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Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Titel: Ein Dämon wollte Hochzeit machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Getränk war von dunklerem Rot als meins, doch davon abgesehen sahen sie gleich aus. Vorsichtig nahm ich einen Schluck ... und stellte zu meiner Erleichterung fest, daß es nach Tomatensaft schmeckte.
    »He! Das ist ja richtig gut«, erklärte ich. »Was ist da überhaupt drin?«
    »Hm?« machte Cassandra und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich. »Ach so! Deiner besteht nur aus Tomatensaft und Wodka.«
    Ich wußte zwar nicht, was Wodka ist, aber mit Tomatensaft kam ich schon klar. Mein erster Schluck hatte mich daran erinnert, wie durstig ich doch nach all unserem Herumgerenne war, und so leerte ich mit dem nächsten Zug fast das ganze Glas.
    »He! Mach mal halblang, Tiger«, ermahnte mich meine Begleiterin. »Die Dinger können einem ganz schön die Birne weghauen, wenn man nicht dran gewöhnt ist ... und außerdem machen sie Flecken, also klecker lieber nichts auf dein .«
    Mitten im Satz brach sie ab und starrte auf meine Kleidung.
    »Sag mal. Hast du nicht gerade noch ein anderes Hemd angehabt?«
    »Och, nö, das ist immer noch dasselbe Hemd«, antwortete ich so lässig, wie ich nur konnte. »Ich habe es nur ein kleines bißchen verändert. Ich finde, das paßt besser zu diesem Laden, meinst du nicht auch?«
    »Aber wie konntest du ... jetzt habe ich es kapiert! Magik!«
    Ihre Reaktion war die Erfüllung meiner kühnsten Träume, nur, daß sie noch nicht fertig war.
    »Einen Augenblick mal! Du bist ein Freund von Vic aus Klah, und du kannst Magik, richtig?« fragte sie aufgeregt. »Kennst du da vielleicht auch einen Magiker, den man den Großen Skeeve nennt?«
    Das überraschte mich nun tatsächlich, aber langsam begannen die Mosaiksteinchen sich zusammenzufügen. Das fertige Bild war zwar schier unglaublich, aber es gelang mir immerhin, cool zu bleiben.
    »Genaugenommen kenne ich ihn sogar ziemlich gut«, antwortete ich mit leisem Lächeln.
    »Ist doch nicht die Möglichkeit!« erklärte Cassandra und klatschte mit der Hand flach auf den Tisch. »Ich dachte immer, Vic wollte nur Eindruck schinden, als er behauptete, daß er ihn kennt. Sag mal, wie ist er denn so?«
    Das erwischte mich doch auf dem linken Fuß.
    »Vic? Der ist eigentlich ganz nett. Ich dachte, du kennst .«
    »Nein, Dummchen. Ich meine Skeeve! Wie ist er denn so als Person?«
    Die Sache wurde ja immer besser!
    »Och, er hat ziemlich viel mit mir gemeinsam«, sagte ich. »Ich bin ein bißchen überrascht, daß du ihn überhaupt kennst.«
    »Du machst wohl Witze!« verkündete sie augenrollend. »Der ist ja wohl so ziemlich die allerschärfste Nummer, die man unter Magikern findet. Hier sprechen einfach alle über ihn. Weißt du, daß er hier in Vorhölle einen Gefangenenausbruch organisiert hat?«
    »Ich glaube, davon habe ich schon mal gehört«, gestand ich.
    »Und vor kurzem ist er aus der Dimension Perv verbannt worden. Hält man so was für möglich! Ausgerechnet Perv!«
    »Das war ein abgekartetes Spiel.« Ich schnitt eine Grimasse.
    »Du kennst ihn ja tatsächlich! Komm, erzähl mir mehr. Als du gesagt hast, daß er wie du ist, hast du damit gemeint, daß er jung ist, oder was?«
    So komisch ich die Sache auch fand, hielt ich es doch für das beste, ihr ein Ende zu setzen, bevor sie außer Kontrolle geriet.
    »Cassandra«, sagte ich vorsichtig. »Hör mir gut zu. Er hat sehr viel Ähnlichkeit mit mir. Kapiert?«
    Sie runzelte die Stirn, dann sah sie mich kopfschüttelnd an.
    »Nein. Nicht kapiert. So, wie du das sagst, klingt es, als wärt ihr Zwillinge oder so was. Entweder das, oder ...«
    Plötzlich sah sie mich mit weitaufgerissenen Augen an.
    »Nein!« japste sie. »Du meinst doch wohl nicht, daß du ...«
    Ich hielt ihr meine Kreditkarte vor die Nase, damit sie meinen Namen darauflesen konnte, und gewährte ihr mein breitestes Lächeln.
    »Nein!« kreischte sie laut genug, um die Aufmerksamkeit der Leute am Nebentisch zu erregen. »Du bist das selbst!!! Warum hast du mir das denn nicht gesagt ?«
    »Du hast mich ja nie danach gefragt«, meinte ich achselzuckend. »Eigentlich hatte ich geglaubt, daß Vic .«
    Aber da redete ich bereits mit ihrem Rücken - oder, um genauer zu sein, mit ihrem Hintern. Denn inzwischen war sie aufgesprungen und schrie den anderen Gästen triumphierend zu:
    »He, alles mal herhören! Wißt ihr, wer das hier ist? Das ist SKEEVE DER GROSSE!!!«
    Nun haben mir schon die unterschiedlichsten Leute immer wieder beizubringen versucht, daß ich im Begriff stand, mir einen dimensionsübergreifenden Ruf

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