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Ein diplomatischer Zwischenfall

Ein diplomatischer Zwischenfall

Titel: Ein diplomatischer Zwischenfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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abgebrochen ist. Er hält ihn so, als wolle er jemanden erdolchen. Da, nun sind sie zusammen hinausgegangen. Lily hat ihr grünes Abendkleid an. Sie sieht so hübsch aus in Grün, wie eine Lilie. Nächste Woche muss ich die Bezüge reinigen lassen.«
    »Einen Augenblick mal, Lady Astwell.«
    Der Arzt lehnte sich zu Poirot hinüber.
    »Wir haben es, glaube ich«, murmelte er. »Die Angelegenheit mit dem Brieföffner hat sie wohl überzeugt, dass der Sekretär es getan hat.«
    »Lassen Sie uns jetzt zu der Szene im Turmzimmer übergehen«, sagte Poirot.
    Der Arzt nickte, und mit seiner hellen, energischen Stimme stellte er von Neuem Fragen an Lady Astwell.
    »Es ist noch später am Abend. Sie sind mit Ihrem Gatten im Turmzimmer. Sie haben einen entsetzlichen Auftritt mit ihm gehabt, nicht wahr?«
    Wiederum machte sie eine unruhige Bewegung.
    »Ja, schrecklich – schrecklich! Wir haben uns furchtbare Dinge an den Kopf geworfen – alle beide.«
    »Vergessen Sie das bitte für den Augenblick. Sie können den Raum deutlich sehen. Die Vorhänge sind zugezogen, das Licht brennt.«
    »Nicht die Deckenbeleuchtung, nur die Schreibtischlampe.«
    »Jetzt verlassen Sie Ihren Gatten, Sie sagen ihm Gute Nacht.«
    »Nein, ich war zu wütend.«
    »Es ist das letzte Mal, dass Sie ihn lebend sehen. Kurz darauf wird er ermordet werden. Wissen Sie, wer ihn ermordet hat, Lady Astwell?«
    »Ja, Mr Trefusis.«
    »Warum behaupten Sie das?«
    »Wegen der Ausbuchtung – der Ausbuchtung im Vorhang.«
    »War da eine Ausbuchtung im Vorhang?«
    »Ja.«
    »Das haben Sie deutlich gesehen?«
    »Ja, ich habe sie fast berührt.«
    »War ein Mann dahinter versteckt – etwa Mr Trefusis?«
    »Ja.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Zum ersten Male zögerte die monotone Stimme mit ihrer Antwort und verlor ihre Sicherheit.
    »Ich – ich – wegen des Brieföffners.«
    Poirot und der Arzt wechselten schnell wieder einen Blick.
    »Ich verstehe nicht recht, Lady Astwell. Sprachen Sie nicht von einer Ausbuchtung im Vorhang? Und von einem Mann, der dort versteckt war? Haben Sie die Person nicht gesehen?«
    »Nein.«
    »Sie glaubten, es sei Mr Trefusis, weil er den Brieföffner so merkwürdig angefasst hat?«
    »Ja.«
    »Aber Mr Trefusis war doch bereits aus dem Zimmer gegangen, nicht wahr?«
    »Ja – ja, das ist richtig. Er war aus dem Zimmer gegangen.«
    »Also konnte er es nicht gewesen sein, der in der Fensternische hinter dem Vorhang stand?«
    »Nein – nein, natürlich nicht. Er war nicht da.«
    »Er hatte Ihrem Gatten schon früher gute Nacht gesagt, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Und Sie haben ihn nicht wieder gesehen?«
    »Nein.«
    Sie rührte sich nun, warf sich hin und her und stöhnte leise.
    »Sie kommt wieder zu sich«, sagte der Arzt. »Na, ich denke, wir haben genug aus ihr herausbekommen, was?«
    Poirot nickte, und der Arzt beugte sich über Lady Astwell.
    »Sie wachen auf«, murmelte er leise. »Sie erwachen jetzt. In der nächsten Minute werden Sie die Augen öffnen.«
    Die beiden Männer warteten und bald darauf richtete sich Lady Astwell auf und starrte sie beide an.
    »Habe ich ein Nickerchen gemacht?«
    »Ganz recht, Lady Astwell. Sie haben etwas geschlummert«, sagte der Doktor.
    Sie sah ihn an.
    »Das war wohl Ihr Hokuspokus, wie?«
    »Es hat Sie doch hoffentlich nicht mitgenommen?«, fragte er.
    Lady Astwell gähnte. »Ich bin ziemlich müde und abgespannt.«
    Der Arzt stand auf.
    »Ich werde Ihnen eine Tasse Kaffee bringen lassen«, sagte er, »und dann wollen wir Sie für einen Augenblick in Ruhe lassen.«
    »Habe ich – etwas gesagt?«, rief Lady Astwell hinter den beiden her, als sie schon an der Tür waren.
    Poirot lächelte ihr zu.
    »Nichts von Bedeutung, Madame. Sie teilten uns mit, dass die Bezüge im Salon gereinigt werden müssten.«
    »Das stimmt auch«, sagte Lady Astwell. »Aber um das aus mir herauszubekommen, hätten Sie mich nicht zu hypnotisieren brauchen.« Sie lachte gutmütig. »Sonst noch etwas?«
    »Können Sie sich daran erinnern, dass Mr Trefusis im Salon einen Brieföffner in die Hand nahm?«, fragte Poirot.
    »Das weiß ich wirklich nicht«, sagte Lady Astwell. »Es mag sein.«
    »Sagt Ihnen eine Ausbuchtung im Vorhang etwas?«
    »Mir schwebt etwas vor«, sagte sie langsam. »Nein, es ist schon wieder fort, und doch – «
    »Quälen Sie sich nicht, Lady Astwell«, sagte Poirot schnell. »Es ist belanglos – völlig belanglos.«
    Der Arzt ging mit Poirot auf dessen Zimmer.
    »Na, ich glaube«, sagte Cazalet, »das

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