Aber ich weiß nicht so recht. Plunder bleibt Plunder.«
    »Nicht, wenn Sie das Exklusivrecht hätten, den Namen dieses Hotels auf alles zu drucken, was Sie verkaufen. Plunder mit einem Namen darauf, das sind Souvenirs, und die Leute erwarten, daß sie dafür mehr bezahlen müssen. Stimmt's?«
    Langsam wurde der Besitzer ganz aufgeregt.
    »Das stimmt! Haben Sie ein solches Hotel, Lady? Wieviel verlangen Sie für die Miete?«
    »Minimal, das heißt, es wird nur ein Teil der Einnahmen einbehalten. Wie klingt das?«
    » Wieviel Verkaufsfläche haben Sie zur Verfügung? Wenn ich expandieren kann, bekomme ich von meinen Lieferanten Mengenrabatt und kann meine Preise trotzdem noch erhöhen. Sagen Sie, haben Sie auch schon eine Druckerei?«
    »Daran habe ich noch gar nicht gedacht.«
    »Gut. Ich habe nämlich einen Schwager, der ganz billig gute Arbeit leistet ... und schnell ist er auch. Wie steht's mit einem Restaurant? Die Leute müssen schließlich was essen.«
    Das war etwas, was mir und Vic tatsächlich entgangen war.
    »Ein Restaurant?«
    »... denn falls Sie noch keins haben sollten, kenne ich da einen Burschen, der gerade mit seinem Delikatessenladen umziehen will, weil man ihm die Miete erhöht hat.«
    Ich hatte das Gefühl, daß mein Problem mit der Ladenzeile gelöst war.
    »Ich sage Ihnen was, Sie Beziehungsreicher. Sprechen Sie mit den Leuten, von denen Sie glauben, daß sie in Frage kommen, dann komme ich morgen mit dem Grundriß wieder. Dann können wir uns auch darüber streiten, wer welchen Platz bekommt.«
    Alles in edlem liefen unsere Pläne für das reformierte Hotel recht reibungslos ab. Allerdings stellte sich heraus, daß wir bei allen Berechnungen eine Kleinigkeit übersehen hatten.
    »Wir brauchen einen Namen!« stöhnte Vic zum hundertsten Mal, während er im Büro auf und ab ging.
    Ich zeichnete gerade Drudel auf Mysteriums Schreibtischblock.
    »Wie wollte er den Schuppen noch mal nennen?«
    »Gasthof Hysterium.«
    »Ist das wirklich so schlecht als Name?«
    Wir sahen einander an.
    »Ja«, sagten wir dann im Chor.
    »Da fällt uns ja selbst im Schlaf noch ein besserer Name ein.«
    Phantastisch, Vic. Was hast du anzubieten?«
    »Wie bitte?«
    »Der Name. Du hast gesagt, daß dir selbst im Schlaf noch ein besserer einfällt.«
    »Ich habe gesagt, daß uns selbst im Schlaf noch ein besserer Name einfällt. Falls du es vergessen hast, wir sollen eigentlich ein Team sein.«
    Ich zuckte hilflos mit den Schultern.
    »Ich schlafe gerade nicht.«
    »Wir brauchen einen Namen!« stöhnte mein Teamkamerad zum hundertundersten Mal.
    »Sieh es doch mal von der positiven

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