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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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wie in Cliffs und Hillarys riesige leere Villa oder in mein kleines langweiliges Haus. Ich hatte es satt, ständig zu versuchen, es allen recht zu machen, und dabei selbst jedes Mal schlecht wegzukommen.
    »Lizzie, geh da nicht rein!«
    »Und was ist, wenn ich es doch tueAtme ich dann vielleicht ein paar Todesflüche einOder begegne ich demjenigen, den ihr auf dem Hauptdeck versteckt habt, wer oder was auch immer das ist«
    Ant Eater verpasste dem Landungssteg einen Tritt, woraufhin ich um ein Haar im Wasser landete. Ich sprang den letzten halben Meter aufs Boot, fand am Eingang Halt und sammelte mich.
    Ant Eaters Gesicht war wutverzerrt. »Wir haben das Gerede über deine Großmutter nie geglaubt.«
    Ich drehte mich zu ihr um und sah sie an. »Ich habt aber auch nichts unternommen, um es richtigzustellen.« Sie waren ein Haufen Gaffer, mehr nicht. Sie flohen, sie versteckten sich. Sie schafften es nicht einmal, auf ihr eigenes verdammtes Schiff zu gehen.
    Die finsteren Flüche wirbelten hinter mir auf dem moderigen Schiff umher. Sie stampften und verlangten meine Aufmerksamkeit. Ich war noch nie im Leben so von Gefahr angezogen worden wie in diesem Augenblick.
    Keine Ahnung, ob es meine Wut war oder mein Dämonenkiller-Instinkt, was mich bewog, Ärger zu suchen, jedenfalls schob ich den Landungssteg mit dem Fuß ins Wasser. Falls Ant Eater mir jetzt noch Ärger bereiten wollte, musste sie mir ein Glas an den Kopf werfen. Das traute ich ihr glatt zu.
    Ein grün-weiß gemusterter Fluch tanzte direkt im Eingangsbereich. Er raste auf meinen Hals zu, und ich schlug nach ihm und schnappte ihn mir aus der Luft. Er summte in meiner Hand wie eine Fliege. Ein Würgefluch. Ich zerquetschte ihn. Ein zweiter Fluch stieß hinter meinem linken Ohr herab. Ich packte ihn. Ein Kicherfluch.
    Zu perfekt. Ja, ja, es war gewiss nicht in Ordnung, aber Ant Eater tobte da unten auf dem Rasen dermaßen herum, dass ich ihr den Kicherbann entgegenschleuderte, woraufhin sie augenblicklich vor Freude jauchzte. Ihr ganzer Körper vibrierte vor Kichern, ihre baumstammartigen Beine strampelten, als ob sie sich gegen den Kicheranfall sträubten, bevor sie sich schließlich ergaben und anmutig im Takt zu ihrem schallenden Gelächter hüpften. Wow! Es war das erste Mal, dass mir zum Lächeln zumute war, seitdem Dimitri und ich … Ich wollte nicht daran denken. Ant Eater würde später versuchen, mich umzubringen, aber das war es wert.
    Die übrigen Hexen zogen sich zehn Schritte zurück. Außer Bob. »Versuch, ein paar aufzusparen.« Er warf mir einige Gläser zu.
    »WasKann ich auch mehrere in ein Glas stecken«
    »Hängt von der Sorte ab.«
    Aha, na wie auch immer, jedenfalls würde ich jetzt bestimmt nicht innehalten, um mir eine Grundlektion in Magie erteilen zu lassen. Ich würde ein paar von den aggressiven Dingern einfangen und den schlimmsten Zauber zerstören. Was passieren konnte, wenn ein Todesfluch außer Kontrolle geriet, hatte ich ja bereits erlebt.
    »Aber lass die Finger von den Kicherbomben!«, rief Bob mir nach, als ich ins Innere verschwand. »Du musst heute Nacht deine fünf Sinne beisammenhaben.«
    Das Schiff schaukelte unter meinen Füßen. Im Eingangsbereich stand ein Glücksspielautomat neben dem anderen, als ob die ursprünglichen Gäste der Dixie Queen es nicht hatten abwarten können, mit Spielen zu beginnen. Zu meiner Rechten stand ein verlassener Roulettetisch; auf einigen der Zahlen stapelten sich Jetons. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass es unmöglich war, hätte ich gedacht, ein Spiel unterbrochen zu haben. Die heruntergekommene weiße Holzverkleidung, die an den Kanten verfaulte, reichte bis zu einer ähnlich gearbeiteten Bar. Altmodische Gaslampen zierten die Wände. Als ich sie ansah, entzündeten sich Flammen in den gläsernen Schalen. Ich erschrak so heftig, dass die Einmachgläser in meinen Händen klapperten, aber ich versuchte, das Ganze von der guten Seite zu sehen. Bisher hatte nichts oder niemand versucht, mich aufzufressen oder Besitz von mir zu ergreifen.
    Durch die großen Panoramafenster im hinteren Bereich sah ich die Außenterrasse des Schiffs mit ihrer leuchtend roten Reling. Dem Fluchtplan zufolge verfügte das Schiff über drei Etagen über dem Wasserspiegel und eine unter diesem. Und natürlich befand sich Ant Eaters mysteriöser Besucher auf dem Hauptdeck, direkt über dem massiven roten Wasserrad.
    Die Räder eines Glücksspielautomaten drehten sich und ratterten, was in Anbetracht dessen, dass

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