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Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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wechseln.
    »Und was unsere Gegner angeht, so sollten wir zunächst mal unser Wissen über Vampire miteinander vergleichen, damit wir feststellen können, womit wir zu rechnen haben. Also, wir wissen, dass sie sich in Fledermäuse oder Katzen verwandeln können ...«
    »... oder auch einfach in eine Nebelwolke«, warf Massha ein.
    »Blut trinken die«, meinte Guido grimmig.
    »Sie mögen kein helles Licht und keine Kreuze ...«
    »... und können dadurch getötet werden, dass man ihnen einen Pflock durchs Herz treibt oder ...«
    »Blut trinken die.«
    »Genug, genug! Ja, gut, sie trinken Blut. Zufrieden, Guido?«
    Langsam ging mir der ständige Pessimismus meines Leibwächters ziemlich auf die Nerven. Ich meine, wir waren alle nicht sonderlich erbaut von der Entwicklung der Dinge, aber es hatte schließlich auch keinen Zweck, sich immer nur auf die negativen Seiten zu konzentrieren.
    »Tut mir leid, Boss. Schätze, in meinem Beruf sieht man nach 'ner Weile schon rein gewohnheitsmäßig immer schwarz.«
    »Knoblauch!« rief Massha plötzlich.
    »Wie?«
    »Ich sagte >Knoblauch<«, wiederholte sie. »Vampire mögen keinen Knoblauch!«
    »Das stimmt! Wie steht's Guido? Hast du vielleicht etwas Knoblauch dabei?«
    Der Leibwächter wirkte richtig verlegen.
    »Kann das Zeug nicht ausstehen«, gestand er. »Die anderen Jungs vom Syndikat haben mich immer deswegen angemacht, aber ich kriege Ausschlag davon.«
    Wunderbar! Wir hatten wahrscheinlich das einzige Syndikatsmitglied bei uns, das allergisch gegen Knoblauch war! Noch eine brillante Idee, die sich in Rauch auflöste.
    »Na gut«, sagte ich mit schwerem Seufzen. »Jetzt wissen wir wenigstens, mit wem wir es zu tun haben.«
    »Ähhh ... sag mal, Heißmatz?« warf Massha leise ein. »Mal ohne Quatsch: Übernehmen wir uns da nicht ein bisschen? Ich meine, der Bösewicht hier kann uns zwar rein physisch ein bisschen Rückendeckung geben, aber ich bin mir nicht sicher, dass mein Schmuck uns magisch genug Schutz bietet.«
    »Ich weiß diesen Vertrauensbeweis ja wirklich zu schätzen.« Guido lächelte traurig. »Aber ich glaube nicht, dass meine Schießeisen uns viel gegen Vampire nützen. Wenn der Boss magikmässig abgetakelt ist ...«
    »Nun schieb mich mal nicht so hastig aufs Altenteil! Meine Magik mag zwar nicht gerade auf Hochtouren laufen, aber wenn die Sache knifflig werden sollte, kann ich immer noch ein bis zwei Nummern abziehen.«
    Massha runzelte die Stirn. »Aber die Kraftlinien ...«
    »Bisher habe ich bei deinem Unterricht eine Kleinigkeit ausgelassen, Lehrling«, gestand ich mit selbstzufriedenem Feixen. »Es war auch nicht wirklich nötig, weil es auf Tauf ja mehr als genug Energie gibt ... ich hab's mir sogar selbst ziemlich abgewöhnt. Na ja, jedenfalls geht es darum, dass man nicht unbedingt immer die Kraftlinien anzapfen muss, um Magik durchführen zu können. Man kann die Energie auch innerlich speichern wie eine Batterie, so dass welche da ist, wenn man sie braucht. Während ihr euch unterhalten habt, habe ich mich aufgeladen, so dass ich bei Bedarf durchaus ein bisschen magische Tarnung herstellen kann. Natürlich nichts langfristiges wie einen Dauertarnzauber, und ich muss auch mit meinen Kräften haushalten, weil es hinterher immer eine Weile dauert, bis ich mich wieder aufgeladen habe, aber auf jeden Fall sind wir nicht nur von deinem Schmuck allein abhängig.«
    Ich hatte eigentlich erwartet, dass meine Mitarbeiter ein wenig erfreuter reagieren würden, wenn sie hörten, dass ich doch nicht völlig hilflos war. Doch statt dessen sahen sie nur betreten drein. Sie wechselten Blicke miteinander, sahen in den Himmel und schließlich auf den Erdboden.
    »Hmmmm ... soll das heißen, dass wir weitermachen?« fragte Guido schließlich.
    »Genau«, bestätigte ich. »Ich hätte höchstwahrscheinlich sogar dann noch weitergemacht, wenn ich überhaupt keine Kräfte mehr gehabt hätte. Mein Partner sitzt irgendwo dort draußen in der Patsche, und ich werde wenigstens versuchen, ihm zu helfen. Für euch würde ich genau das gleiche hin, aber im Augenblick reden wir über Aahz. Er hat mir öfter das Leben gerettet, als ich aufzählen mag. Ich kann einfach nicht ...«
    Ich nahm mich zusammen und fing noch einmal an.
    »Hört mal«, sagte ich diesmal etwas beherrschter. »Ich gebe zwar zu, dass wir nicht mit dieser Vampirgeschichte gerechnet haben, als wir loszogen, und diese Beschränkung unserer Magik ist Grund genug, sich die Sache noch mal zu überlegen. Wenn

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