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Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Titel: Ein Dämon wollte Hochzeit machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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nett von ihr, das so auszudrücken, doch wollte ich es dabei nicht bewenden lassen.
    »Nein, es ist noch mehr als das, Bunny. Du hast versucht, einige berechtigte Sorgen wegen meiner Gesundheit und Verfassung vorzubringen, und ich habe es dir schwergemacht, weil ich nicht bereit für das war, das du mir gesagt hast. Ich schätze, ich wollte es gar nicht hören. Bei all den vielen Dingen, die ich gerade auf die Reihe zu bekommen versuche, hatte ich wirklich keine Lust auf ein weiteres Problem, das alles noch komplizierter macht.«
    Ich hielt inne und schüttelte den Kopf.
    »Ich wollte dir nur mitteilen, daß ich seitdem darüber nachgedacht habe, was du mir erzählt hast, und ich bin zu dem Schluß gelangt, daß du vielleicht recht hast, was mein Alkoholproblem angeht. Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, das will ich auch nicht verschweigen, aber ich habe genügend berechtigte Zweifel, um es für eine Weile erst einmal etwas ruhiger anzugehen.«
    Ich setzte mich neben sie aufs Bett und legte ihr den Arm um die Schulter.
    »Aber ob du nun recht hast oder nicht, auf jeden Fall möchte ich dir für deine Anteilnahme und Fürsorge danken. Und das ist es, was ich dir heute morgen hätte sagen sollen, anstatt in die Defensive zu gehen.«
    Plötzlich umarmte sie mich und vergrub das Gesicht in meiner Brust.
    »Ach, Skeeve«, ertönte ihre gedämpfte Stimme. »Ich mache mir halt solche Sorgen um dich. Ich weiß ja, daß du mitten in einigen schweren Entscheidungen steckst, und ich möchte deine Probleme nicht noch vergrößern. Ich wünschte nur, es gäbe noch mehr, was ich tun könnte, um es dir leichter zu machen. Aber es sieht so aus, als würde ich immer alles nur schlimmer machen, wenn ich mal versuche, dir zu helfen.«
    Langsam wurde ich mir bewußt, daß sie leise vor sich hin weinte, obwohl ich nicht so sicher war, warum. Außerdem wurde mir äußerst bewußt, daß zwischen mir und dem Körper, den sie da gerade an mich preßte, nicht allzu viele Kleidungsstücke waren ... und daß wir auf einem Bett saßen ... und ...
    Ich versagte mir diesen Gedankengang, schämte mich irgendwie meiner selbst. Bunny war offenkundig meinetwegen aufgewühlt und besorgt. Da wäre es unanständig von mir gewesen, diesen Augenblick zu beflecken, indem ich Gedanken an ...
    Ich vertrieb mir die Gedanken aufs neue.
    »Komm schon, Bunny«, sagte ich leise und streichelte ihr Haar mit einer Hand. »Du bist mir doch schon eine Riesenhilfe! Du weißt genau - und ich weiß das auch -, daß ich völlig aufgeschmissen wäre, wenn ich ohne dein Fachwissen die Finanzen des Königreichs sanieren sollte. Das hast du alles ganz allein auf dich genommen.«
    Ich nahm sie bei den Schultern und drückte sie sanft ein Stück von mir ab, um ihr in die Augen blicken zu können.
    »Und darüber hinaus«, fuhr ich fort, »bemühst du dich ja schort nach Kräften, mehr als das zu tun. Und das ist vermutlich auch klug so. So wie heute morgen, als du mit mir über mein Alkoholproblem gesprochen hast. Das weiß ich zu schätzen ... ganz bestimmt. Einige Sachen muß ich allerdings allein bewältigen. So sollte es ja auch sein. Niemand kann oder sollte meine Entscheidungen für mich treffen, denn schließlich muß ich ja auch mit den Folgen leben. Alles, was du tun kannst ... was überhaupt irgend jemand tun kann, um mir zu helfen, ist, Geduld mit mir zu haben. In Ordnung?«
    Sie nickte und wischte sich die Tränen aus den Augen.
    »Tut mir leid, dieser Wasserfall«, sagte sie reumütig. »Herrje! Das erste Mal, daß du auf mein Zimmer kommst, und ich sehe ganz furchtbar aus!«
    »Also das ist nun wirklich albern«, meinte ich lächelnd und stupste ihre Nase in gespielter Strenge mit der Fingerspitze. »Du siehst phantastisch aus ... wie immer. Falls du das noch nicht wissen solltest, sei es dir hiermit kundgetan.«
    Danach war es nur natürlich, sie zu küssen, ein kurzer, freundlicher Kuß. So fing es jedenfalls an. Dann wurde er immer länger und länger, und ihr Körper schien an meinem dahinzuschmelzen.
    »Na ja, ich glaube, ich sage jetzt wohl besser mal gute Nacht«, meinte ich schließlich und löste mich von ihr. »Morgen ist ein großer Tag.«
    Das war eine freche Lüge, denn der morgige Tag versprach nicht mehr und nicht weniger arbeitsreich zu werden als jeder andere auch. Doch war mir klar geworden, daß ich der Sache ein Ende setzen mußte. Sollte sich unsere ... äh körperliche Verbindung nämlich weiterentwickeln, würde ich Schwierigkeiten

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