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Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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aber ich habe mir Sorgen um euch gemacht ... und diese Stromlippe von eurem Freund, der mir in der Zwischenzeit Gesellschaft geleistet hat, war auch keine große Hilfe.«
    Ich zählte schnell unsere Truppe durch.
    »Einen Moment mal«, meinte ich stirnrunzelnd.
    »Wer hat hier auf uns gewartet?«
    Nun war Vilhelm an der Reihe, erstaunt dreinzublicken.
    »Hat nicht einer von euch nach einem Werwolf geschickt? Er sagte, er gehöre zu euch.«
    »Aaah! Aber das tue isch ja auch! Meine Freunde, sie kennen misch zwar bis'er noch nischt, aber isch wärde ihre Rettung sein, nein?«
    Damit stürzte sich ein zottiger Bettvorleger auf mich. Na ja, wenigstens hielt ich ihn dafür, als er sich vom Boden erhob und in meine Arme warf, mit der Begeisterung eines Welpen ... eines äußerst großen Welpen.
    »Was ist denn das?!« rief Aahz, und seine Augen verengten sich gefährlich. »Skeeve, kann ich euch denn nicht mal ein paar Tage allein lassen, ohne dass du sämtliche Straßenköter der jeweiligen Dimension anschleppst?«
    >Das< war einer der struppigsten Werwölfe, den ich je gesehen hatte ... wobei mir natürlich klar war, dass ich bisher erst zwei kennengelernt hatte. Dieser hatte dunkle buschige Augenbrauen (wenn man so etwas bei einem Werwolf für möglich hält) und trug eine weiße Schlägermütze, die an der Seite mit einem Ahornblatt verziert war. Seine Barthaare waren sorgfältig zu einem Kaiser-Wilhelm-Bart zurechtgestutzt, und von seinem Kinn hing ein Gebilde herab, das durchaus als Ziegenbart bezeichnet werden konnte.
    Wenn man ihn so Stück für Stück betrachtete, wirkte er eigentlich sehr gepflegt. Nur der Gesamteindruck war reichlich struppig. Vielleicht war es sein Schielen ...
    »Ehrlich, Aahz!« protestierte ich und versuchte, mich zu befreien. »Ich habe ihn noch nie im Leben gesehen!«
    »Oh, abärr isch bitte um Verzei'ung!« mischte sich das Vieh ein und ließ mich los, so dass ich beinahe zu Boden gestürzt wäre.
    »Isch bin ja so dumm, isch vergesse misch vorzustellen! So! Isch bin ein extraordinärer Künstler, aber isch bin auch darr beste Fährtenlesär im ganzen Land. Meine Freunde, die Kläffer, sie 'aben mir erzählt von eurem Problemm und isch bin 'erbeigeeilt wie darr Wind, um eusch zu 'elfen, nein? Isch bin Pepe Le Garou und stehe eusch zu Dienstänn!«
    Bei diesen Worten vollführte er einen Kratzfuß, dem ich glatt, wäre ich nicht so verblüfft gewesen, applaudiert hätte. Nun begriff ich, warum die Kläffer gekichert harten als sie uns mitteilten, dass sie jemanden kennen würden, der uns helfen könnte.
    »Boss«, sagte Guido mit erstickter Stimme, die Hand über Mund und Nase gelegt. »Kann ich draußen warten?«
    Tanda blickte ihn mit hochgezogener Augenbraue an.
    »Allergieprobleme? Hier, versuch's mal damit. Das sollte eigentlich im Gepäck keines Dimensionsreisenden fehlen.«
    Sie holte ein kleines Fläschchen hervor und warf es meinem Leibwächter zu. »Schmier dir was davon auf die Oberlippe, direkt unter die Nase.«
    »He, danke schön!« sagte Guido erleichtert und leistete ihren Anweisungen Folge. »Was ist denn das?«
    »Eine Anti-Allergiekrem.« Sie zuckte die Schultern. »Auf Knoblauchbasis, glaube ich.«
    »WAS?« schrie mein Leibwächter und ließ die Flasche fallen.
    Tanda schenkte ihm eines ihrer verschmitzten Grinsen.
    »War doch nur Spaß. Nunzio hat sich Sorgen um dich gemacht und uns deine Allergien aufgezählt ... und zwar alle.«
    Ihr Bruder klopfte ihr leicht auf den Hintern.
    »Asche auf dein Haupt, kleine Schwester!« sagte er und musste dennoch lächeln. »Wenn du damit fertig bist, dich bei Guido zu entschuldigen, solltest du bei unserem Gastgeber vielleicht dasselbe tun. Ich fürchte, mit deiner letzten Bemerkung hast du ihn fast an den Rand des Herzinfarkts gebracht.«
    Das war natürlich genau das, was ich jetzt brauchte, so ganz allein gelassen in einer fremden Dimension: einen nervösen Vampir, einen melodramatischen Werwolf und Teamkameraden, die der Meinung waren, dass es jetzt an der Zeit wäre, sich gegenseitig Streiche zu spielen! »Ähhhh ... sagt mir, Monsieur Pepe«, sagte ich, meine anderen Probleme ignorierend und mich dem Werwolf zuwendend. »Meint Ihr, Ihr könntet ...«
    »Non, non!« unterbrach er mich. »Es 'eißt nur einfach Pepe. Ah!«
    »Pepe«, wiederholte ich gehorsam.
    »So ist es rischtig«, strahlte er, offenkundig von meiner Fähigkeit entzückt, einfache Sätze zu lernen. »Nun bevor wir uns ... wie sagt man, ans Geschäft

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