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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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was.«
    »Doch, haben wir«, widersprach ich; meine Stimme klang selbstbewusster, als ich mich fühlte. »Ich gehe nämlich nirgendwohin, bevor ich nicht ein paar Antworten von dir bekomme.« Egal, wie sehr sie mir wehtäten. Sie schuldete mir noch jede Menge weitere Erklärungen als diese eine.
    Sie verlagerte ihr Gewicht von einem schwindelerregend hohen Absatz auf den anderen; die schwüle, feuchte Brise bauschte ihr extrem gestyltes Haar auf, sodass es sich, Flügeln gleich, von ihrem Kopf abhob. »Lizzie, du musst das verstehen. Ich habe dich nur aus dem einen einzigen Grund aufgegeben, um dich nie wiederzufinden. Und damit diese Leute dich auch niemals finden. Weißt du eigentlich, was sie von dir wollenNatürlich weißt du es. Du feuerst mit diesen Schleudersternen um dich wie eine Revolverheldin. Aber es ist kein Spiel und kein Spaß. Du kannst deine Seele verlieren.«
    Der Gedanke ließ mich erschaudern. Ich wollte nicht darüber nachdenken, was ich alles verlieren könnte. »Sie haben Großmutter.«
    »Ich weiß«, entgegnete sie sanft. »Ich habe es gespürt, als sie sie geholt haben.«
    »Wir müssen sie retten.« Zusammen hätten wir eine bessere Chance, Vald zu besiegen.
    »Nein, Lizzie. Wir verschwinden von hier, und Ende der Geschichte«, stellte sie klar und schnappte sich den Heiße-Füße-Fluch, der ihren Knöchel umwaberte. »Gertie hat ihren Weg gewählt, und jetzt muss sie mit den Konsequenzen leben. Du kannst immer noch ein normales Leben leben.«
    »Sagst du das, weil Großmutter versucht hat, dich umzubringen«, platzte ich heraus. Sehr galant, Lizzie. »Ich meine, jeder glaubt, dass sie dich umgebracht hat. Ich weiß, dass ihr einen Streit hattet, aber immerhin ist sie deine Mutter und …«
    »Lizzie!«, fuhr sie mich an. Junge, Junge, sie hatte wirklich nicht lange gebraucht, ihre »Mutterstimme« zu finden. »Deine Großmutter und ich hatten durchaus unsere Probleme, aber wir haben uns nie ernsthaft gestritten. Sie hat mir geholfen zu fliehen.« Mama hielt noch immer den Türknauf zur Kapitänsbrücke fest, als ob sie mich daran hindern wollte, zu sehen, was im Inneren auf der Lauer lag. »Und genau das Gleiche tue ich jetzt für dich. Du kannst immer noch ein normales Leben führen.«
    Ich konnte es einfach nicht fassen, dass sie von mir verlangte, Großmutter im Stich zu lassen. »Wie du«
    »Ja. Ich schreibe eine kleine Klatschkolumne für eine Zeitung in Freeburg.«
    Wo war ein guter Würgefluch, wenn ich ihn brauchte»Du kannst doch nicht einfach hier reinplatzen, mich zu Tode erschrecken und mir einreden wollen, dass ich die einzige richtige Familie, die ich je hatte, wieder verlassen soll.« Ja, ich wusste, dass ich sie damit vermutlich verletzte, doch genau das wollte ich in diesem Moment.
    »Lass von den Schleudersternen ab. Verlass diesen Ort. Komm mit mir, und wohne bei mir in meiner Eigentumswohnung in Freeburg. Wir gehen zusammen ins Lone Star Café und reden darüber, wie du ein neues Leben ohne Dämonen der fünften Ebene, schwarze Seelen oder Werwölfe leben kannst.«
    Armer Fang. »Dann hast du das also auch gesehen«, fragte ich sie, während ich registrierte, dass neben ihrer linken Hüfte ein Kalte-Unterwäsche-Fluch schwebte.
    »Es tut mir leid, dass es so schlecht ausgegangen ist.«
    »Mir auch.« Ich packte einen Kicherfluch und schickte ihn zusammen mit dem senffarbigen Rauch Richtung Himmel.
    »Ich hätte wirklich nicht im Traum erwartet, dass sie dich für die Vergiftungen verantwortlich machen würden.«
    Wie bitteWäre sie nicht meine Mutter gewesen, hätte ich sie wahrscheinlich mit einem Schleuderstern erledigt. »Du hast die Wölfe vergiftet«
    »Ich musste dich irgendwie da rausholen«, sagte sie, als ob das eine Entschuldigung wäre. »Du warst zu nahe dran, deine Unterweisung zu beenden.« Sie schürzte die Lippen und sagte dann: »Weißt du, dass deine Urgroßtante Evie ein Jahrzehnt gebraucht hat, um die drei Wahrheiten zu ergründenZugegeben, sie hat im Alter von neun Jahren angefangen, aber dennoch! Die nächsten elf Jahre hat sie herumgesessen und darauf gewartet, dreißig zu werden. Und duDu willst das Ganze im Schnelldurchgang erledigen und dich mit einem Dämon der fünften Ebene anlegenVerdammt noch mal, Lizzie, ich wäre nicht überrascht, zu sehen, wie du dem Teufel persönlich an die Gurgel gehst. Und wofürDu brauchst das nicht. Es ist ein furchtbares, grauenhaftes Leben.«
    Sie hatte mich zu Cliff und Hillary in deren perfekte Welt

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