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Ein Daemon kommt selten allein

Ein Daemon kommt selten allein

Titel: Ein Daemon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Fox
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überlegte ich, als Dimitri seinen Rucksack auf das große Doppelbett warf.
    Moment mal.
    Dimitri ging von ziemlich weitreichenden Annahmen aus.
    Ich musterte das gigantische Bett mit der gesteppten Daunendecke mit Muschelschalenmuster. »Du hast wohl die Absicht, in der Badewanne zu schlafen, oder«
    Dimitri ließ ein Lächeln aufblitzen, das reine Sünde war. »Wenn du vorhin aufgepasst hättest, was die Rezeptionistin gesagt hat, anstatt zu versuchen, deine Schleudersterne hinter dem Kaugummiautomaten zu verbergen, hättest du es selbst gehört. Sie haben nur noch Zimmer mit Doppelbetten.«
    »Hm, jetzt werd bloß nicht frech.«
    Pech gehabt, er nahm mich beim Wort.
    Dimitri versuchte nicht, einen Blick auf mich zu erhaschen, als ich duschte, er weigerte sich, in meine Richtung zu schauen, als ich unter die Bettdecke kroch, und ließ mich unbehelligt vierzehn Stunden lang schlafen.
    Idiot.
    Ich war völlig benebelt, als ich aufwachte und ihn neben mir im Bett vorfand. Er hielt ein kleines Objekt in der Hand, das einer Taschenuhr ähnelte, in dem das Bild zweier schlafender Mädchen leuchtete.
    Seine Schwestern.
    Es schmerzte, an all das zu denken, was er verloren hatte. Dennoch war ich froh, dass er mir schließlich die Wahrheit darüber anvertraut hatte, warum er mich aufgespürt hatte und warum er Vald tot wissen wollte.
    Ich wollte ihn gerade nach seinen Schwestern fragen, als mich ein anderer Gedanke wie eine Springflut überrollte. Ich richtete mich so schnell auf, dass ich ihm das Objekt um ein Haar aus der Hand geschlagen hätte. »Ich weiß, wo die Hexen sind«, sagte ich atemlos.
    Die Dixie Queen lag in einem verlassenen Arm des Yazoo River vor Anker, gleich südlich von Tallahatchie. Wenn mich vor diesem Augenblick irgendjemand gefragt hätte, wo der Yazoo flösse, wäre ich unfähig gewesen, ihn auf einer Landkarte ausfindig zu machen. Jetzt wusste ich genau, wie man dorthin gelangte. Ich wusste nicht, woher ich das wusste, ich wusste es einfach. Sämtliche Hexen des Red-Skulls-Zirkels hatten es dorthin geschafft. Gott sei Dank.
    Dimitri schob das Objekt in seine Tasche. »Ja, ich habe es auch schon erfahren«, sagte er ein wenig angesäuert. »Ant Eater hat mich auf meinem Handy angerufen.«
    Natürlich.
    Apropos Dämonen der fünften Ebene töten – wir mussten weiter. »Warum hast du mich nicht geweckt«
    »Du brauchst sämtliche Kräfte, die du dir verschaffen kannst.« Er sah mich an. »Morgen wird sich ein Fenster öffnen, Lizzie. Morgen. Es ist an der Zeit, Vald gegenüberzutreten.«
    Heilige Hexenscheiße. Eine kleine Warnung wäre nett gewesen. Schon in der Schule hatte ich unangekündigte Tests gehasst, und noch weniger mochte ich eine Überraschungskonfrontation mit einem bösen Dämon. »Warum hast du mir das nicht früher gesagt«
    »Da hast du noch Schleudersterne in die Erde gerammt.«
    Ja, ja, und Shoney’s Big Boy geköpft. Auf eine Erinnerung daran, was ich alles vermurkst hatte, konnte ich gut verzichten.
    »Dir zu alledem auch noch eine Deadline zu setzen, das schien mir nicht die beste Idee«, stellte Dimitri nüchtern fest.
    Doch ich war froh, dass die Wahrheit nun heraus war. Großmutter brauchte Hilfe, und zwar je schneller, umso besser.
    »Vald hat deiner Großmutter und dem Rest meiner Familie Kraft entzogen. Aber jemandem die Energie zu entziehen, das ist, wie Mineralwasser durch einen Strohhalm zu trinken. Ab und zu muss man kurz innehalten und Luft holen. Morgen um Mitternacht wird Vald diesen Luftzug nehmen. Er wird sich öffnen und verwundbarer sein. Das ist der beste Moment, zuzuschlagen.«
    »Okay«, sagte ich und nickte hektisch. »Woher weißt du das alles«
    »Jeder weiß es«, entgegnete er, für meinen Geschmack zu sachlich.
    »Logo. Warum auch nicht« Jeder außer mir.
    Er zuckte mit den Schultern. »Deine Großmutter hat es in ihrer Vision gesehen, bevor Vald sie geholt hat. Scarlet war bei ihr.« Also wussten Scarlet und Dimitri und der ganze Hexenzirkel Bescheid. Bestimmt hatte es inzwischen sogar Pirate mitbekommen.
    »Schön«, sagte ich. Darüber würden wir noch ein Wörtchen zu reden haben. Später. Erst mal gab es Wichtigeres zu tun. »Wie ist der Plan«
    »Wir ruhen uns aus. Bereiten uns vor. Morgen früh ziehen wir los und treffen uns mit den Hexen auf der Dixie Queen . Wir brauchen etwa vier Stunden dorthin.« Er sah geistesabwesend auf seine Uhr. »Sie erwarten uns gegen Mittag. Wir werden gemeinsam unsere Strategie diskutieren. Dann treten wir ihm

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