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Ein Doppelleben im Kosmos

Ein Doppelleben im Kosmos

Titel: Ein Doppelleben im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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machen.
    »Herr Bonforte, warum haben Sie die Pressekonferenz abgesagt?«
    »Herr Bonforte, es wird behauptet, daß Sie beabsichtigen, die Forderung zu stellen, daß das Parlament den Marsbewohnern die vollen Bürgerrechte für das Reich gewährt. Haben Sie dazu etwas zu sagen?«
    »Herr Bonforte, wann gedenken Sie in der jetzigen Regierung eine Vertrauensabstimmung zu erzwingen?«
    Ich hob die Hand mit der Waffe und lächelte. »Bitte immer einer nach dem andern. Welches war die erste Frage?«
    Sie antworteten natürlich alle gleichzeitig. Während sie sich um den Vorrang stritten, gewann ich etwas Zeit. In diesem Augenblick tauchte Bill Corpsman auf. »Seid vernünftig, Leute! Der Chef hat einen anstrengenden Tag gehabt. Ich habe Ihnen ja alle Auskünfte gegeben, die Sie brauchen.«
    Ich streckte ihm die Hand hin. »Ich kann ein paar Minuten erübrigen, Bill. Meine Herren, ich bin gerade im Begriff, aufzubrechen, aber ich will versuchen, Ihre Fragen im wesentlichen zu beantworten. Soviel ich weiß, plant die jetzige Regierung keine Neuregelung der Beziehungen des Mars zum Reich. Da ich zur Zeit kein Amt bekleide, sind meine eigenen Ansichten nicht ausschlaggebend. Ich rate Ihnen, Herrn Quiroga zu fragen. Auf die Frage, wann die Opposition die Vertrauensfrage erzwingen wird, kann ich nur erwidern, daß wir das nicht tun werden, wenn wir nicht sicher sind, den Sieg davonzutragen, und darüber wissen Sie ebensoviel wie ich.«
    Jemand rief: »Das sagt nicht viel, nicht wahr?«
    »Es war auch nicht beabsichtigt, viel zu sagen«, gab ich zurück und milderte meine Worte durch ein Lächeln. »Stellen Sie mir Fragen, die ich legitim beantworten kann, und ich werde es tun. Wenn Sie mich etwa fragen: Schlagen Sie jetzt Ihre Frau nicht mehr?, so werde ich Ihnen entsprechend antworten.« Ich zögerte, da ich daran dachte, daß Bonforte für seine Offenheit und Ehrlichkeit, besonders der Presse gegenüber, bekannt war. »Aber ich will nicht versuchen, Sie abzuschrecken. Sie wissen alle, warum ich heute hier bin. Ich möchte Ihnen darüber etwas sagen, und Sie können meine Worte weitergeben, wenn Sie wollen.«
    Ich grub in meinem Gedächtnis und brachte ein passendes Stück aus Bonfortes Reden, die ich studiert hatte, zum Vorschein. »Die wirkliche Bedeutung des heutigen Ereignisses liegt nicht darin, daß es eine Ehrung für einen einzelnen Mann war. Dieses hier ...«, ich machte eine Bewegung mit der Marswaffe, »... ist ein Beweis dafür, daß zwei große Rassen den Abgrund der Fremdheit durch gegenseitiges Verständnis überbrücken können. Unsere eigene Rasse breitet sich bis zu den Sternen aus. Wir werden finden - und wir finden es schon jetzt -, daß wir an Zahl weit unterlegen sind. Wenn wir bei unserer Expansion zu den Sternen Erfolg haben wollen, müssen wir uns ehrenhaft und demütig verhalten und offene Herzen haben. Ich habe sagen hören, daß unsere Marsnachbarn die Erde überschwemmen würden, wenn sie Gelegenheit dazu hätten. Das ist Unsinn. Die Erde paßt nicht für die Marsbewohner. Wir wollen unser Eigentum schützen, aber wir wollen uns nicht von Furcht und Haß zu törichten Handlungen verleiten lassen. Die Sterne werden von kleinen Geistern nie erobert werden, wir müssen so groß sein wie der Weltraum selbst.«
    Der Reporter zog eine Braue in die Höhe. »Herr Bonforte, ich habe den Eindruck, daß Sie diese Rede bereits im vergangenen Februar gehalten haben.«
    »Sie werden sie im nächsten Februar wieder hören. Auch im Januar, im März und in allen andern Monaten. Die Wahrheit kann nicht zu oft wiederholt werden.« Ich warf einen Blick auf den Torwärter und fügte hinzu: »Ich bedaure, aber ich muß jetzt gehen, ich versäume sonst das Auto!« Ich drehte mich um und ging durch das Tor, und Penny folgte mir.
    Wir stiegen in das kleine, bleigepanzerte Raumhafenauto, und die Tür schloß sich ächzend. Das Auto bewegte sich automatisch, so daß ich keinen Fahrer brauchte. Ich lehnte mich zurück und entspannte mich. »Uff!«
    »Ich finde, Sie haben es großartig gemacht«, sagte Penny ernsthaft.
    »Ich hatte einen unangenehmen Augenblick, als er sich an die Rede erinnerte, aus der ich zitierte.«
    »Sie haben sich aber gut herausgewunden. Es war eine Inspiration. Es klang wirklich, als ob er spräche.«
    »War irgend jemand da, den ich mit Namen hätte anreden müssen?«
    »Nicht eigentlich. Vielleicht ein oder zwei, aber sie werden es nicht erwartet haben, da Sie in Eile waren.«
    »Ich saß reichlich

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