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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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verpflanzt, und dann war sie losgezogen und hatte sich ein ähnliches Nirvana für sich selbst geschaffen. Aber ich hätte nicht unterschiedlicher geraten können als jeder Einzelne von ihnen. Doch das spielte jetzt keine Rolle. Wir mussten uns darauf konzentrieren, diese Sache mit Vald zu regeln. »Hilf mir, Großmutter zu retten. Du willst sie doch nicht verlieren. Ich weiß, dass du das nicht willst.«
    Ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen. »Ich würde lieber sie verlieren, als euch beide zu verlieren. Und ich bin sicher, dass sie das Gleiche sagen würde, Lizzie. Sie würde niemals wollen, dass du unvorbereitet da runtergehst, und du wirst niemals gut genug sein, um einem Dämon der fünften Ebene entgegenzutreten.«
    Das saß. Sie sah mich an, als wäre ich das bemitleidenswerteste Wesen, das ihr je begegnet war.
    »Aber ich bin eine Dämonenkillerin.«
    »Das war ich auch.«
    Mein Hirn summte, während ich versuchte, ihren letzten Satz zu verarbeiten.
    »Du warst was«
    »Das tut jetzt nichts zur Sache.«
    »O doch, o doch. Sag mir sofort, wie ich das verstehen soll, oder wir vergessen dieses Gespräch, und ich verschwinde auf der Stelle.«
    »Ich bin die Auserwählte«, sagte sie in einem Tonfall, als ob sie im Begriff wäre, mir mitzuteilen, dass ich eine Wurzelbehandlung benötige. »Rechne doch einfach nach. Fang an bei deiner Urgroßtante Evie, die in Wahrheit deine Urururgroßtante war. Dann gab es noch ihre Zwillingsschwester Edna, aber die zählen wir nicht mit, weil ein Dämon sofort nach ihrer Unterweisung ihre Seele geraubt hat. Überspringst du drei Generationen, hast du mich. Und dann, tja, aus Versehen – dich.«
    Niemand hatte mir das jemals so dargelegt.
    »Wie meinst du das, dass ich ein Versehen war«
    »Ich war schlauer als sie«, erwiderte sie ein wenig zu verschlagen. »Ich habe alles, was sie mir beigebracht haben, ausgiebig studiert, und darüber hinaus habe ich noch mehr getan. Ich habe mit allen möglichen Leuten geredet: mit Hexenmeistern, die zu Besuch kamen, mit schwarzen Magiern, Zauberern. Sie hielten mich für ein außergewöhnliches Talent. Und ich habe alles bestens begriffen«, stellte sie mit einem verschmitzten Lächeln fest. »Ich habe gelernt, meine Bestimmung zu besiegen.«
    Jesus, Maria, Josef und der Esel! Sie hat ihr Schicksal abgewälzt – auf mich
    »Das ist die einzige Möglichkeit«, insistierte sie und bedeutete mir, mich zu unterstehen, über sie zu richten.
    Ich konnte es nicht fassen.
    »Habe ich das richtig verstanden«, fragte ich und rieb meine Schläfen, damit mir der Kopf nicht so hämmerte. »Du warst von deinen enormen Kräften überwältigt, Kräften, die einzusetzen dir deine dich liebende Familie beigebracht hat. Also hast du sie auf mich übertragen, mich dann schnell bei einer Adoptivfamilie abgeladen, und dann hast du dich aus dem Staub gemacht«
    Sie tat nicht einmal so, als hätte sie ein schlechtes Gewissen. »Das war die einzige Möglichkeit.«
    »Schwachsinn!« Ich musste von diesem Schiff runter. Ich stürmte auf die Haupttreppe zu und stolperte beinahe über einen Stoß-dir-den-Zeh-Fluch. Mama verfolgte mich und setzte dabei drei Kalte-Unterwäsche-Flüche frei. Geschah ihr recht.
    Sie ignorierte sie, während wir die verzierte eiserne Treppe hinunterliefen. »Hör auf, so unvernünftig zu sein, Lizzie. Ich dachte, wenn ich dich verstecken würde, würdest du niemals erfahren, was ich war und was du bist. Aber es hat nicht funktioniert. Das gebe ich zu. Aber wir können immer noch eine Familie sein und einen Weg finden, die Dämonenkiller-Linie für immer zu beenden.«
    Ich kam auf einem kleinen Treppenabsatz zum Stehen; meine Augen füllten sich mit Tränen. Um Laconias willen, ich konnte nicht zulassen, dass sie mich um den kleinen Finger wickelte. Als Kind hatte ich vor mich hin geträumt, wie es sein würde, meiner richtigen Mama zu begegnen. Ich hatte sie mir schön und stark vorgestellt und dass sie vor niemandem Angst hatte. Stattdessen war sie genau so, wie ich immer zu werden befürchtet hatte.
    Ich hatte keine Ahnung, ob ich die Kraft oder den Mut hatte, Vald zu bezwingen. Aber im Gegensatz zu meiner Mutter wusste ich, dass ich es versuchen musste.
    »Hau mit mir ab!«, redete sie auf mich ein. »Wir können einen Weg finden, wie du deine Kräfte zurückweisen kannst.«
    Sosehr ich das hier alles nie gewollt hatte und sosehr ich mich immer danach gesehnt hatte, meine wahre Mutter kennenzulernen – so konnte es unmöglich

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