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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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fragte sie, wobei sie unaufhörlich weiterkaute, »geht es dir gut«
    Ich nickte. Eine ziemlich dämliche Frage. Ich konnte nicht nach Hause, der Hexenzirkel war zerstört. Ich hatte keine Ahnung, was ich mit meinem absolut coolen, aber total Furcht einflößenden Dämonenkiller-Talisman anfangen sollte, und jetzt hatte ich Dimitri auch noch eine derartige Macht über mich zugestanden, dass ich mich extrem unbehaglich fühlte. »Wo ist Großmutter«, fragte ich. Ich konnte es gar nicht abwarten, sie zu sehen. Sie würde mir sagen, was ich zu tun hatte.
    Frieda hakte sich bei mir ein. »Also, eines kann ich dir sagen – es war ein höllischer Kampf. Komm mit in den Speisesaal, dann erzählen wir dir alles.«
    Wir folgten Frieda um die Trennwand herum ins eigentliche Restaurant. Ich erkannte auf den ersten Blick, dass dort zwei verschiedene Gruppen versammelt waren. Die Werwölfe dominierten die Mitte des Speisesaals und hatten das Multi-Energie-Frühstücksbüfett aufgebaut. Als solches wurde es zumindest in großen Blockbuchstaben deklariert. An diesem Morgen hatten sie sich entschieden, sich auf das Wesentliche zu beschränken: Würstchenstücke, Frühstückskartoffeln und Rührei. Ein pickliger Teenager nickte mir im Vorbeigehen zu. Seine schlaksigen Arme endeten in kräftigen, behaarten Wolfsklauen. Wie es schien, waren sie auch Topflappen, denn er trug eine dampfende Servierplatte mit halbgarem Speck.
    Pirate wand sich in meinen Armen. »Oh, guck mal da! Bacon! Vorhin konnte ich nichts essen. Ich hatte keinen Appetit, aber jetzt bin ich über diese Phase hinweg.«
    Ich streichelte das stachelige Fell auf seinem Kopf. »Später, Pirate. Jetzt müssen wir erst mal Großmutter finden.«
    »Oh, nee, Lizzie«, entgegnete er zögernd. »Sie hat mich nie besonders gemocht, und außerdem glaube ich nicht, dass du von dem Deal erfahren solltest, den die Hexen mit diesen Werwölfen geschlossen haben. Danach dürftest du keinen Appetit mehr auf Bacon haben.«
    Ein Deal Was für ein Deal
    »Pirate!«, knurrte Frieda.
    »Ich sage doch nur, dass Lizzie wenigstens frühstücken sollte, wenn sie schon diejenige ist, die sich überall hinschleppen muss, um einer Bande stinkender Werwölfe zuliebe diese schwarzen Seelen auszurotten.«
    Schwarze Seelen Pirate hatte recht gehabt. Mir drehte sich schon jetzt dermaßen der Magen um, dass an Frühstück nicht mehr zu denken war. Ich wandte mich Dimitri zu und hoffte, dass dieser Deal nicht wieder einer seiner Tricks war. Die Mordgelüste, die aus seinen Augen funkelten, ließen darauf schließen, dass dem nicht so war.
    »Frieda, könntest du mich vielleicht mal aufklären« Ich fühlte mich auf einmal selbst ziemlich mordlüstern.
    Frieda warf einen besorgten Blick über ihre Schulter. »Komm mit nach hinten, Süße. Ich glaube, Ant Eater würde gern ein Wörtchen mit dir reden.«
    »Na super. Wenn Ant Eater dahintersteckt, wird es mir sicher gefallen.« Das letzte Mal, als ich Ant Eater gesehen hatte, hatte sie mich an der Gurgel gepackt. Es machte Sinn, dass sie mich den Werwölfen zum Fraß vorwerfen wollte. Großmutter würde das schon klarstellen. Das musste sie. Es bereitete mir Sorgen, dass ich sie noch nicht gesehen hatte. Übertriff dich nicht selbst, Lizzie.
    Während wir uns unseren Weg zwischen den Tischen hindurchbahnten, spürte ich die Augen der Werwölfe auf uns. Insbesondere einer von ihnen beeindruckte mich schwer. Er stand mit dem Rücken zur Wand und trug ein Gewehr über der Schulter. Ich musste zweimal hinsehen. Seine Statur war dürr und bedrohlich, wie ein den Bad Boy gebender Drummer einer Rockband. Tattoos zogen sich seine Arme und seinen Hals hinauf, vorbei an dem blonden Haar, das in übertrieben zurechtgestylten Strähnen bis fast auf seine Schultern fiel. Das Einzige, was die Zugehörigkeit zu seiner Spezies verriet, war die Art und Weise, wie er die Luft abschnüffelte. Das und die Tatsache, dass er sich inmitten eines Shoney’s Restaurants voller Werwölfe mehr als wohl zu fühlen schien.
    Dimitri, der hinter mir ging, berührte mich am Arm; seine Fingerspitzen streiften beinahe die Ränder der Panzerweste, die sich seitlich um mich zog. »Das ist Rex«, sagte er und drückte mich ein wenig. »Halt dich von ihm fern.«
    Ich spürte, dass Rex uns ansah. Er erinnerte mich an ein Raubtier, das einen beobachtete und darauf wartete, eine Schwäche zu entdecken. Ich erwiderte seinen Blick und beschleunigte meinen Schritt, als ich sein fieses Grinsen sah. Er

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