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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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Motorräder. Wir fuhren bis zum Ende der Reihe abgestellter Feuerstühle und hielten an.
    Als Dimitri den Motor ausgeschaltet hatte, stieß ich ihm in den Rücken. »Hast du eine Spur von Pirate entdeckt« Falls er meinen süßen Hund in diesem grauenhaften Haus gesehen hatte oder falls ihm etwas zugestoßen war, musste ich es wissen.
    »Er war nicht da«, erwiderte Dimitri und stellte die Harley ab.
    »Bist du sicher«, hakte ich nach. Ich musste es wissen, denn wenn ich mir Hoffnungen machte …
    »Es geht ihm gut«, beruhigte er mich. »Ich habe überall nachgesehen.« Er holte tief Luft. »Ich habe eine Menge Dinge gesehen, aber keinen Pirate. Und deine Großmutter habe ich auch nicht gesehen. Sie müssen es beide geschafft haben, zu entkommen. Sobald wir drinnen sind, erzähle ich dir mehr. Dies ist ein sicheres Haus. Es wird von Freunden von mir geführt. Es war vorgesehen, dass die Red Skulls sich hier wiedertreffen, falls in der Kneipe irgendetwas passieren sollte. Komm mit.« Er griff nach meiner Hand. »Lass uns reingehen.«
    Ich entwand mich seinem Griff, woraufhin ein Anflug von Kummer über sein Gesicht huschte. Tja, Pech gehabt. Ich würde ihn auf keinen Fall mehr an mich heranlassen.
    Seite an Seite und doch Universen voneinander getrennt, gingen wir knirschenden Schrittes über den kiesbedeckten Parkplatz. Mein Knöchel pochte, und meine Beine fühlten sich nach der Stunde auf dem Motorrad wie taub an. Von einem Motorrad zu steigen, das war in vielerlei Hinsicht ähnlich, wie auf einer Kirmes aus einem Karussell zu kommen.
    Ich testete meinen Brustpanzer. Hart wie Stahl und unmöglich zu entfernen. Ich kämpfte gegen einen Anfall von Klaustrophobie an. Es war, als wären die Bronzeplatten auf meinen Körper geschweißt. »Könntest du mir vielleicht mal verraten, was du mit mir angestellt hast«, fragte ich Dimitri, beinahe wütend, dass ich überhaupt mit ihm reden musste.
    Er ging neben mir, den Blick stur geradeaus gerichtet. »Ich habe dir das Geschenk des Schutzes gemacht. Uralte Magie, die dazu bestimmt ist, dich zu verteidigen. Dein Panos wird immer so sein, wie du ihn brauchst.«
    »Mach das weg! Dieses Ding macht mir Angst!« Ich brauchte keine Panzerweste. Bitte, lass mich keine Panzerweste brauchen. O mein Gott, ich konnte dies nicht tun. Ich wollte das alles nicht.
    »Es ist nicht meine Entscheidung«, entgegnete er und führte mich zum Vordereingang.
    »Du bist so ein Scheiß…« Zum ersten Mal wäre mir um ein Haar etwas Hässliches herausgerutscht. Doch dann öffnete er die Glastür, und mir blieb der Mund offen stehen.
    Ich hörte kaum das Bimmeln der Glocke, als Dimitri mich hineingeleitete. Am Tresen lehnte eine Frau. Sie trug rote Knopfohrringe und ein dazu passendes Halstuch. Aber sie war keine Frau. Sie war eine Werwölfin.

KAPITEL 9
     
    Die Werwölfin stellte ihre Ohren auf, als wir das Restaurant betraten. Sie hatte ein dickes Fell aus strähnigem, gelblichem Haar und blitzende Tatzen, die einem das Herz herausreißen konnten. Aus den Tiefen ihrer Kehle entfuhr ihr ein böses Knurren.
    Ich war sofort in höchster Alarmbereitschaft. »Dimitri!« Toller Beschützer. Er hatte mich in den Wolfsbau geführt.
    »Ruhig Blut.« Er legte mir seine Hand auf den Rücken. »Sie versucht nur, dir Angst einzuflößen.«
    Na super, das gelang ihr jedenfalls vortrefflich. Nicht in einer Million Jahren hätte ich damit gerechnet, bei einer Werwölfin hereinzuplatzen, und noch weniger, dass dies auch noch in einem Shoney’s Restaurant passieren würde. Eigentlich galt Shoney’s als ein Familienrestaurant, in das die Menschen kamen, um zu speisen, nicht um verspeist zu werden.
    Die Luft, die die Werwölfin umgab, flirrte – verdammt, hatte die Reißzähne! -, und sie begann sich zu verwandeln. Wenn ich es nicht mit meinen eigenen Augen gesehen hätte, hätte ich es nicht geglaubt. Ihr Körper veränderte sich, und ihr Haar bildete sich zurück, bis sie mit glatter gebräunter Haut, einem frechen blonden Pagenkopf und kirschroten Fingernägeln dastand, für die ich hätte sterben können. Ihr Körper war wohlgeformt, ihre Brüste keck zur Schau gestellt, und sie saß mit der Lässigkeit eines Price-Is-Right -Models am Tresen. Schier unglaublich.
    Die eben noch mit einem Fell überzogene Sexgöttin reckte Dimitri ihr Kinn entgegen. »Hi, Baby. Ich wusste doch, dass ich dich so oder so wieder hier sehen würde.« Die Art und Weise, wie sie das sagte, ließ darauf schließen, dass die beiden

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