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Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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sie sich darauf verlassen, dass ich den D-Hüpfer finden würde, den sie dort zurückgelassen hatten?
    »Tür!«, bellte Aahz. »Bist du im Stall geboren worden oder was?«
    Hinter mir wütete der Sturm und fegte den Sand in die Hütte. Ich senkte den Stein, warf ihn hinaus in den Staub und schloss die Tür.
    Tanda stand auf und kam lächelnd auf mich zu.
    »Siehst du, Aahz, ich habe dir ja gesagt, er kriegt das hin«, sagte sie und zog mich in ihre Arme. Das überzeugte sogar mich, dass mit ihr alles in Ordnung war und ich nicht träumte.
    Aahz schnaubte verächtlich. »So, wie er für unsere Freundin Glenda geschwärmt hat, dachte ich schon, sein Hirn würde nie mehr vernünftig arbeiten.«
    Ich beschloss, die eine Frage zu stellen, die mir am meisten auf der Zunge brannte.
    »Warum seid ihr nicht zurückgekommen?«
    »Wir konnten nicht«, sagte Tanda, klopfte mir auf den Rücken und führte mich zum Tisch. Dann schob sie mir einige Scheiben Brot herüber, während ich mich setzte.
    Ich starrte meinen Mentor an, der genüsslich weiter aß, ohne mir irgendwelche Aufmerksamkeit zu widmen. So verhielt er sich, wenn er entweder sehr wütend oder sehr glücklich war, und im Augenblick wagte ich keine Prognose, was dieses Mal der Fall sein mochte.
    »Gulasch?«, fragte Tanda und hielt mir einen Topf mit dem Zeug vor die Nase, dem der angenehme Geruch in der Hütte entstammte. »Glenda hat uns so viel Essen hier gelassen, dass wir mindestens ein paar Wochen über die Runden kommen sollten.«
    »Wie nett von ihr«, kommentierte Aahz, und nun war der Ärger unverkennbar.
    »Als ihr nicht zurückgekommen seid, um mich zu holen, dachte ich, ihr wärt beide tot.«
    »In vier oder fünf Wochen wären wir auch tot gewesen«, grollte Aahz. »Wenn wir alle Lebensmittel verbraucht hätten.«
    Tanda servierte mir einen Teller Gulasch. Dann tätschelte sie meine Schulter und setzte sich neben mich.
    »Warum konntet ihr nicht zurück?«, fragte ich. Ich würde erst etwas essen, wenn ich ein paar Antworten erhalten hatte. »Was ist passiert?«
    »Tja«, sagte Aahz gedehnt, ohne mich jedoch anzusehen. »Wir wussten beide, dass Glenda etwas vorhatte und versuchen würde, uns übers Ohr zu hauen.«
    »Und wir haben damit gerechnet, dass sie dich in Quweyd zurücklässt«, fügte Tanda hinzu.
    »Ihr habt damit gerechnet?« Nun war ich verblüfft und wütend. »Warum habt ihr mich dann nicht wenigstens gewarnt?«
    Aahz sah mir direkt in die Augen. »Hättest du etwa auf uns gehört, Kerlchen?«
    »Ja«, erklärte ich trotzig.
    Jetzt lachten die beiden auch noch.
    Offenbar glaubten sie, ich wäre viel zu sehr von Glendas Charme gefangen gewesen. Und je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr kam ich zu der Erkenntnis, dass sie Recht hatten, zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Als Glenda angefangen hatte, den Wirt zu bezirzen, war auch ich misstrauisch geworden, nur nicht genug, um mir ernsthafte Gedanken zu machen.
    »Du warst ihr am nächsten, Kerlchen«, sagte Aahz mit strenger Oberlehrerstimme. »Du hättest uns vor ihr warnen sollen, nicht umgekehrt.«
    Wie üblich hatte Aahz Recht.
    »Und was ist hier passiert?«, fragte ich, darum bemüht, nicht zugeben zu müssen, was wir so oder so alle wussten.
    »Wir sind zu der Klippe gegangen und haben den DHüpfer und die Karte zurückgelassen«, sagte Tanda. »Dann habe ich uns hierher gebracht.«
    »Direkt in Glendas Arme«, fügte Aahz hinzu. »Genau wie sie es geplant hatte.«
    »Sie hat einen Dimensionsblockadezauber über mich verhängt«, sagte Tanda. »Dann hat sie uns nach dem DHüpfer durchsucht. Und als sie weder ihn noch die Karte finden konnte, hat sie uns viel Glück gewünscht und ist gesprungen.«
    »Ich nehme an, sie ist auf der Suche nach unserem Schatz«, sagte Aahz. »Und inzwischen hat sie einen ganzen Tag Vorsprung.« Also war das Verhalten, das mir vorhin aufgefallen war, ein Ausdruck von Zorn gewesen. Aahz war wütend auf mich und auf die Tatsache, dass wir den Schatz nun möglicherweise verloren hatten, nachdem wir ihm schon so nahe gewesen waren.
    »Was ist eine Dimensionsblockade?«
    »Ein Zauber, der es unmöglich macht, in eine andere Dimension zu springen«, erklärte Aahz. »Manche Kulturen benutzen ihn, um ihre Gefangenen festzuhalten. Das ist Basiswissen.«
    »Das du mir nicht beigebracht hast«, schalt ich ihn.
    Er zuckte mit den Schultern. »Es gibt vieles, was ich dir nicht beigebracht habe. Und nachdem du so leicht auf Glendas Charme und ihr Gesäusel

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