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Ein Doppelleben im Kosmos

Ein Doppelleben im Kosmos

Titel: Ein Doppelleben im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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nein. Er ist noch immer in Goddard City, nehmen wir an. Man hat ihn nicht vom Mars weggebracht und auch nicht aufs Land hinaus. Wenn es ihre Absicht war, haben wir es verhindert.«
    »Goddard City ist keine große Stadt, nicht wahr? Nicht mehr als hunderttausend Einwohner, wie? Wo liegen die Schwierigkeiten?«
    »Darin, daß wir nicht zugeben können, daß Sie ... ich meine: daß er verschwunden ist. Wenn wir erst einmal diese Aufnahmefeier hinter uns haben, können wir Sie entfernen, und dann können wir über die Entführung berichten, als ob sie soeben stattgefunden hätte, und die Stadt kann Haus für Haus durchkämmt werden. Die Behörden der Stadt sind alle von der Menschheitspartei eingesetzt, aber nach der Aufnahmefeier müssen sie mit uns zusammenarbeiten. Es wird die unbedingteste Zusammenarbeit sein, die Sie je gesehen haben, denn sie werden das Äußerste tun, um ihn aufzufinden, ehe die ganze Kkkahgral- Sippe über sie herfällt und die Stadt vor ihren Augen niederreißt.«
    »Oh, ich lerne immer noch mehr über Psychologie und Gewohnheiten der Marsbewohner.«
    »Tun wir das nicht alle?«
    »Rog ... hören Sie ... wie kommen Sie zu der Annahme, daß er noch lebt? Wäre seinen Gegnern nicht damit gedient - bei weniger großer Gefahr -, wenn sie ihn einfach töteten?« Ich dachte schaudernd daran, wie einfach es war, eine Leiche beiseite zu schaffen, wenn ein Mann keine Skrupel hatte.
    »Ich verstehe, was Sie meinen, aber auch hier besteht ein Zusammenhang mit der besonderen Auffassung der Marsbewohner von >Anstand<. Tod ist die einzige annehmbare Entschuldigung dafür, daß jemand einer Verpflichtung nicht nachkommt. Wenn er einfach getötet worden wäre, würden sie ihn nach seinem Tode in die Sippe aufnehmen, und dann würde sich die ganze Sippe und wahrscheinlich überhaupt jede Sippe auf dem Mars aufmachen, ihn zu rächen. Es würde ihnen gar nicht darauf ankommen, ob die ganze menschliche Rasse stürbe oder getötet würde, aber dieses eine menschliche Wesen zu töten, um seine Aufnahme in die Marssippe zu verhindern, das ist eine andere Sache. Diese Begriffe von Anstand und - die Art, wie ein Marsianer auf eine Situation reagiert, ist so automatisch, daß sie an Instinkt denken läßt. Natürlich ist es nicht Instinkt, da sie unglaublich intelligent sind. Aber sie tun die verwünschtesten Dinge!« Er fügte stirnrunzelnd hinzu: »Manchmal wünsche ich mir, ich hätte Sussex nie verlassen.«
    Die Warnsirene unterbrach die Unterhaltung, da sie uns zwang, zu unseren Kojen zu eilen. Dak hatte es großartig eingerichtet. Das Raketenschiff von Goddard City übernahm uns, als wir in den freien Fall kamen. Wir legten uns alle fünf hin, und damit waren sämtliche Passagierkojen besetzt - wieder eine Sache der Planung, denn der hier ansässige Gouverneur hatte die Absicht geäußert, heraufzukommen, um mich zu begrüßen, und nur Daks Mitteilung, daß im Schiff jeder Platz besetzt sei, hatte in davon abgehalten.
    Ich versuchte beim Niedergehen einen Blick auf die Oberfläche des Mars zu werfen, auf die ich nur aus dem Kontrollraum der »Tom Paine« einen kurzen Blick erhascht hatte, aber da ich als Bonforte ja schon viele Male auf dem Mars gewesen war, durfte ich nicht die normale Neugier eines Touristen zeigen. Ich bekam nicht viel zu sehen. Der Pilot des kleinen Schiffes drehte uns nicht so, daß wir etwas sehen konnten, bis er zur Gleitlandung ansetzte, und da hatte ich damit zu tun, meine Sauerstoffmaske anzulegen.
    Diese vertrackte Mars-Maske hätte uns fast erledigt. Ich hatte vorher nie Gelegenheit gehabt, sie zu probieren. Dak hatte nicht daran gedacht, und mir war nicht bewußt geworden, daß ich Schwierigkeiten haben könnte. Ich hatte bei anderen Gelegenheiten sowohl Raumanzüge als auch Aqua-Lungen getragen und nahm an, die Mars-Maske würde ähnlich sein. Aber sie war nicht ähnlich. Das Modell, das Bonforte bevorzugt hatte, war ein mundfreier Typ, ein Mitsubushi »Süße Winde«, der direkt auf die Nasenflügel drückt, eine Nasenklammer mit fünf Röhren durch jedes Nasenloch, die dann unter jedem Ohr nach hinten gehen zu dem Sauerstoffapparat im Nacken. Ich gebe zu, daß es ein gutes Modell ist, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, da man, wenn man diese Maske trägt, essen, trinken und sprechen kann. Aber es wäre weniger unangenehm, wenn ein Zahnarzt einem beide Fäuste in den Mund schöbe.
    Die wirkliche Schwierigkeit liegt darin, daß man die Muskeln, die den Rachen schließen,

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