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Ein Doppelleben im Kosmos

Ein Doppelleben im Kosmos

Titel: Ein Doppelleben im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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aussteige. Irgend jemand muß mit den Zeitungsleuten reden. Irgend jemand muß vor der Öffentlichkeit mit der >Tom Paine< abreisen. Sind Sie ganz sicher, daß man Bonforte nicht so ausstaffieren kann, daß er es schafft?«
    »O ja, das könnte er sicher nicht. Sie haben ihn nicht gesehen.«
    »Allerdings nicht. Ich verlasse mich auf Sie. Also gut, Penny, ich bin wieder Bonforte, und Sie sind meine Sekretärin. Wir wollen es dabei lassen.«
    »Jawohl, Herr Bonforte.«
    »Jetzt versuchen Sie bitte, Käptn Broadbent anzurufen, ja?«
    Wir konnten im Auto kein Telefonverzeichnis finden, und sie mußte sich an die Auskunft wenden, aber schließlich wurde sie mit dem Klubhaus der Raumfahrer verbunden. Ich konnte beide Parteien hören. »Hier Pilotenklub, Frau Kelly.«
    Penny legte die Hand über das Mikrofon. »Soll ich meinen Namen nennen?«
    »Ja, seien Sie ganz offen. Wir haben nichts zu verbergen.«
    »Hier ist Herrn Bonfortes Sekretärin«, sagte sie ernst. »Ist sein Pilot dort, Kapitän Broadbent?«
    »Ja, ich kenne ihn.« Dann hörten wir einen Ruf: »Hallo, hat einer von euch Jungens gesehen, wohin Dak gegangen ist?« Nach einer Pause fuhr sie fort: »Er ist in seinem Zimmer. Ich verbinde Sie.«
    Gleich darauf sagte Penny: »Kapitän? Der Chef möchte mit Ihnen sprechen«, und gab mir den Hörer.
    »Hier ist der Chef, Dak.«
    »Oh, wo sind Sie, Chef?«
    »Noch im Auto. Penny hat mich abgeholt, Dak. Bill hat, glaube ich, eine Pressekonferenz geplant. Wo findet sie statt?«
    Er zögerte. »Ich freue mich, daß Sie angerufen haben, Chef. Bill hat die Konferenz abgesagt. Die Situation hatte sich ... etwas verändert.«
    »Das hat Penny mir erzählt. Es ist mir auch recht. Ich bin ziemlich müde. Dak, ich habe beschlossen, heute nacht nicht mehr hierzubleiben. Mein lahmes Bein macht mir zu schaffen, und ich sehne mich nach einem wirklichen Ausruhen im freien Fall.« Ich haßte den freien Fall, aber Bonforte schätzte ihn. »Wollen Sie oder Rog mich bei dem Gouverneur entschuldigen?«
    »Wir werden alles erledigen, Chef.«
    »Gut. Wann können Sie eine Rakete für mich bereitstellen?«
    »Die >Pixie< steht für Sie bereit, Chef. Wenn Sie sich nach Tor drei begeben, werde ich veranlassen, daß ein Auto Sie abholt.«
    »Sehr gut. Ende.«
    »Ende, Chef.«
    Ich gab Penny den Hörer, damit sie ihn wieder auflegte. »Wuschelkopf, ich weiß nicht, ob die Telefonleitung abgehört wird oder nicht, oder ob vielleicht das ganze Auto bespitzelt wird. Wenn das der Fall ist, können die anderen zwei Dinge erfahren haben: wo Dak ist und dadurch auch, wo er ist, und zweitens, was ich jetzt zunächst tun werde. Was, denken Sie, fangen wir nun an?«
    Sie sah nachdenklich aus, dann holte sie ihren Notizblock hervor und schrieb: »Wir wollen das Auto verlassen.«
    Ich nickte. Dann nahm ich ihr den Block ab und schrieb: »Wie weit ist Tor drei entfernt?«
    Sie vermerkte: »Man kann zu Fuß hingehen.«
    Schweigend stiegen wir aus und entfernten uns. Sie war, als sie das Auto anhielt, auf einen Parkplatz vor einem der Warenhäuser gefahren. Zweifellos würde es nach einiger Zeit dorthin zurückgebracht werden, wohin es gehörte, aber solche Kleinigkeiten waren nicht weiter wichtig.
    Wir waren etwa vierzig Meter weit gegangen, als ich stehenblieb. Irgend etwas stimmte nicht. Es lag nicht an dem Tag. Die Luft war fast balsamisch, und die Sonne schien hell an dem klaren, violetten Marshimmel. Die Autos und Fußgänger schienen uns keine Aufmerksamkeit zu schenken, oder wenigstens schien sich die Aufmerksamkeit mehr auf das hübsche junge Mädchen neben mir zu richten als auf mich. Und doch fühlte ich mich sehr unbehaglich.
    »Was ist denn, Chef?«
    »Richtig, das ist es!«
    »Chef?«
    »Ich bin nicht der Chef. Es entspricht seinem Charakter nicht, so davonzulaufen. Also zurück, Penny.«
    Sie widersprach nicht, sondern ging mit mir zum Auto zurück. Diesmal setzte ich mich auf den hinteren Sitz, mit würdiger Miene, und ließ mich von ihr zu Tor drei fahren.
    Dies war nicht das Tor, durch das wir in die Stadt gekommen waren. Ich glaube, Dak hatte es gewählt, weil es weniger für Passagiere als für Fracht bestimmt war. Penny achtete nicht auf Schilder und fuhr den großen Rolls bis dicht vor das Tor. Ein Polizist versuchte sie anzuhalten, sie aber sagte nur kühl: »Herrn Bonfortes Auto. Bitte benachrichtigen Sie das Büro des Gouverneurs, daß der Wagen hier abgeholt werden soll.«
    Er machte ein erstauntes Gesicht, warf einen Blick auf den

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