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Ein Doppelleben im Kosmos

Ein Doppelleben im Kosmos

Titel: Ein Doppelleben im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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natürlich zeigte sich dieser Ärger auch in meinem Gesicht.
    Dak faßte Corpsman am Ärmel und sagte rasch: »Laß das jetzt, Bill! Du weißt doch, was wir abgemacht haben!«
    »Ach was!« erwiderte Corpsman. »Diese Kabine ist schalldicht. Ich möchte mich nur vergewissern, daß er auf der Höhe ist. Smythe, wie ist es mit Ihrer Marsansprache? Bringen Sie das fertig?«
    Ich antwortete mit einem einzigen, quietschenden, vielsilbigen Wort der Höheren Marssprache, das ungefähr bedeutete: »Anständiges Betragen erfordert, daß einer von uns geht.« Aber es bedeutet viel mehr als das, da es eine Herausforderung ist, die gewöhnlich mit dem Tod einer Sippe endet.
    Ich glaube nicht, daß Corpsman den Satz verstanden hatte, denn er erwiderte lachend: »Ich muß es Ihnen lassen, Smythe, das ist gut!«
    Aber Dak hatte verstanden. Er faßte Corpsman beim Arm und sagte: »Bill, ich habe gesagt, du sollst das lassen. Du bist hier auf meinem Schiff, und dies ist ein Befehl. Von jetzt an nehmen wir es ernst, jede Sekunde.«
    Clifton fügte hinzu: »Merke es dir, Bill. Du weißt, wir haben abgemacht, daß wir es so halten wollen. Sonst könnte irgend jemand argwöhnisch werden.«
    Corpsman sah ihn an und zuckte dann die Schultern. »Gut, gut. Ich wollte nur eine Art Probe machen. Schließlich hatte ich die Idee.« Er sah mich mit einem halben Lächeln an und sagte: »Guten Tag, Herr Bonforte. Ich freue mich, daß Sie wieder da sind.«
    Er betonte das »Herr« ein wenig zu sehr, aber ich ging darüber hinweg und erwiderte: »Ich bin auch froh, daß ich wieder hier bin, Bill. Muß ich noch irgend etwas Besonderes wissen, ehe wir landen?«
    »Ich glaube nicht, Pressekonferenz in Goddard City nach der Feier.« Ich merkte, daß er aufpaßte, wie ich mich dazu stellen würde.
    Ich nickte. »Sehr gut!«
    Dak fiel hastig ein: »Hör mal, Rog, wie ist es damit? Ist das nötig? Hast du die Erlaubnis dazu gegeben?«
    »Ich wollte gerade sagen«, fuhr Corpsman, sich zu Clifton wendend, fort, »daß ich die Konferenz selbst übernehmen und den Jungs sagen kann, daß der Chef bei der Feier heiser geworden ist - oder wir können die Konferenz auf geschriebene Fragen beschränken, die vorher eingereicht werden, und ich schreibe dann während der Feier die Antworten für ihn nieder. Da er in der Nähe so gut aussieht und der Tonfall so verblüffend ähnlich ist, glaube ich, daß wir es wagen können. Wie ist es, Herr ... Bonforte? Meinen Sie, daß Sie es schaffen?«
    »Ich sehe darin keine Schwierigkeit, Bill.« Ich dachte, wenn ich es fertiggebracht hatte, den Marsbewohnern standzuhalten, dann würde ich wohl auch mit einem Haufen menschlicher Reporter so lange reden können, wie sie zuzuhören wünschten. Ich beherrschte jetzt Bonfortes Redestil, wußte in groben Zügen über seine Politik und seine Einstellung Bescheid und brauchte mich auf Einzelheiten nicht einzulassen.
    Aber Clifton sah beunruhigt aus. Bevor er jedoch sprechen konnte, ertönte die Schiffssirene. »Der Kapitän wird in den Kontrollraum gebeten. Minus vier Minuten.«
    »Ihr müßt allein klarkommen«, sagte Dak rasch. »Ich muß mich um das Schiff kümmern. Ich habe nur den jungen Epstein oben.« Er stürzte zur Tür.
    »Hallo, Käptn!« rief Corpsman. »Ich wollte noch sagen ...« Er rannte zur Tür hinaus und folgte Dak, ohne sich zu verabschieden.
    Roger Clifton schloß die Tür, die Corpsman offen gelassen hatte, kehrte zurück und sagte langsam: »Wollen Sie diese Pressekonferenz riskieren?«
    »Das hängt von Ihnen ab. Ich will alles tun, was zu meiner Rolle gehört.«
    »Hm ... dann bin ich dafür, es zu wagen, wenn wir das Verfahren mit den geschriebenen Fragen anwenden. Aber ich werde selbst Bills Antwort prüfen, bevor Sie sie weitergeben.«
    »Gut.« Ich fügte hinzu: »Wenn Sie eine Möglichkeit haben, sie mir etwa zehn Minuten vorher einzuhändigen, dürfte es keine Schwierigkeiten geben. Ich arbeite sehr schnell.«
    Er sah mich prüfend an. »Das glaube ich, Chef. Also gut, ich werde dafür sorgen, daß Penny Ihnen die Antworten gleich nach der Feier übergibt. Dann können Sie sich damit entschuldigen, daß Sie in die Herrentoilette gehen. Dort bleiben Sie, bis Sie Ihrer Sache sicher sind.«
    »Das dürfte sich machen lassen.«
    »Ich glaube auch. Aber ich muß sagen, ich fühle mich erheblich wohler, nachdem ich Sie jetzt gesehen habe. Kann ich irgend etwas für Sie tun?«
    »Ich glaube nicht, Rog. Oder doch. Haben Sie etwas von ihm gehört?«
    »Ja und

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