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Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Titel: Ein Dämon wollte Hochzeit machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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noch besser«, fuhr er fort, »denk doch mal an die Zeit zurück, als wir beide uns zusammengetan haben. Ich war ziemlich streng mit dir, was die Magik-Lektionen anging, und habe dich selbst dann üben lassen, als dir gerade nicht danach zumute war. Du hast mich nicht gemocht, weil ich dich ständig gedrillt habe, aber respektiert hast du mich trotzdem.«
    »Hm, na ja, damals kannte ich dich ja auch noch nicht so gut wie heute«, antwortete ich etwas verlegen. »Ich schätze, ich mußte wohl einfach davon ausgehen, daß du wußtest, was du tust, und daß du mir aufgebrummt hast, was für die Ausbildung eben erforderlich war ... ob es mir gefiel oder nicht.«
    »Ganz genau«, bekräftigte Aahz nickend. »Also schmoll nicht. Das ist eine ganz normale Reaktion auf eine Autoritätsfigur, ob es die Eltern sind, ein Lehrer, ein Chef oder ein Regierungsvertreter. Wir mögen vielleicht nicht immer, wozu sie uns zwingen, aber selbst wenn wir deswegen grollen, können wir doch immer noch die Fairneß und den Sachverstand bewundern und respektieren, mit denen sie ihre Aufgabe erledigen.«
    Er zuckte gelassen mit den Schultern.
    »Schätze, das war’s, kurz zusammengefaßt«, sagte er. »Du bist ein liebenswerter junger Mann, Skeeve, aber ich finde, manchmal solltest du dir weniger Sorgen darüber machen, gemocht zu werden, und dich mehr darum kümmern, daß man dich respektiert. So oder so ist es jedenfalls ein sehr viel realistischeres Ziel.«
    Darüber dachte ich einige Minuten nach.
    »Du hast recht, Aahz«, entschied ich schließlich. »Respektiert zu werden, ist wichtiger, als gemocht zu werden.«
    Sprach’s, drehte mich um und schlug eine andere Richtung ein.
    »Wo gehst du denn hin, Partner?«
    »Ich gehe zu Bunny«, rief ich zurück. »Wir haben heute morgen ein Gespräch begonnen, von dem ich meine, daß wir es noch zu Ende führen sollten.«
    Auf dem Weg zu Bunnys Zimmer gingen mir eine Menge Gedanken durch den Kopf, was genau ich ihr sagen könnte. Doch das war keine Hilfe. Als ich dort eintraf, war ich immer noch genauso schlau wie vorher.
    Ich blieb einige Augenblicke stehen, dann klopfte ich ganz leise an ihre Tür, ehe ich den Mut dazu verlor.
    Um die Wahrheit zu sagen, hoffte ich, daß sie ausgegangen sei oder schliefe.
    »Wer ist da?«
    Soviel zum Thema halbe Hoffnungen. Vielleicht sollte ich es beim nächsten Mal lieber mit einer ganzen versuchen.
    »Ich bin es, Bunny, Skeeve.«
    »Was willst du?«
    »Ich möchte gern mit dir sprechen, wenn du nichts dagegen hast.«
    Es folgte ein Schweigen von hinreichender Dauer, um gleichzeitig neue Hoffnung zu schöpfen und mir ernste Sorgen zu machen. - »Einen Augenblick.«
    Beim Warten vernahm ich gelegentlich das Geräusch scheppernden Metalls, als würde jemand stapelweise Eisenplatten bewegen ... äußerst schwere Eisenplatten, dem Lärm nach zu urteilen. Das verwunderte mich, denn ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, weshalb Bunny Metallplatten in ihrem Zimmer lagern sollte.
    Dann fiel mir ein, daß sie ja möglicherweise Besuch haben könnte.
    »Ich kann auch später wiederkommen, falls es im Augenblick ungünstig sein sollte«, rief ich und verbot mir selbst jegliche Spekulation darüber, wer sich wohl zu dieser Uhrzeit in den Gemächern meiner Assistentin aufhalten könnte ... und aus welchem Grund.
    Da flog die Tür auf und Bunny stand im Rahmen.
    »Komm rein, Skeeve«, sagte sie ziemlich atemlos. »Das ist aber eine Überraschung!«
    Das war es in der Tat.
    Da sie nur umrißhaft vom Licht beschienen war, glaubte ich erst, sie sei splitternackt. Doch als sie sich umdrehte, stellte ich fest, daß sie in Wirklichkeit etwas Grelles, Enges anhatte, das sich wie aufgemalt an ihre Haut schmiegte.
    »Äh .«, sagte ich redegewandt, unfähig, den Blick von ihr zu reißen.
    »Tut mir leid, wenn ich so furchtbar aussehe«, erwiderte sie, grabschte ein Handtuch und fing an, sich damit den Schweiß von Gesicht und Hals zu wischen. »Habe gerade ein bißchen trainiert.«
    Dann setzte sie sich auf die Bettkante. »Und, was gibt’s?« fragte sie.
    »Im Prinzip bin ich gekommen«, erklärte ich, »um mich bei dir zu entschuldigen, Bunny.«
    »Wofür?« Sie wirkte aufrichtig überrascht.
    »Dafür, wie ich mich heute morgen benommen habe ... oder wann immer ich aufgewacht bin.«
    »Ach so, das«, meinte sie und wandte den Blick ab. »Dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen. Wenn man einen Kater hat, hängt man immer ein bißchen durch.«
    Es war zwar

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