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Ein Dämon kommt selten allein

Ein Dämon kommt selten allein

Titel: Ein Dämon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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solchermaßen an die verwandlerischen Fähigkeiten seines angeblichen Suchopfers erinnert hatte.
    Ich war mir nicht ganz sicher, aber ich hatte den Eindruck, daß General Badaxe irgendwo in den Tiefen seines Barts ein Lachen erstickte, als sein Rivale hinausschlurfte.
    »Wie steht es mit Euch, General? Meint Ihr nicht, daß Eure Männer dabei behilflich sein könnten, dem Großen Skeeve meinen königlichen Wunsch auszurichten?«
    »Das wird nicht nötig sein, Euer Majestät.«
    Plötzlich ernst geworden, trat er näher, legte mir seine Hand auf die Schulter und starrte mir in die Augen.
    »Sire Zauberer«, sagte er, »der König wünscht Euch zu sprechen.«

7
Gegen eine beherzte Frau hilft nur eins ein herzhafter Drink.
P. Marlowe
    »Ihr wißt schon eine ganze Weile, daß ich ein Kriegsmann bin. Was Ihr aber anscheinend nicht wißt, ist, was das bedeutet.«
    Inzwischen saßen wir beim Wein und führten ein weitaus entspannteres Gespräch als vorhin, da ich noch König Rodrick gemimt hatte.
    »Kämpfer erkennen Menschen sowohl an ihren Bewegungen und ihrem Verhalten, als auch an ihrem Gesicht. Das ist eine Angewohnheit, die der Beruf mit sich bringt. Nun hattet Ihr zwar das Aussehen und die Stimme des Königs, aber Eure Körperhaltung und Eure Gesten waren die des Großen Skeeve, nicht die Rodricks des Fünften.«
    »Aber wenn Ihr wußtet, daß ich ein Betrüger war, warum habt Ihr dann nichts gesagt?«
    Der General versteifte sich.
    »Der König hat mich in dieser Angelegenheit nicht ins Vertrauen gezogen, und Dir auch nicht. Ich hätte es als unhöflich empfunden, mich da ungebeten einzumischen.«
    »Habt Ihr nicht befürchtet, daß ich an einem Komplott zur Ermordung des Königs und der Machtergreifung teilhaben könnte?«
    »Sire Magiker, wenngleich wir einander als Rivalen kennengelernt haben, ist mein Respekt vor Euch durch unsere längere Bekanntschaft nicht unerheblich gewachsen. Sowohl damals, als Ihr Big Julie und seine Armee dazu überreden konntet, vom Syndikat zu desertieren und sich als ehrliche Bürger Possiltum anzuschließen, wie auch beim Großen Spiel, als ich Seite an Seite mit Euch kämpfte und Ihr Kopf und Kragen riskiertet, um einen bedrohten Kameraden zu retten, habt Ihr Einfallsreichtum, Mut und Ehrgefühl bewiesen. Und wenn ich von Euch auch nicht immer ein Bild in glühendsten Farben zeichne, so reicht meine Geringschätzung doch nicht so weit, daß ich es für möglich hielte, daß Ihr an der Ermordung Eures Arbeitgebers teilhaben würdet.«
    »Danke, General.«
    »... und außerdem würde nur ein Volltrottel Rodricks Stelle ausgerechnet kurz vor seiner Heirat mit Königin Schierlingsfleck einnehmen wollen.«
    Ich zuckte zusammen.
    »Soviel zu Eurem gewachsenen Respekt.«
    »Ich habe von >Einfallsreichtum, Mut und Ehrgefühl< gesprochen, von Intelligenz habe ich nichts gesagt. Also gut, entweder ein Volltrottel oder jemand, der dem Befehl seines Königs Folge leistet.«
    »Wie war's denn mit einer Mischung aus beidem?« seufzte ich.
    »Das hatte ich vermutet«, nickte Badaxe. »Und da wir nun schon offen miteinander reden, darf ich fragen, wo sich der König befindet?«
    »Eine gute Frage.«
    In wenigen deprimierenden Worten informierte ich ihn," hinsichtlich meiner mir aufgetragenen Pflicht und Rodricks Verschwinden, über den neuesten Stand der Dinge.
    »Ich hatte befürchtet, daß etwas Derartiges geschehen würde«, meinte der General, als ich geendet hatte. »Der König hat schon immer verzweifelt nach einem Ausweg aus dieser Situation gesucht, und anscheinend hat er nun einen gefunden. Na ja, es bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung, aber wenn ich Euch irgendwie helfen kann, dann sagt es nur.«
    »Danke, General. Tatsächlich wollte ich ...«
    »... sofern es dem Königreich keinen Schaden zufügt«, berichtigte sich Badaxe. »Wie beispielsweise eine Flucht Eurerseits. Possiltum braucht einen König, und der seid nun mal vorläufig Ihr!«
    »Oh. Nun ... wie wäre es, wenn Eure Leute dabei helfen würden, den König zu suchen?«
    Badaxe schüttelte den Kopf.
    »Das geht nicht. Diesen Auftrag hat Massha bereits. Wenn ich meine Leute hinter ihr herschickte, um sie bei der Suche zu unterstützen, würde sie denken, daß ich nicht an sie glaube.«
    Wunderbar! Da hatte ich ja einen tollen Verbündeten - sofern es mir nur gelang, mich an seinen Treueverpflichtungen und Liebesverwicklungen vorbeizumogeln.
    Der General mußte meinen Gesichtsausdruck bemerkt haben.
    »Alles andere will ich

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