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Ein Doppelleben im Kosmos

Ein Doppelleben im Kosmos

Titel: Ein Doppelleben im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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hinteren Sitz schien mich zu erkennen, grüßte und ließ uns halten. Ich erwiderte seinen Gruß mit einem freundlichen Winken, und er öffnete mir die Tür. »Der Leutnant nimmt es sehr genau damit, diesen Platz frei zu halten, Herr Bonforte«, entschuldigte er sich, »aber ich schätze, daß alles in Ordnung ist.«
    »Sie können das Auto gleich wegbringen lassen«, sagte ich.
    »Meine Sekretärin und ich brauchen es nicht mehr. Ist mein Auto zum Raumhafen hier?«
    »Ich werde am Tor nachfragen, Herr Bonforte.« Er entfernte sich. Genauso viel Publikum hatte ich gebraucht, damit bekannt wurde, daß »Herr Bonforte« mit dem Amtsauto angekommen war und sich zu seiner Raumjacht begeben hatte. Ich schob meine Waffe unter den Arm wie Napoleon seinen Stock und humpelte hinter ihm her, während Penny sich anschloß. Der Polizist sprach mit dem Torwärter und kam dann lächelnd zu uns zurückgeeilt. »Das Auto wartet schon, Herr Bonforte.«
    »Vielen Dank.«
    Ich gratulierte mir selbst, weil alles so programmgemäß zuging.
    »Wissen Sie ...«, flüsterte der Polizist rasch und leise, »... ich bin auch Expansionist, Herr Bonforte. Sie haben heute eine gute Arbeit geleistet.« Er blickte mit einer Art Ehrfurcht auf die Marswaffe.
    Ich wußte genau, was für ein Gesicht Bonforte in einem solchen Falle gemacht hätte. »Oh, ich danke Ihnen. Hoffentlich haben Sie viele Kinder. Wir müssen eine sichere Mehrheit aufbauen.«
    Er lachte lauter, als die Bemerkung wert war. »Das ist gut! Haben Sie etwas dagegen, daß ich es weitersage?«
    »Durchaus nicht.« Wir hatten uns vorwärtsbewegt, und ich ging durch das Tor. Der Torwächter berührte meinen Arm. »Bitte ... Ihren Paß, Herr Bonforte!«
    Ich weiß mit Sicherheit, daß meine Miene sich nicht veränderte. »Die Pässe, Penny.«
    Sie sah den Beamten frostig an. »Kapitän Broadbent erledigt alle Formalitäten.«
    Er sah mich an und blickte dann weg. »Vermutlich ist alles okay, aber ich muß die Ausweise prüfen und die Nummern notieren.«
    »Natürlich. Da werde ich wohl Kapitän Broadbent bitten müssen, zum Raumhafen zu kommen. Hat meine Rakete Starterlaubnis? Vielleicht sollten Sie sich deswegen lieber mit dem Turm in Verbindung setzen.«
    Aber Penny schien empört zu sein. »Herr Bonforte, das ist lächerlich. Wir haben nie solche Schwierigkeiten gehabt, und vor allem nicht auf dem Mars.«
    Der Polizist sagte hastig: »Natürlich ist alles in Ordnung, Hans. Schließlich ist es Herr Bonforte.«
    »Gewiß, aber ... «
    Ich unterbrach ihn mit einem freundlichen Lächeln: »Es gibt einen einfacheren Ausweg. Wenn Sie ... wie ist Ihr Name?«
    »Haslwanter. Hans Haslwanter«, erwiderte er widerstrebend.
    »Herr Haslwanter, rufen Sie bitte den Herrn Gouverneur Boothroyd an. Dann spreche ich mit ihm, und wir können meinem Piloten den Weg zum Raumhafen ersparen und mir selbst eine Stunde oder mehr Zeit.«
    »Nein, das möchte ich nicht tun, Herr Bonforte. Aber ich könnte vielleicht das Büro des Hafenkapitäns anrufen?« schlug er hoffnungsvoll vor.
    »Dann geben Sie mir Herrn Boothroyds Nummer. Ich werde ihn anrufen.« Diesmal legte ich einen Hauch von Kälte in meine Stimme, die Haltung eines vielbeschäftigten und bedeutenden Mannes, der demokratisch sein möchte, aber genug hat von all den Behinderungen durch untergeordnete Personen, so daß er damit Schluß machen möchte.
    Das wirkte. Er sagte hastig: »Ich bin überzeugt, daß alles in Ordnung ist, Herr Bonforte. Aber ... Sie wissen ja ... die Vorschriften.«
    »Ja, das weiß ich. Ich danke Ihnen.« Ich wollte durch das Tor gehen.
    »Einen Augenblick, Herr Bonforte. Sehen Sie sich einmal um!«
    Ich sah mich um. Dieser sich an den Buchstaben klammernde Beamte hatte uns gerade so lange aufgehalten, daß die Presse sich hatte einfinden können. Ein Mann kniete auf dem Boden und richtete seine Filmkamera auf mich. Er blickte auf und sagte: »Halten Sie die Waffe so, daß wir sie sehen können.« Mehrere andere mit verschiedenartigen Geräten sammelten sich um uns; einer war auf das Verdeck des Rolls geklettert.
    Irgend jemand reichte mir ein Mikrofon, und ein anderer hatte einen Apparat wie einen Revolver auf mich gerichtet.
    Ich war so zornig wie eine Primadonna, die ihren Namen in kleinen Buchstaben liest, aber ich erinnerte mich daran, wen ich vorstellte. Ich lächelte und bewegte mich langsam. Bonforte wußte aus Erfahrung, daß Bewegungen im Film schneller wirken. Ich konnte mir es also leisten, alles richtig zu

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