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Ein Doppelleben im Kosmos

Ein Doppelleben im Kosmos

Titel: Ein Doppelleben im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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tief in der Klemme. Dieser quengelige Torwärter mit seinen Pässen! Penny, ich bin der Meinung, es wäre besser, wenn Sie die Pässe bei sich trügen und nicht Dak.«
    »Dak hatte sie ja gar nicht! Wir haben jeder unseren eigenen.« Sie griff in ihre Tasche und zog ein Heft heraus. »Ich hatte meinen bei mir, aber ich wagte es nicht zu sagen.«
    »Wieso?«
    »Bonforte hatte seinen Paß bei sich, als sie ihn fingen. Wir haben nicht gewagt, um einen Ersatzpaß zu bitten, nicht in diesem Augenblick.«
    Ich war plötzlich sehr müde.
    Da wir keine Anweisung von Dak oder Rog hatten, blieb ich in meiner Rolle während des kurzen Fluges bis zum Betreten der >Tom Paine<. Es war nicht schwierig. Ich begab mich geradewegs in Bonfortes Kabine und verbrachte lange, qualvolle Stunden im freien Fall, wobei ich dauernd überlegte, was wohl unten auf der Erde geschehen würde. Mit Hilfe von Pillen glückte es mir endlich, Schlaf zu finden, was aber ein Fehler war, denn ich hatte mehrere Alpträume hintereinander, in denen Reporter mit Fingern auf mich zeigten, Polizisten mich an den Schultern packten und Marsbewohner ihre Waffen auf mich richteten. Sie wußten alle, daß ich ein Schwindler war, und stritten sich nun darüber, wer den Vorzug haben sollte, mich abzuführen und mich in das Abflußrohr zu werfen.
    Ich erwachte von dem Getöse der Sirene, die die Beschleunigung ankündigte. Daks schwingender Bariton dröhnte: »Erste und letzte Warnung! Ein Drittel Schwerkraft. Eine Minute!«
    Ich legte mich hastig in meine Koje und hielt mich fest. Ich fühlte mich viel besser, als die Beschleunigung einsetzte. Ein Drittel der Schwerkraft ist nicht viel, ungefähr das gleiche wie auf dem Mars, glaube ich. Aber es genügt, um den Magen zu beruhigen und den Fußboden zu einem richtigen Fußboden zu machen.
    Etwa fünf Minuten später klopfte Dak und öffnete die Tür, während ich aufstand.
    »Wie fühlen Sie sich, Chef?«
    »Hallo, Dak, ich freue mich wirklich, Sie wiederzusehen.«
    »Nicht so sehr wie ich, daß ich wieder da bin«, sagte er müde. Er sah auf mein Lager. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich hier ausstrecke?«
    »Bitte, machen Sie es sich bequem!«
    Er tat es und seufzte: »Himmel, bin ich müde! Ich könnte acht Tage lang schlafen! ... Ich glaube, das werde ich auch tun!«
    »Wir wollen es beide tun. Übrigens ... Sie haben ihn an Bord gebracht?«
    »Ja, das war ein Kunststück!«
    »Kann ich mir denken! Aber es muß doch leichter sein, so etwas in einem kleinen Hafen wie diesem fertigzubringen als damals in Jefferson.«
    »Meinen Sie? Nein, es war viel schwieriger.«
    »Wieso?«
    »Das ist doch klar. Hier kennt jeder jeden, und die Leute reden.« Dak lächelte verdrießlich. »wir haben ihn als eine Kiste gefrorener Kanalkrabben an Bord gebracht. Wir mußten sogar Ausfuhrzoll zahlen!«
    »Dak, wie geht es ihm?«
    »Tja ...«, Dak runzelte die Stirn. »Dr. Capek sagt, er wird wieder ganz gesund werden, es ist nur eine Frage der Zeit.« Aufbrausend fügte er hinzu: »Könnte ich nur diese Lumpen in die Hände bekommen! Sie würden heulen, wenn Sie sähen, was man ihm angetan hat, und doch müssen wir sie laufen lassen, um seinetwillen.«
    Dak war selbst nahe daran, zu heulen. Ich sagte leise: »Ich habe von Penny gehört, daß man sehr grob mit ihm umgegangen ist. Wie ist er verletzt?«
    »Sie müssen Penny mißverstanden haben. Abgesehen davon, daß er völlig verdreckt war und rasiert werden mußte, war er körperlich überhaupt nicht verletzt.«
    Ich sah ihn erstaunt an. »Ich dachte, man hätte ihn geschlagen - man hätte ihn vielleicht mit einem Baseballschläger bearbeitet.«
    »Hätte man das nur getan! Wer kümmert sich um ein paar gebrochene Knochen? Nein, nein, aber was sie mit seinem Gehirn gemacht haben ... «
    »Oh!« Mir wurde ganz elend. »Gehirnwäsche?«
    »Ja und nein. Man kann nicht versucht haben, ihn zum Reden zu bringen, denn er hatte keine Geheimnisse, die von politischer Bedeutung waren. Er arbeitete immer öffentlich, und das wußten alle. Man hat ihn wohl einfach in der Gewalt haben und einen Fluchtversuch verhindern wollen. Dr. Capek sagt, sie hätten wahrscheinlich die tägliche Mindestdosis angewendet, gerade genug, um ihn gefügig zu machen, bis sie ihn dann laufen ließen. Vorher aber gaben sie ihm noch eine Spritze, die einen Elefanten in einen Idioten verwandelt hätte. Die vorderen Gehirnlappen müssen damit durchtränkt sein wie ein Badeschwamm.«
    Ich fühlte mich so elend, daß

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