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Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Titel: Ein Dämon wollte Hochzeit machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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fröhlich. »Du bist es doch, oder? Der Zauberer aus dem Schloß?«
    »Das ist richtig.« Ich nickte. »Wie hast du das rausbekommen?«
    »Ich meine, gehört zu haben, wie er dich Skeeve nannte, als er dir deinen Drink holte«, platzte es aus ihr hervor.
    »Das hat er wahrscheinlich getan, weil ich so heiße.« Ich lächelte.
    Na schön, ich war auch schon mal witziger. Tatsächlich war das ziemlich lahm, wenn man es mit dem verbalen Schlagabtausch vergleicht, der in unserer Truppe die Regel ist. Aber ihre Reaktion legte das nicht gerade nahe.
    Sie fuhr sich mit einer Hand über den Mund und kreischte vor Lachen laut genug auf, um die Aufmerksamkeit des ganzen Raums auf sich zu lenken, ja der ganzen Stadt, um genau zu sein.
    »Ach! Das ist ja unbezahlbar!.« verkündete sie.
    »Da hast du völlig recht«, bestätigte ich. »Meine Tarife sind wirklich ziemlich hoch.«
    Das löste natürlich einen weiteren Lachanfall aus. Ich fing Aahz’ Blick auf und zwinkerte ihm zu. Er ließ, angewidert die Augen rollen und widmete sich seinem Getränk. Das schien mir eine gute Idee zu sein, doch als ich von meinem Wein trinken wollte, war der Schoppen leer. Gerade wollte ich Aahz bitten, mir einen zweiten zu holen, da überlegte ich es mir anders. Der erste Wein war doch mit beunruhigender Geschwindigkeit verschwunden.
    »Und, was kann ich für dich tun?« fragte ich, ebensosehr, um mich von dem Wein abzulenken, wie um ihr zu antworten.
    »Na ja, in der Stadt reden alle über dich«, zirpte das Mädchen, »und meine Freundin ... die Süße da drüben ... fliegt wirklich fürchterlich auf dich, seit sie dich zum erstenmal am Hof gesehen hat. Jedenfalls würde es ihr die ganze Inkarnation versüßen, wenn du mal rüber zu unserem Tisch kommen könntest, damit sie dich persönlich kennenlernt.«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte ich. »Es hat auch etwas für sich, Leute unpersönlich kennenzulernen.«
    »Ha?« machte sie und gewährte mir einen verständnislosen Blick, so daß ich merkte, daß ich ihren Humor überfordert hatte.
    »Sag ihr einfach, daß ich gleich rüberkomme, sobald ich mein Gespräch hier beendet habe.«
    »Großartig! Die kriegt vor Freude einen Blutsturz!«
    Ich sah ihr nach, wie sie davonhuschte, um es ihren Freundinnen zu erzählen, dann wandte ich mich wieder Aahz zu.
    »Es könnte sein, daß ich mich gleich übergebe«, verkündete dieser.
    »Du bist doch bloß neidisch«, grinste ich. »Paß mal kurz auf meinen Drink auf, ja?«
    Mit diesen Worten stand ich auf und machte mich auf den Weg zum Tisch der Mädchen. Jedenfalls fing ich an, das zu tun.
    Ein schlaksiger Jüngling baute sich vor mir auf. Ich wollte an ihm vorbeigehen, doch da machte er einen Schritt zur Seite, um mir gezielt den Weg zu versperren.
    Ich blieb stehen und musterte ihn.
    Ich war schon öfter in Prügeleien verwickelt. Manchmal mit einigen ziemlich miesen Kunden, bei denen ich mir ganz und gar nicht sicher gewesen war, ob ich die Sache überleben würde. Aber diese Witzfigur war etwas anderes.
    Er konnte kaum älter sein als ich. Eher wohl einige Jahre jünger. Außerdem hatte er nicht die selbstsichere Haltung eines Schlägers oder auch nur eines Soldaten. Tatsächlich wirkte er eher verängstigt.
    »Laß sie in Ruhe«, sagte er mit zittriger Stimme.
    »Wie bitte?«
    »Ich sagte, laß sie in Ruhe!« wiederholte er, und seine Stimme wurde etwas fester.
    Ich ließ den Hauch eines Lächelns um meine Lippen spielen.
    »Junger Mann«, sagte ich sanft, »weißt du, wer ich bin?«
    »Ja, das weiß ich sehr wohl«, bestätigte er nickend. »Du bist Skeeve. Der große böse Zauberer vom Schloß. Und ich weiß auch, daß du dafür sorgen kannst, daß ich es noch bereuen werde, jemals geatmet oder mich dir in den Weg gestellt zu haben. Du kannst mich in eine Kröte verwandeln oder mein Haar in Flammen aufgehen lassen. Du kannst sogar irgendeine fiese Kreatur herbeipfeifen, um mich in Stücke zu reißen, wenn du dir selbst nicht die Hände schmutzig machen willst. Du kannst mich zerquetschen und jeden anderen auch, nur um deinen Kopf durchzusetzen ... aber dadurch wird es noch nicht richtig. Vielleicht wird es langsam mal Zeit, daß dir jemand die Stirn bietet, selbst wenn es bedeutet, schon wegen des bloßen Versuchs umgebracht zu werden.«
    Ich bemerkte einigermaßen überrascht, daß einige Leute an den anderen Tischen im Gasthof nickten und dem Jüngling murmelnd ihre Anerkennung aussprachen. Außerdem wurde eine nicht unbeträchtliche Anzahl

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