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Ein Dämon kommt selten allein

Ein Dämon kommt selten allein

Titel: Ein Dämon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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einige Köpfe rollen ... und das meine ich keineswegs nur bildlich.«
    »Willkommen in Possiltum«, brachte ich endlich heraus.
    Es war eine erheblich gekürzte Fassung der Rede, die ich eigentlich hatte halten wollen, aber an mehr konnte ich mich unter den gegebenen Umständen nicht mehr erinnern.
    »Hallo, Roddie«, erwiderte sie, ohne mich anzusehen, während sie der Menge weiterhin zuwinkte. »Ich werde mich gleich in meine Unterkunft verdrücken. Sei ein Schatz und komm mir die nächste Woche nicht in die Quere ... es gibt so viel zu tun. Und außerdem sieht es ganz danach aus, als würdest du sowieso alle Hände voll zu tun haben mit anderen Dingen.«
    »Wieso?«
    »Es kommen ein paar kleinere Schwierigkeiten auf dich zu, jedenfalls wenn es nach dem Herrn geht, dem ich unterwegs begegnet bin. Da kommt er übrigens. Tschüß.«
    »Aber ...«
    Königin Schierlingsfleck war bereits im Innern des Palasts verschwunden wie eine Rauchwolke. Unterdessen bemerkte ich, wie ich mich auf den Mann konzentrierte, der soeben aus der Kutsche gestiegen war und nun die Stufen zu meinem Thron heraufkam. Mir fiel auf, daß er die gleichen Züge und Gesten eines Wiesels aufwies wie Grimble. Vor allem aber fiel mir auf, daß die beiden breitschultrigen Raubtiere, von denen ich bisher geglaubt hatte, daß sie zur Eskorte der Königin gehörten, plötzlich an seiner Seite erschienen waren und neben ihm emporragten wie ein Paar Bücherstützen ... wie ein Paar bösartiger Bücherstützen.
    Ich setzte mich wieder, zum einem weil die nahende Gestalt nicht nach einer königlichen Hoheit aussah, hauptsächlich aber deshalb, weil ich das Gefühl hatte, daß ich während des nun folgenden Gesprächs lieber sitzenbleiben sollte.
    Der Mann trat schließlich vor meinen Thron, richtete sich auf und gewährte mir ein eher knappes Kopfnicken anstelle einer Verneigung. Das wirkte immerhin noch einigermaßen höflich, denn seine beiden Begleiter nahmen mich gar nicht erst zur Kenntnis.
    »Verzeiht mir, wenn ich ein derart festliches Ereignis störe, Euer Majestät«, begann der Mann, »aber es gibt da gewisse Angelegenheiten, die einer Besprechung bedürfen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Mein Name ist Winkel-kat, und ich vertrete ein ... nun, ein Konsortium von Geschäftsleuten. Ich wünsche mit einem Eurer Hofbeamten hinsichtlich einiger unserer Angestellten zu konferieren, die es verabsäumt haben, sich bei uns wieder zurückzumelden, nachdem sie in dieser Region unsere Interessen vertreten haben.«
    Wie ich schon erwähnte, wurde ich immer geübter darin, >Bürokratisch< zu sprechen. Doch die Rede dieses Mannes machte mich völlig perplex.
    »Ihr wollt was mit wem über wen?«
    Der Mann seufzte und ließ einen Augenblick den Kopf hängen.
    »Laßt es mich so ausdrücken«, sagte er schließlich. »Ich bin beim Syndikat und will mit Eurem Magiker Skeeve sprechen. Es geht um unsere Armee, Big Julies Jungs, die irgendwie plötzlich verschwunden ist, nachdem sie sich mit ihm angelegt haben. Versteht Ihr mich jetzt?«

8
Suche dir deine Freunde mit Sorgfalt. Deine Feinde finden dich schon von allein!
Y. Arafat
    Schon wenige Tage nach der Ankunft von Königin Schierlingsfleck herrschte im Palast die heitere, entspannte Atmosphäre eines Schlachtfeldes am Abend vor dem Kampf. Das Gefolge der Königin und die Vertreter des Syndikats waren als >königliche Gäste< im Palast untergebracht worden, was mir, ob ich es nun wollte oder nicht, einen Zweifrontenkrieg einbrachte.
    Königin Schierlingsfleck stellte kein unmittelbares Problem dar; sie hatte eher etwas von einer Zeitbombe. Da ich ausdrücklichen Befehl hatte, >aus dem Weg zu bleiben<, bekam ich sie nicht oft zu sehen, und selbst General Badaxe gab zu, daß sie, sollte sie mir tatsächlich nach dem Leben trachten, dies wohl erst nach der Hochzeit tun würde, wenn sie offiziell zur Königin von Possiltum gekrönt worden war. Dennoch: Als der Tag der Hochzeit bedrohlich näher kam, wurde mir immer bewußter, daß man dieses Problem bald würde lösen müssen.
    Die Vertreter des Syndikats dagegen stellten im Moment ein dringenderes Problem dar. Ich hatte ihnen für eine Weile den Wind aus den Segeln genommen, indem ich ihnen gesagt hatte, daß der Hofzauberer sich gegenwärtig nicht im Palast befände, daß man aber nach ihm geschickt habe; und ihnen anschließend, als Zeichen meines guten Willens, die Gastlichkeit des Palastes angeboten. Sie tranken nicht viel und gingen mir auch nicht mit Fragen über den

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