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Ein Dämon für alle Fälle

Ein Dämon für alle Fälle

Titel: Ein Dämon für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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die Illusion, daß das Casino größer wäre, sondern bewirkte zudem, daß die Kunden, wenn sie sich im Spiegel betrachteten, dieselben verschmelzenden Umrisse aufwiesen wie das Dekor. Auf jeden Fall warf es die Frage auf, in welcher Wirklichkeit wir eigentlich operierten.
    Vic befürchtete, daß das alles zusammengenommen ein bißchen grell wirken könnte, "aber ich wandte ein, daß es ja nur darum ginge, uns aus der Menge abzuheben und die Leute wissen zu lassen, daß wir da waren. Allerdings gab ich insofern nach, als ich einwilligte, Skeeve für den Abend vor der Eröffnung zum Gespräch mit Hysterium herbeizubitten. Ich meine, schließlich waren Geschäftsverhandlungen noch nie meine Stärke gewesen, und ich wußte beim besten Willen nicht, wie der Klient auf unsere ziemlich innovativen Ideen reagieren würde.
    »Sie haben mich ruiniert! Das haben Sie getan! Mich ruiniert!«
    Das war unser Klient. Ihr werdet euch schon denken können, daß er alles andere als zufrieden mit unserer Arbeit war. Und wenn ihr jetzt erfahrt, daß er so klang, nachdem wir schon über eine Stunde damit verbracht hatten, ihn zu beruhigen, könnt ihr euch vorstellen, wie fertig er tatsächlich war.
    »Ich glaube, ich verstehe Ihr Problem nicht so recht, Mr. Hysterium«, sagte Vic. »Wenn Sie eine Beschwerde haben ...«
    »Eine Beschwerde?« kreischte der Täufler. »Ich wüßte ja nicht einmal, wo ich anfangen sollte! Was haben Sie sich denn bloß dabei gedacht?«
    »Wir wollten Ihren Schuppen in ein gewinnbringendes Hotel verwandeln. Das war unser Auftrag.«
    Im Hinblick auf mein Temperament versuchte ich, mich weitgehend aus der Sache herauszuhalten, aber gelegentlich mußte ich doch mal das eine oder andere Wort einbringen.
    »Ein Hotel? Ein Hotel? Das hier ist kein Hotel! Was ich Ihnen zurückgelassen hatte, das war ein Hotel! Aber das hier jetzt, das ist doch nur ein mieser Vergnügungsbums! Und was meinen Sie bloß mit gewinnbringend? Die ganzen Zimmer im Erdgeschoß sind weg! Das reduziert meine Mieteinnahmen um satte zwanzig Prozent!«
    »Zwanzig Prozent von einem leerstehenden Hotel ist immer noch nichts!« schoß ich zurück.
    »Massha hat recht«, sagte Vic und trat zwischen uns. »Wir brauchten den Raum, um Attraktionen einzubauen, die die Kunden anziehen sollen. Außerdem bringt alles, was wir dort untergebracht haben, Einnahmen für das Hotel.«
    »Nicht, wenn die nichts verkaufen!« versetzte Hysterium. »Waren Sie schon einmal in einem von diesen Läden? Haben Sie sich den Plunder angeschaut, den die da verscherbeln? Und die Preise ... Für eine Tasse Kaffee in diesem Nachtclub, den Sie da eingerichtet haben, bezahle ich ja schon mehr, als mich normalerweise eine ganze Mahlzeit kostet!«
    »Es geht ja auch nicht jeder so billig essen wie du«, murmelte ich halblaut.
    »Wie bitte?«
    »Ich habe gesagt, daß du schon deinen Schnitt machen wirst ... das heißt, wenn sie ihr Zeug an die Kunden verkaufen.«
    »Aber es wird ja gar keine geben ... ohhh! Ich bin ruiniert!«
    Der Täufler versank in seinem Sessel und verbarg sein Gesicht in den Händen.
    »Wenn Sie die Gestaltung erst hätten billigen wollen, dann wären Sie besser hiergeblieben. So blieb Massha und Vic nichts anderes übrig, als sich auf ihr eigenes Urteil zu verlassen.«
    Das war Skeeve, der aus seinem Sessel in der Ecke sprach. Bisher hatte er wenig anderes getan, als sich das Wehgeschrei anzuhören.
    »Hierbleiben?«
    Mit einem Ruck hob Hysterium den Kopf. »Sie haben mich doch gezwungen, zu gehen! Sie haben gesagt, ich müßte ihnen vertrauen, wenn ich mich der Dienste Ihrer Firma versichern wollte.«
    »Genau.«
    Skeeve nickte und wechselte die Taktik, ohne mit der Wimper zu zucken. »Sie wollten unsere Dienste haben, Sie haben uns vertraut, und wir haben Sie bedient. Ich sehe wirklich nicht, worüber Sie sich beschweren wollen.«
    »Ich will mich darüber beschweren, daß Sie mir eine wahre Unsumme abgeknöpft haben ... noch dazu im voraus ... um mich aus dem Geschäft zu treiben! Wenn ich mit einem normalen Hotel Verlust gemacht hätte, wäre das schon schlimm genug gewesen, aber Geld zu verlieren und dazu noch die Witzfigur sein ...«In den Augen des Baulöwen glitzerten langsam Tränen. »Das Geld, das ich da investiert habe, gehörte der Familie meiner Frau. Ich könnte einen ordentlichen Profit erwirtschaften, wenn ich nur genug Kapital hätte, habe ich zu ihnen gesagt. Und jetzt ...«
    Die Stimme versagte ihm, und er ließ den Kopf wieder

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