Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Titel: Ein Dämon wollte Hochzeit machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
versuchte hinzusehen - und hätte meine Nase um ein Haar in den Nabel einer weiteren jungen Dame gebohrt, die sich gerade neben mich drängte. Tatsächlich war sie eine von dreien, die unter gewöhnlichen Umständen allesamt als Augenweide durchgegangen wären, hier aber nur Teil einer Menge darstellten.
    »Wo gehen Sie nachher hin, Mr. Skeeve?« schnurrte die größte der drei. »Wir geben später noch eine Party, falls Sie vorbeikommen möchten.«
    »Wisch dir lieber den Geifer aus den Mundwinkeln, Süße«, meinte Cassandra lächelnd und schob den Arm um meine Schulter. »Das ist meine Verabredung ... und ich habe vor, ihn die ganze Nacht beschäftigt zu halten.«
    Das klang irgendwie verlockend, aber ausgerechnet in diesem Augenblick begann jemand anderes, an meinem Ärmel zu zupfen.
    »Entschuldigen Sie. Mr. Skeeve«, sagte ein ehrfurchtgebietendes Gebiß von einem Punkt aus, der mir zu nahe war, um Genaueres ausmachen zu können. »Ich wollte Sie fragen, ob ich vielleicht irgendwann einmal ein Interview mit Ihnen machen kann? Sobald es Ihnen paßt.«
    »Naja ... im Augenblick bin ich ziemlich beschäftigt«, wich ich aus und versuchte, mich weit genug zurückzulehnen, um genauer hinsehen zu können ... womit ich jedoch unglücklicherweise nur den Hinterkopf gegen eins der Partymädchen preßte.
    »Oh, ich meinte ja nicht jetzt«, sagten die Zähne und folgten meiner Ausweichbewegung mit einem Vorstoß, so daß ich immer noch nicht erkennen konnte, mit wem ich da eigentlich sprach. »Wenn Sie vielleicht später mal an unseren Tisch kommen möchten, können wir ja einen Termin ausmachen. Ich halte einen Drink für Sie bereit ... das war doch Bloody Mary, nicht?«
    »Richtig. Ich meine, in Ordnung. Aber .«
    Doch da war die fragliche Person schon wieder verschwunden. Ich hoffe, nur, daß sie mich erkennen würde, sobald ich in ihre ungefähre Gegend kam. Im Augenblick war meine Aufmerksamkeit allerdings dadurch in Anspruch genommen, daß die Person, gegen die ich gerade rückwärts drückte, sich ihrerseits nun heftig gegen meinen Hinterkopf preßte ... und zwar viel zu beharrlich, als daß es bloßer Zufall hätte sein können.
    »Sag mal, Skeeve«, sagte Cassandra und bot mir damit einen Vorwand, den Kontakt zu unterbrechen. Ich gönnte mir nur eine kurze Pause, um einen Schluck zu trinken.
    »Ja, Cassandra?«
    »Könnten wir vielleicht gehen, wenn du ausgetrunken hast? Es gibt noch ein paar andere Läden, die ich heute nacht gern aufsuchen würde, du weißt schon, um ein bißchen mit dir anzugeben.«
    »Kein Problem«, erwiderte ich, »aber es könnte noch eine Weile dauern.«
    Irgendwie waren im Laufe des Gesprächs aus meinen beiden Drinks plötzlich vier geworden.
    »Och, ich hab’s nicht eilig«, sagte sie und gab mir einen flüchtigen Kuß. »Ich weiß ja, daß du dich erst mit diesen Leuten beschäftigen mußt, jetzt, da sie wissen, wer du bist. So ist das eben, wenn man berüchtigt ist. Für dich ist das ja vielleicht alles nur ein alter Hut, aber ich finde es einfach riesig!«
    Für mich war es, gelinde gesagt, alles andere als ein alter Hut. Wäre es das gewesen/wäre ich damit wahrscheinlich besser zurechtgekommen.
    Ich erinnere mich, daß ich ziemlich häufig mit meinem Namen unterschrieben habe ... und daß noch ein paar Drinks serviert wurden ... und daß ich Cassandra küßte ... und dann war da, glaube ich, noch ein weiterer Club ... vielleicht auch zwei ... und noch ein paar Drinks ...

10
Glück heißt: genießen können.
BACCHUS
    Als ich die Augen öffnete, litt ich einen kurzen Moment unter Desorientierung, dann schwammen sich die Dinge zurecht.
    Ich war in meinem Zimmer, in meinem eigenen Bett, um genau zu sein, obwohl die Laken ziemlich zerwühlt aussahen. Ich lag nackt unter der Bettdecke, obwohl ich mich nicht daran erinnern konnte, mich ausgezogen zu haben. Ich vermutete, daß es Morgen war, denn durch das Fenster strömte Sonnenlicht. Kurzum - alles sah ganz normal aus.
    Weshalb hatte ich dann das Gefühl, daß irgend etwas nicht stimmte?
    Ich lag auf der Seite und merkte, daß meine Nebenhöhlen überschwemmt waren, weshalb ich auf der Unterseite nicht durch die Nase atmen konnte. In dem Bemühen, an dieser Situation etwas zu ändern, rollte ich mich herum und ...
    Da traf es mich!!!
    Ein hämmernder Kopfschmerz, ein sich umdrehender Magen ... alles komplett! - Mir war auch früher schon mal übel gewesen, doch das hier spottete jedem Vergleich! Zuerst hatte ich Angst, ich könnte

Weitere Kostenlose Bücher