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Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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um ein Mädchen.«
    Seit ich Tanda kennengelernt hatte, war ich in sie verliebt gewesen. Doch nun merkte ich, wie sehr ich im Moment jemanden brauchte, mit dem ich mich unterhalten konnte. Ich meine, für Guido und Massha war ich eine Autoritätsperson, und Aahz würde ich mich erst dann offenbaren, wenn ich sicher sein konnte, dass er das Problem ernst nehmen und nicht einfach darüber lachen würde. Und was Chumly betraf ... wie sollte man mit einem Troll über Frauen sprechen?
    »Na gut, du hast mich ertappt«, sagte ich und blickte wieder in meinen Weinbecher. »Es ist ein Mädchen.«
    »Das dachte ich mir«, lächelte Tanda. »Wo hast du sie denn versteckt? Sag mal, ist sie schön und feinfühlig?«
    »All das und noch viel mehr«, nickte ich und nahm einen weiteren Schluck aus dem Becher. »Darüber hinaus ist sie auch noch auf der andere Seite.«
    »Oh!« machte Tanda und richtete sich ein Stück auf. »Das solltest du mir wohl besser ausführlich erklären.«
    Ich berichtete ihr von meiner Begegnung mit Luanna. Ich versuchte, alles möglichst unvoreingenommen und sachlich darzustellen, aber selbst ich merkte, dass meine Stimme weniger beherrscht klang, als mir lieb war.
    Tanda blieb einige Augenblicke schweigend sitzen, nachdem ich geendet hatte, das Kinn auf die Knie gelegt.
    »Na«, sagte sie schließlich. »Nach dem, was du da erzählst, war sie bestenfalls eine Mittäterin. Vielleicht können wir sie laufen lassen, wenn wir erst mal alle eingefangen haben.«
    »Klar.«
    Meine Stimme war ausdruckslos. Tanda und ich wussten beide ganz genau, dass Aahz, wenn er erst einmal wieder auf seinem hohen Ross saß, völlig unberechenbar war, und man nicht vorhersagen konnte, wie barmherzig oder gemein er auf irgend etwas reagieren würde.
    »Na ja, eine Chance gibt es schon«, beharrte sie.
    »Aahz hat schon immer eine Schwäche für dich gehabt. Wenn du dich für sie einsetzt und wenn sie bereit ist, ihren Partnern den Laufpass zu geben ...«
    »Klar, und wenn ein Tisch Flügel hätte, könnten wir auf ihm zurück zum Bazar fliegen.« Ich schnitt eine Grimasse. »Nein, Tanda. Erstens wird sie ihre Partner nicht einfach aufgeben, nur weil sie in einer Klemme stecken. Das weiß ich genau. Und wenn ich sie zwinge, sich zwischen mir und ihnen zu entscheiden, dann könnte ich nie sicher sein, dass sie wirklich mich will, oder ob sie das nur tut, um ihre Haut zu retten.«
    Tanda stand auf.
    »Nun werd mal nicht so weise, dass es schon wieder dämlich ist, Skeeve«, sagte sie sanft, bevor sie wieder ging. »Vergiss nicht, dass Luanna dich schon zweimal ihren Partnern vorgezogen hat. Beide Male hat sie ihr Leben und ihre Fluchtchancen aufs Spiel gesetzt, um dir eine Warnung zu überbringen. Vielleicht fehlt nur noch eins, was du ihr bisher nicht gemacht hast - das Angebot, ein neues Leben mit einem neuen Partner zu beginnen. Sei nicht so stolz oder so unsicher, dass du eine echte Bewunderin lieber den Wölfen zum Fraß vorwerfen würdest, als das Risiko einzugehen, einen Fehler zu machen. Wenn du das nämlich tätest, würde ich dich, glaube ich, nicht mehr besonders mögen ... und ich denke, du dich wohl auch nicht.«
    Ich dachte über Tandas Rat nach, als sie gegangen war. Die Sache hatte noch einen weiteren Haken, den zu erwähnen ich einfach nicht fertiggebracht hatte.
    Egal, wie Luanna für mich empfinden mochte ... wie würden sich ihre Gefühle verändern, wenn sie erfuhr, dass ich ihr Tuch dazu verwendet hatte ... ihr Pfand der Zuneigung, um damit eine Jagdmeute auf ihre Fährte zu hetzen?
     

15
Jeder braucht einen Manager, wenn er weiterkommen will.
Lady Macbeth
     
    »Wo bleibt er denn nun?« fragte Aahz bestimmt zum hundertstenmal ... in den letzten fünf Minuten.
    Die Sonne war schon vor Stunden aufgegangen, zumindest stand sie so hoch am Himmel, wie das in dieser Dimension möglich war. Ob der ständig verhangene Himmel tagsüber das Ergebnis von Magik oder das Produkt eines seltsamen meteorologischen Systems war, blieb mir unklar, doch steuerte dieser Zustand nichts dazu bei, die düstere Atmosphäre zu mildern, die wie ein Leichentuch über der Stadt Blut lag.
    Unsere ganze Mannschaft wartete ungeduldig darauf, endlich loslegen zu können, doch Aahz war der einzige, der sich daran ergötzte, seinen Gefühlen derart häufig Luft zu machen ... und zwar ziemlich laut.
    Natürlich war es immerhin auch möglich, dass er soviel Lärm darum machte, um wie immer alle anderen an die Wand zu spielen.
    »Immer mit

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