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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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auseinanderzunehmen und wieder zusammenzuflicken. Er warf mir einen Blick zu. »Tut mir leid. Ich kann nicht dafür garantieren, dass er sich in ein Kuscheltier verwandelt. Das ist es doch, was dir Angst macht, oder«
    »Ich habe für eine Nacht genügend tobende Werwölfe erlebt.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Aber JR ist mein Freund, und er wird jede Hilfe benötigen, die er kriegen kann«, stellte Dimitri klar und lud eine der Pistolen. »Er könnte Probleme bekommen, sobald die Wirkung des Paralysierungsfluchs nachlässt und das Rudel erwacht. Man weiß ja nicht, welche Seite zuerst erwacht.« Er steckte die Waffe in sein Schulterhalfter. »Mit ein bisschen Glück sind wir bis dahin unterwegs.«
    »Du meinst, wir nehmen ihn nicht mit« Mindestens ein Dutzend Werwölfe lagen um den Anhänger herum. Bevor sie nicht aufgewacht waren, war es unmöglich, zu sagen, wer Freund und wer Feind war. Und dann wäre es zu spät.
    Ich wollte lieber nicht wissen, was geschehen würde, wenn Rex’ Anhänger JR als Erste in die Finger bekämen. Würden sie ihn exekutieren wie Rex ihren ehemaligen Leitwolf FangOder würden sie ihm etwas noch Furchtbareres antun
    »Wir können ihn nicht einfach hier zurücklassen.« Man nenne es von mir aus eigensinnig, aber mein Gewissen würde es nicht zulassen. Nach meinem Weltverständnis ließ man seine Freunde nicht zurück, damit sie abgestochen, geschlachtet oder aufgefressen wurden. »Wir müssen ihn retten.«
    »Das haben wir getan«, entgegnete Dimitri. Sein Gesicht war von tiefem Bedauern gezeichnet, als er zwei geladene Pistolen und ein Messer neben den unruhigen Werwolf legte.
    In einer Ecke des Anhängers entdeckte Dimitri eine abgetragene Yankee-Kappe. JRs Kappe, nahm ich an. Er strich den Staub vom Schirm der Kappe und setzte sie seinem Freund auf. »Wenn er mit uns zusammen gefunden wird, töten sie ihn auf der Stelle.«
    Er richtete sich auf und war eindeutig aufbruchsbereit. Nie hatte er entschlossener ausgesehen. »Du hast Angehörige des Rudels getötet, Lizzie. Jetzt bist du ihre Feindin – und auch JRs Feindin.«
    In welchem Universum machte das Sinn»Wissen diese Leute denn nicht, was Notwehr bedeutet«
    Er schüttelte betrübt den Kopf. »Ich fürchte nein.«
    Ich fummelte mit den Schlüsseln herum, steckte sie in die winzigen Schlösser und löste eine Hand- bzw. Fußfessel nach der anderen von JRs Handgelenken und Knöcheln. In einem anderen Leben wäre ich nervös gewesen, denn wir wussten noch immer nicht, ob Pirate und die Red Skulls entkommen waren. Womöglich löste ich die Ketten eines Werwolfs, der dem Wahn verfallen war. Und jeden Augenblick konnte eine ganze Armee feindlich gesinnter Werwölfe aufwachen und ihren Anführer mit einer aufgeschlitzten Halsader und ihren stellvertretenden Anführer mit einer von einem Schleuderstern durchtrennten Stirn vorfinden.
    Doch es gab keinen Ausweg. Eigentlich hätte ich schlottern müssen wie ein Hamster, der sich zu einem Klapperschlangentreffen verirrt hat. Doch ich hatte keine Angst. Ich war stinksauer. Es war nicht meine Schuld, dass Rex gestorben war. Er hatte es von Anfang an auf mich abgesehen gehabt und mich bereits in dem Moment als schwaches Glied auserkoren, als wir die Schwelle zum Shoney’s überschritten hatten. Und offen gesagt, hatte er vielleicht sogar recht gehabt. Aber ich war in meine neuen Kräfte hineingewachsen, und es war Rex’ eigener verdammter Fehler, dass er zu sehr mit seinen Intrigen beschäftigt gewesen war, um dies mitzubekommen.
    Rex hatte kein Recht gehabt, sich mit mir oder dem Rudel anzulegen. Ich riss die Ketten von JRs Brust, woraufhin er für einen Augenblick die Augen öffnete. »Hilfe!« Ich stürzte nach hinten und landete mit voller Wucht auf meinem Gesäß.
    Das mit meinen Dämonenkiller-Fähigkeiten schien ich allmählich einigermaßen im Griff zu haben, aber was harte Landungen auf meinem Hintern anging, musste ich noch einiges dazulernen.
    Dimitri beugte sich an mir vorbei. »JR.« Er schüttelte ihn. »He, Kumpel.«
    JR sah uns aus blutunterlaufenen Augen an. Zum Glück waren sie jetzt braun und nicht mehr so krankhaft rot wie zuvor.
    Der Werwolf schlotterte.
    Dimitri drückte meinen Arm. »Gute Arbeit, Lizzie.«
    JR bekam einen Hustenanfall. Er holte ein paarmal tief Luft. »Mann, hab ich einen Kater! Ich fühle mich wie der Wurm in der Tequilapulle.«
    »Nicht sprechen«, wies Dimitri ihn an.
    JR winkte ab, zwinkerte mir zu und wurde beinahe wieder ohnmächtig. »Oh,

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