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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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dem Drang, wegzulaufen, was, wie ich wusste, sinnlos, dumm und falsch sein würde. Solvo dimittium. Solvo dimittium . Ich bündelte meine Kräfte noch einmal, öffnete meinen Geist, holte tief Luft und brüllte: »Solvo dimittium!«
    Eine leichte Brise kräuselte das Haar der Wassernymphe. Ein blauer Flammenring kreiste zischend um ihr durchnässtes Haar, dann erlosch er.
    »Mist«, entfuhr es Großmutter.
    Sie meinte es ernst. »Das war’s dann wohl, oder« Meine Stimme stockte, als die Kreaturen den Ring um mich schlossen. »Was soll ich denn noch tun«
    Pirate huschte an meinem Bein vorbei. »Bleib einfach da stehen und biete einen hübschen Anblick. Lass mich mal versuchen, was ich ausrichten kann.« Pirate pirschte sich an einen finster blickenden Kobold heran.
    »Pirate, nein!« Tapferkeit war eine Sache, aber hier war etwas anderes gefordert.
    Pirate stellte seinen Schwanz auf. »Ihr aaligen Hirnis, oder was auch immer ihr eigentlich seid, ihr glotzäugigen Freaks.«
    Der Kobold stieß einen gellenden Schrei aus und bäumte sich auf, um anzugreifen. Pirate jaulte auf, als die Kreatur auf seinen Rücken sprang und ihre Krallen in sein Fell grub.
    »Pirate!« Diese Kreatur konnte ihn mit einem Biss zur Strecke bringen. Sie kletterte weiter seinen Rücken hinauf, steuerte sein Genick an.
    Wut kochte in mir auf, und ich verpasste dem Kobold einen Tritt wie einem Fußball, den ich so weit wie möglich ins gegnerische Feld kicken wollte. Drei seiner Artgenossen nahmen seinen Platz ein. Ich kickte den nächsten weg. Blut rann Pirates Rücken hinunter. Mindestens ein Kobold landete hart auf meiner Schulter, von den Krallen rannen mir feuerartige Ströme über den Rücken. In dem verzweifelten Versuch, ihn abzuschütteln, wirbelte ich herum und erblickte eine weitere mich umkreisende Kreatur.
    Eine mit Flügeln versehene Bestie von der Größe eines Clydesdales stieg zu uns herab. Die gleiche Art von Kreatur, die wir an der Tankstelle gesehen hatten – mit dem Kopf eines Adlers und dem Körper eines Löwen. Ein GreifMit im zunehmenden Wind hin und her schlagendem Schwanz griff er nach uns, die Krallen ausgestreckt wie ein hungriger Raubvogel.
    Pirate stürmte los und biss den erstbesten Kobold. Ich schleuderte einen Kobold von meinen Schultern direkt auf die Krallen des Raubvogels zu. Großmutter schrie irgendetwas, aber über das schrille Jaulen der Kobolde und das durchdringende Kreischen des Greifs hinweg war es unmöglich, etwas zu verstehen. Die fliegende Kreatur stürzte sich auf die Wassernymphe.
    Doch die Nymphe war schnell und verschwand in der erstbesten Pfütze; gleichzeitig schnappten die Eisenringe um Großmutters Handgelenke und Fußknöchel auf und zerfielen. Die Kobolde huschten, bis auf die beiden Toten zu meinen Füßen, zurück in die Schatten. »Haut ab!« Pirate verfolgte die übrig gebliebenen Kobolde bis an den Rand der Lichtung.
    Ich stand da und keuchte, mein Rücken brannte vor Schmerz. Der kupferartige Geruch von Blut hing schwer über der Lichtung. Ich wäre am liebsten vor Erleichterung zusammengesunken. Oder war es AngstDass dieses Biest mich nicht getötet hatte, hieß noch lange nicht, dass es mich nicht doch noch verletzen würde. Es landete gut zwei Meter von mir entfernt und faltete seine Flügel wie ein Vogel zusammen. An einer seiner Krallen trug es einen einzelnen smaragdgrünen Ring, seine Federn schillerten in den buntesten Farben.
    Großmutter eilte zu mir herüber. »Alles in Ordnung« Ich nickte. »Na gut.« Sie machte Fingerübungen, um die Blutzirkulation wieder in Gang zu bringen. »Hiya, Impetrix Heli …« Sie hielt inne. »Um, Impetrix. Danke, dass du unsere Ärsche gerettet hast. Und jetzt, mit deiner Erlaubnis« – sie salutierte – »verziehen wir uns von hier.« Sie griff nach meinem Arm. »Komm!«
    »Lässt diese Bestie uns einfach gehen«, fragte ich und eilte hinter ihr her.
    »Wenn wir schnell genug sind.«
    Ich kämpfte gegen den Drang an, mich umzudrehen. Es reichte mir.
    Wir verließen die Lichtung, und ich konnte nicht anders, als verblüfft nach Luft zu ringen. Der riesige See war verschwunden, als wäre er nie da gewesen. Großmutters Motorrad lag verbeult unterhalb einer steilen Böschung an der Hauptstraße. Wir stiegen durch Matsch und richteten die Harley auf. Großmutter rüttelte an der Lenkstange und am Sitz herum.
    »Beeil dich«, sagte sie leise.
    »Es kommt also …«
    »Ärger auf uns zu.« Wir schafften es, das Motorrad den halben Weg die

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