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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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grimmig zu.
    Daniel stieß einen langen Pfiff aus. »Mord. Das ist eine Wendung, die ich nicht erwartet hatte. Auch wenn ich vermute, dass ich damit hätte rechnen müssen. Wir wissen, dass du nicht der Einzige bist, den er verärgert hat.«
    »Nein. Er hat Christiana verärgert, und Gift ist das Mittel von Frauen«, sagte Richard grimmig. »Ein Mann hätte ihn im Morgengrauen mit dem Schwert oder der Pistole herausgefordert.«
    »Jetzt fang nicht gleich an, die arme Frau zu hängen«, warnte Daniel. »Ich glaube nicht, dass George sich auf ein Duell eingelassen hätte. Oder vielleicht hätte er sich darauf eingelassen, aber dann sein Gesindel losgeschickt, um seinen Herausforderer im Bett zu töten. Er war keiner, der seine eigene Haut riskiert hätte, und er hatte auch keine nennenswerte Ehre.« Er schüttelte den Kopf. »George hat das Haus außerdem nicht sehr oft verlassen, nach dem, was ich heute gehört habe. Gift war vielleicht die einzige Möglichkeit, um sicherzugehen, dass er starb. Aber ganz abgesehen davon kann ich mir nicht vorstellen, dass Lady Christiana ihn vergiftet hat.«
    Richard sah ihn neugierig an. »Wieso bist du so wild darauf, sie zu verteidigen?«
    »Ich mag sie«, sagte Daniel mit einem Schulterzucken.
    »Aber du kennst die Frau doch gar nicht. Du hast nicht einmal mit ihr gesprochen«, hielt Richard ihm verärgert entgegen.
    »Ich habe aber mit ihren Schwestern gesprochen«, brachte Daniel sofort vor. »Und das sind zwei liebliche junge Frauen. Ich bin mir sicher, dass sie genauso ist. Sie sind in der gleichen Familie aufgewachsen.«
    »Das sind George und ich auch«, erklärte Richard trocken.
    Daniel runzelte die Stirn. »Das ist ein Argument.«
    Richard schüttelte angewidert den Kopf. »Komm, wir müssen ihn wegschaffen. Wir können uns später darüber Gedanken machen, wer ihn getötet hat, wenn wir ihn sicher irgendwo untergebracht haben.«
    Richard ging wieder ans Kopfende, um George in eine sitzende Position zu bringen, hielt aber inne und fluchte, als er feststellte, dass der Mann steif wie ein Brett war.
    »Hm, er ist schon eine ganze Weile tot«, sagte Daniel ruhig.
    »Stimmt.« Richard starrte George finster an, als wäre er absichtlich so schwierig. Dann sagte er: »Nimm du seine Füße, ich nehme die Schultern.«
    Daniel nickte und machte Anstalten, Georges Füße zu packen, damit sie ihn aus dem Bett heben konnten.
    Sie hatten beide das Eis gesehen, das um seine Leiche herumgelegt worden war, waren aber nicht auf die Idee gekommen, dass ein Teil davon geschmolzen sein könnte. Erst als beständig Wasser aus Georges nasser Kleidung zu tropfen begann, dachten sie daran.
    »Zurück, zurück, zurück«, rief Richard scharf und legte sein Ende der Leiche wieder auf das Bett.
    »Verdammt«, keuchte Daniel, als sie ihre Last wieder losließen. »Wir werden eine Wasserspur hinterlassen, wenn wir ihn so rausschaffen.«
    Richard runzelte kurz die Stirn, dann trat er wieder ans Bett und fing an, seinem Bruder den Gehrock von den Schultern zu streifen. Anscheinend hatten die Frauen ihn einfach aufs Bett geworfen, ohne sich die Mühe zu machen, ihn auszuziehen. »Besorg mir ein trockenes Laken.«
    »Wo?«, fragte Daniel und sah sich im Zimmer um.
    »Schau mal in die Kiste am Fußende des Bettes.« Endlich hatte Richard es geschafft, George die Jacke auszuziehen, und er warf das durchnässte Kleidungsstück auf den Boden.
    »Ich hab was«, verkündete Daniel einen Moment später und tauchte wieder neben ihm auf. Er warf sich die Decke über die Schulter, sodass er die Hände frei hatte und Richard dabei helfen konnte, George auszuziehen. Als der Tote nackt war, breitete Daniel die Decke auf dem Boden aus, und sie hoben George schnell vom Bett und legten ihn darauf. Diesmal tropfte er nur sehr wenig.
    »Ich glaube, dein Bett ist ruiniert«, sagte Daniel trocken, nachdem sie George in die Decke eingewickelt hatten und sich aufrichteten.
    Richard betrachtete das Bett. Die Matratze war mit Wasser vollgesogen und würde vermutlich noch mehr aufnehmen, während das restliche Eis schmolz. Nicht dass er besonders darauf aus gewesen wäre, auf einer Matratze zu schlafen, auf der sein toter Bruder gelegen hatte.
    Jeder nahm ein Ende der Decke, dann hoben sie George gemeinsam hoch und bewegten sich mit ihrer Last rasch zur Tür. Dort angekommen, legte Richard sein Ende auf den Boden, um die Tür zu öffnen – und stellte fest, dass sie abgeschlossen war.
    »Wahrscheinlich, um die Dienstboten daran

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