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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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gut. Du hast sie gefunden«, stellte er fest. Sein Blick fiel auf die von der Decke des Anhängers herunterhängenden Ketten. »Das hier ist doch nicht die Kneipe.«
    Er glaubte immer noch, wir wären im Unterschlupf der Red Skulls. Gut. Es war auch besser, wenn er sich an das, was ihm danach widerfahren war, nicht erinnerte.
    »Du hattest einen Unfall, aber es geht dir so weit gut. Deine Leute werden es dir erklären.« Dimitri schüttelte den Kopf. »Ich hasse es, dir das antun zu müssen, Kumpel, aber Lizzie und ich müssen uns von dir trennen.«
    JR hustete und rang nach Luft. »Gibt es irgendetwas, das ich wissen sollte«
    »Während du bewusstlos warst, hatte das Rudel ein Problem«, entgegnete Dimitri diplomatisch.
    JR wusste Bescheid, ohne dass wir etwas preisgaben. »Rex.«
    »Er ist tot«, sagte Dimitri.
    »Gut«, stellte JR fest und ächzte bei dem Versuch, sich aufzurichten.
    »Aber pass auf, denn wir glauben, dass Rex das halbe Rudel vergiftet hat. Und« – Dimitri graute es eindeutig vor dem, was er als Nächstes sagen musste – »Rex hat Fang umgebracht.«
    JR nickte, unfähig oder vielleicht auch unwillig, etwas zu sagen.
    »Ich habe Rex mit einem Schleuderstern erledigt«, teilte ich ihm mit, um das Schweigen zu überbrücken. Er musste schließlich wissen, dass irgendjemand versucht hatte einzuschreiten. »Aber es war zu spät.«
    JR nickte erneut.
    »Nimm den hier.« Dimitri reichte JR einen silbernen Dolch. »Und die auch«, fuhr er fort und reichte ihm die Pistolen, die er seinem Rucksack entnommen hatte.
    JRs Augen starrten irgendetwas hinter meiner Schulter an. »Geht!«, grummelte er.
    Ich folgte seinem auf den Friedhof hinausschweifenden Blick. Lichter huschten den Pfad entlang.
    Mit ein wenig Glück bedeutete das, dass es den Hexen gelungen war zu fliehen und sich in Sicherheit zu bringen. Eine Welle der Zufriedenheit machte sich in meiner Brust breit. Falls diese Werwölfe nach Verstärkung suchten, hatten sie Pech.
    Aber ich wusste auch, dass die am Boden zwischen den Gräbern herumliegenden Wölfe oder der exekutierte Leitwolf durch nichts zu erklären waren. Geschweige denn Rex mit seinem in zwei Teile gespaltenen Kopf. Wir mussten von hier verschwinden.
    Dimitri warf sich den Rucksack über die Schulter und sprang aus dem Anhänger. Ich wollte ihm gerade folgen, als JRs schwere Hand mich am Arm packte und ihn drückte. »Danke«, sagte er mit belegter Stimme. Ich hatte so ein Gefühl, als ob er dieses Wort nicht allzu oft benutzte.
    »Gern geschehen«, entgegnete ich und meinte es ehrlich.
    Dimitri und ich huschten über den dunklen Friedhof. Die Werwölfe konnten viel besser sehen und waren viel schneller als wir, aber wenn wir ausreichend Vorsprung hatten, konnten wir unsere Haut hoffentlich retten.
    Wir rannten an den Gräbern auf der anderen Seite des Friedhofs vorbei. Sie waren viel älter und – ich stolperte durch ein Dickicht aus Unkraut – vernachlässigt. Die Familien waren vermutlich ausgestorben.
    Vor einer blauen Granitkonstruktion blieb Dimitri abrupt stehen. »Hier.«
    Der Name lautete Flier . Eine schwarze Harley lehnte an der Rückseite des Grabmals.
    Ich stieg hinter Dimitri auf, drückte mich an seinen Rücken und hielt mich verzweifelt an ihm fest, als das Motorrad lospreschte. Mein gut aussehender Beschützer machte mich mit einer ganz neuen Art von Horror bekannt, als er im Zickzack zwischen den Bäumen hindurchraste, über Holzscheite hinwegjagte und vorbei an den vereinzelten Gräbern, die noch jenseits des eigentlichen Friedhofs lagen.
    Mein Gehirn wurde bei jedem Stein, über den wir fuhren, und jedem Loch, in das wir krachten, durchgerüttelt. Dimitri war nicht einmal unter idealen Bedingungen der beste Fahrer. Und jetztIch tat alles, um wenigstens nicht herunterzufallen.
    Dimitri jagte das Motorrad eine steile Böschung hinauf und auf die Straße, ein schmaler Streifen Asphalt, der sich durch den Wald wand. Der Wind peitschte uns ins Gesicht, während wir in die Nacht fuhren.
    Wir kommen, um dich zu holen, Großmutter.
    Wir hatten heute Nacht mehr getan, als Rudelintrigen zu spinnen. Ich hatte gelernt, dass ich mich einem Kampf stellen und diesen gewinnen konnte. Ich konnte die Dämonenkillerinnen-Wahrheiten beherzigen, mir selbst trauen und so weit aus mir herausgehen, dass sich meine Kräfte entfalten konnten, auch wenn ich sie nicht vollständig begriff. Das musste reichen.
    Großmutter hatte furchtbar ausgesehen, als sie mir erschienen war. Sie hatte

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