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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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verzog das Gesicht. »Lady Landon beauftragt ihre Dienerschaft gewöhnlich, den Punsch stärker zu machen, je weiter der Abend voranschreitet. Sie ist überzeugt, dass ihre Bälle aus diesem Grund so gut besucht und immer ein großer Erfolg sind.«
    »Na hervorragend«, murmelte Suzette.
    »Geht es dir gut, Chrissy?«, fragte Lisa besorgt, als Christianas zweiter Hustenfall endlich wieder nachließ.
    Sie nickte; ihre Kehle fühlte sich beim Atmen immer noch zu kratzig an, als dass sie hätte antworten können, aber sie war sich ganz und gar nicht sicher, ob es stimmte. Die beiden Getränke schienen ihr schwer zuzusetzen. Guter Gott, ihr war schwindelig, und vor ihren Augen tanzten schillernde Flecken, auch wenn sie nicht wusste, ob das auf den Whisky oder den Hustenanfall zurückzuführen war. Sie nahm sich noch einen Moment Zeit, um ihre Haltung wiederzuerlangen, während Suzette, Lisa und Langley sie besorgt anblickten. Dann zwang sie sich zu einem Lächeln und schlug vor: »Wir sollten gehen.«
    »Bist du sicher, dass es dir gut geht?«, fragte Langley stirnrunzelnd. »Du wirkst immer noch erhitzt.«
    Christiana verzog das Gesicht, aber sie nickte und drehte sich auf der Suche nach dem Ausgang vorsichtig um. »Wir sind alle müde. Eine ordentliche Portion Schlaf wird uns allen guttun. Abgesehen davon muss ich noch etwas erledigen, falls du dich erinnerst.«
    »Und was ist das?«, fragte Lisa, während Langley vorschlug: »Vielleicht solltest du das jetzt doch besser auf eine andere Nacht verschieben, Chrissy. Du bist Alkohol nicht gewöhnt; er könnte dir nur allzu leicht zu Kopf steigen.«
    Christiana schüttelte den Kopf. »Das erste Glas hat mir keinen Schaden zugefügt, und das hier hat mir auch nur den Atem geraubt. Es wird mir gut gehen. Ich werde dir mitteilen, was ich herausgefunden habe.«
    »Wovon redet ihr beiden?«, fragte Lisa ungeduldig; vor Sorge war ihr Gesicht angespannt.
    »Nichts, worüber ihr euch Sorgen machen müsst«, versicherte Christiana ihr und ging voraus, als sie den Ballsaal verließen. »Ich muss nur etwas bei Dicky überprüfen.«

5
    »Das Fenster ist offen. Endlich ein bisschen Glück.« Daniels gemurmelte Bemerkung ließ Richard mitten im Klettern innehalten und zu dem fraglichen Fenster hinüberschielen. Sie hatten eine ganze Weile herumstochern müssen, aber nachdem sie auf mehrere Bäume geklettert waren und die Fenster einiger Zimmer überprüft hatten, waren sie zu dem Schluss gekommen, dass das hier das Schlafzimmer des Hausherrn sein musste. Zumindest hofften sie, dass es das war. Richard hatte nicht die geringste Ahnung. Sein eigenes Stadthaus war bei dem Feuer, in dem er angeblich umgekommen war, bis auf die Grundmauern niedergebrannt; von diesem hier, das George erst danach erworben hatte, kannte er weder den Grundriss noch die Aufteilung.
    »Sie haben es wahrscheinlich offen gelassen, um die Leiche kühl zu halten«, sagte er, während er weiterkletterte und sich Ast um Ast höher hinaufzog, bis er den großen, dicken erreichte, der sich zum offenen Fenster hin erstreckte.
    »Kannst du da drin jemanden sehen?«, fragte Daniel, als er ihm einen Moment später auf den Ast folgte.
    »Da liegt jemand im Bett«, murmelte Richard und reckte den Hals, um so viel wie möglich von dem Zimmer zu sehen. »Sonst sehe ich niemanden.«
    »Ist es George?«
    »Ich kann ihn nicht gut genug sehen, um das von hier aus mit Gewissheit sagen zu können, aber wer sollte es sonst sein? Die Mädchen sind noch auf dem Ball, und die Dienstboten werden wohl kaum im oberen Stockwerk schlafen.«
    Daniel brummte vor sich hin, dann fragte er hoffnungsvoll: »Ich gehe davon aus, dass du nicht sagen kannst, ob er wirklich tot ist?«
    »Nein«, sagte Richard mit einiger Verzweiflung und begann, sich weiter den Ast entlangzuschieben. In diesem Moment wünschte er sich, er hätte sich umgezogen, bevor er so etwas wie das hier versuchte. Abgesehen davon, dass sich seine Kleidung ständig in den Zweigen verfing, fürchtete er, dass sein weißes Hemd für alle, die zufällig im Vorübergehen in ihre Richtung blickten, sehr gut zu sehen sein würde. Der Gedanke genügte, um ihn schneller und somit unvorsichtiger werden zu lassen, und fast hätte er mit einem Sturz vom Baum für seine Eile bezahlt. Glücklicherweise streckte Daniel rasch die Hand aus und hielt ihn hinten an den Kniehosen fest, als sein Knie vom Ast rutschte. Dummerweise riss er sie dabei ziemlich unangenehm nach oben.
    »Auch wenn ich deine

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