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Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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worden war, was wiederum bedeutete, wenn irgendwo etwas nicht stimmte, es wohl ...
    »He, Heißer Junge! Überprüf doch mal die Kraftlinien!«
    Offenbar waren mein Lehrling und ich zur gleichen Zeit zu der gleichen Schlussfolgerung gelangt. Ein kurzes Überprüfen des Himmels über unseren Köpfen und der Umgebung bestätigte mir meine schlimmsten Befürchtungen. Zuerst nahm ich an, dass es hier überhaupt keine Kraftlinien gebe, doch dann merkte ich, dass sie zwar da waren, aber so schwach, dass ich fast meine ganzen Kraftreserven darauf verwenden musste, sie auch nur auszumachen.
    »Was sind das, Kraftlinien?« wollte Guido wissen.
    Massha seufzte ungeduldig.
    »Wenn du schon bei unserer Truppe bist, Bösewicht, solltest du dir auch ein paar Kenntnisse über das Magikgeschäft aneignen ... oder zumindest den Fachjargon. Kraftlinien sind unsichtbare Energieströme, die durch den Boden und die Luft fließen. Das ist die Kraftquelle, mit deren Hilfe wir unsere Kaninchen-aus-dem-Zylinder-Nummern ziehen. Das bedeutet, dass wir in einem Land wie diesem hier, wo die Kraftlinien entweder gar nicht existieren oder nur sehr schwach sind ...«
    »... keinen Saft in der Strippe haben«, beendete der Leibwächter ihren Satz. »He, Boss! Wenn das stimmt, was sie sagt, wieso konnten diese beiden Typen gerade dann trotzdem ihren Fledermaustrick abziehen?«
    »Weil sie sehr sehr gut in Sachen Magik sind. Mit so wenig so viel zu leisten, das bedeutet, dass sie kein bisschen auslassen, wenn sie die Kraftlinien anzapfen. Kurz gesagt, sie sind wesentlich besser als Massha und ich, was das Magikspiel angeht.«
    »Das leuchtet ein«, stimmte mir Massha nickend zu. »In sämtlichen Dimensionen, in denen ich gewesen bin, waren die Vampire, wenn es welche gab, mit die größten Magiker überhaupt. Wenn das hier alles ist, womit sie üben können, verstehe ich auch, wieso sie Amok laufen, wenn sie mal in eine Dimension kommen, in der die Kraftlinien reichlich und mächtig strömen.«
    Ich rieb mir die Stirn und versuchte verzweifelt, gleichzeitig zu denken und den Kopfschmerz abzuwehren, der gerade auf mich zuzukommen schien.
    Genau nach Plan wurde alles plötzlich immer schlimmer! »Du hast wahrscheinlich nichts in deiner Schmucksammlung, mit dem wir uns tarnen könnten, wie?«
    Trotz unserer misslichen Lage stieß Massha ein leises Lachen aus.
    »Denk doch mal nach, Große Nummer! Wenn ich etwas hätte, mit dem ich Tarnzauber bewerkstelligen könnte, würde ich dann vielleicht so rumlaufen?«
    »Also müssen wir es mit einer Welt voller Riesenmagikern aufnehmen, während unser eigener Feuerschutz an Munitionsmangel krankt«, fasste Guido die Situation zusammen.
    »Na gut, dann wird's eben ein bisschen heikler als erwartet. Vergesst nicht, dass mein Partner in den letzten Jahren auch ohne sämtliche magischen Kräfte ganz gut zurechtgekommen ist.«
    »Dein Partner sitzt auch bloß gerade wegen Mord im Knast«, versetzte Guido spitz. »Deshalb sind wir überhaupt hier, oder hast du das schon vergessen?«
    »Außerdem«, fuhr ich fort und ignorierte seine Bemerkung (noch so eine Kleinigkeit, die ich von Aahz gelernt hatte), »haben wir nie vorgehabt, es >mit einer ganzen Welt aufzunehmen< Wir wollen lediglich ein kurzes, knappes Stosstruppunternehmen durchführen, uns Aahz schnappen und zurückkehren, wobei wir so wenig Kontakt zu den Einheimischen herstellen wollen wie möglich. All das bedeutet lediglich, dass wir ein bisschen vorsichtiger sein müssen, sonst nichts.«
    »Und was ist mit dem Trio, das wir eigentlich jagen und einfangen wollten?«
    Ich dachte kurz an die Blondine, die uns vor Aahz Missgeschick gewarnt hatte.
    »Das gehört bereits zum vorsichtigeren Taktieren«, verkündete ich feierlich. »Falls ... ich meine, falls wir Aahz aus dem Gefängnis befreien können, kehren wir sofort nach Hause zurück und freuen uns über unser Glück. Na schön, dann ... müssen wir die Täufler eben auszahlen. Das ist ... ein geringer Preis, für ... für ...«
    Ich merkte, dass mein Gefolge mich leicht entsetzt anschaute. Ich merkte außerdem, dass meine Worte immer langsamer und schmerzlicher geworden waren, als ich das Thema der Auszahlung der Täufler berührte.
    Ich räusperte mich und versuchte es noch einmal.
    »Ähem! Sagen wir mal, dass wir eine neue Lagebesprechung machen, wenn wir Aahz erst mal haben. In Ordnung?«
    Meine Helfer wirkten zwar immer noch nicht völlig überzeugt, aber ich hielt es für das Beste, das Thema zu

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