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Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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hereingefallen bist, bin ich nicht sicher, ob ich es jemals tun werde.«
    Tanda tätschelte Aahz' grüne Hand über den Tisch hinweg.
    »Sei nicht so streng mit deinem Lehrling. Er ist jung und voller Hormone. Außerdem ist er schließlich zurückgekommen, nicht wahr?«
    Fast hätte ich gefragt, was Hormone sind, aber dann beschloss ich, Tanda die Information später zu entlocken, wenn Aahz nicht in der Nähe war, um sich über meine Dummheit zu mokieren. Außerdem war er auch so schon wütend genug auf mich. Und diesmal konnte ich ihn dummerweise sogar gut verstehen. Ich hätte mich von Glenda nicht so einfach einwickeln lassen dürfen. Sie hatte nicht mehr als ein paar nette Worte gebraucht, und schon war ich Wachs in ihren Händen gewesen.
    Ich sah Tanda an. »Und wenn du mit dem D-Hüpfer von hier fortspringst, bricht der Zauber?«
    »Exakt«, bestätigte sie.
    »Iss auf«, befahl Aahz. »Wir haben ihr schon mehr als genug Vorsprung gelassen.«
    »Und wie bekommen wir den Schatz nach Hause, falls wir ihn finden?«, fragte ich, nur um gleich darauf zu erkennen, was für eine dumme Frage das war. Immerhin war es Glenda gewesen, die uns erzählt hatte, wir wären viel zu weit von allen uns bekannten Welten entfernt, um sicher durch die Dimensionen springen zu können. Das war nur eine weitere ihrer Lügen gewesen.
    Tanda schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, da hat Glenda mich kalt erwischt. Sie hat meinen Dimensionssinn gelähmt, als wir in ihre Nähe gekommen sind. Als wir von Quweyd hierher zurückgehüpft sind, konnte ich plötzlich Vortex Nr. 4 und Vortex Nr. 2 spüren. Wir können nach Hause zurückkehren, wann immer wir wollen.«
    Die Erleichterung darüber, na schön, kombiniert mit der Erleichterung, die ich empfand, da Aahz und Tanda gesund und munter waren, überstieg meine Kräfte. Ich starrte nur noch auf meinen Teller und versuchte mich zu zwingen, so viel wie möglich zu essen. Hätte ich irgendetwas anderes getan, ich wäre vermutlich vollends zusammengebrochen.
    »Erzähl, was hast du gemacht, nachdem sie dich verlassen hat?«, forderte Tanda.
    Ich zuckte mit den Schultern und bemühte mich, mich auf die Dinge zu konzentrieren, die ich richtig gemacht hatte.
    »Ich habe unsere Schuld beglichen, indem ich Geschirr gespült habe, damit niemand einen Grund hatte, mich zu verfolgen. Dann habe ich die Stadt erkundet, um zu sehen, was es zu sehen gibt, und draußen gewartet, so dass ihr mich hättet finden können.«
    »Und geschlafen«, mutmaßte Aahz in vernichtendem Ton.
    »Nicht wirklich«, widersprach ich. »Ich habe mir ein Hotelzimmer genommen, weil die Leute dort eine Todesangst davor haben, nachts draußen zu bleiben. Und vor etwas, das sie Lese nennen.«
    »Wirklich?«, fragte Tanda.
    Ich blickte von meinem Essen auf. Sogar Aahz zeigte plötzlich Interesse.
    »Ja. Sie verriegeln jede Nacht sämtliche Fenster und Türen«, berichtete ich. »Mir ist keine Möglichkeit eingefallen, wie ich sie hätte fragen können, wovor sie solche Angst hatten, ohne mich dabei als Dämon bloßzustellen. Außerdem hatte ich zu der Zeit andere Probleme. Schließlich musste ich mir überlegen, was ich tun sollte, falls ihr nicht zurückkommt.«
    Aahz nickte. »Also müssen wir bei Nacht vorsichtig sein.«
    »Der Wirt hat gesagt, die Lese wäre erst in ein paar Tagen, weil dann erst Vollmond sei.«
    »Ich frage mich, was sie lesen«, murmelte Tanda.
    »Oder wer liest«, fügte Aahz hinzu. »Was Quweyd betrifft, wissen wir eine ganze Menge nicht. Hast du die Karte bei dir?«
    »Sicher«, antwortete ich, zog die Karte aus der Tasche und gab sie ihm.
    Als ich das tat, ging mir wieder einmal ein Licht auf. Die Karte war magisch. Sie hatte uns den richtigen Weg nach Quweyd erst gewiesen, nachdem ich ihr die Magik entzogen hatte, aber auf Quweyd war die Magik in die Karte zurückgekehrt.
    »Aahz«, sagte ich mit einem breiten Grinsen für meinen Mentor. »Du weißt doch, dass die Magik in die Karte zurückgekehrt ist, als wir in Quweyd angekommen sind, nicht wahr?«
    »Ja«, antwortete er beinahe höhnisch. »Und? Glenda weiß das ebenfalls.«
    »Richtig«, sagte ich und strahlte meinen grünen Lehrer an. »Glenda hat die Karte studiert, als wir in Evade waren, richtig?«
    Plötzlich brach Tanda in Gelächter aus, dauerhaft und so laut, dass ich dachte, sie müsste jeden Moment platzen.
    Die Verwirrung, die sich im Gesicht meines Mentors spiegelte, entlockte mir ein zufriedenes Lächeln. Nach all den Dummheiten, die mir in

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