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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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schlimmer gemacht, denn er hat sich in dich verliebt und dich geheiratet und ein Glück erfahren, das sein armer toter Bruder nie erleben durfte. Seine Schuldgefühle müssen ihn gepeinigt, ja richtiggehend gequält haben. Der arme Mann.«
    Christiana kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich, darum bemüht, nicht undeutlich zu sprechen. »Dicky ist gequält worden?«
    »Ja«, nickte Lisa. Sie wirkte zufrieden, weil sie es verstanden hatte.
    »Und deshalb hat er mich gequält?«
    Lisa blinzelte. »Nun, ja, ich vermute es.«
    »Das ist keine Liebe. Man lässt seinen Ärger und seine Schuldgefühle nicht an derjenigen aus, die man liebt.« Christiana schüttelte den Kopf. »Er liebt mich nicht.«
    Jetzt runzelte Lisa die Stirn. »Aber es ist immer so, dass gequälte, von Schuldgefühlen heimgesuchte Männer diejenigen quälen, die sie lieben, und ihnen Schaden zufügen. So was passiert ständig in den Büchern, die ich lese. Der Held ist gequält und schuldbeladen, und er ist einfach nur schrecklich zu der Frau, während sie gut und geduldig ist, und schließlich wird ihre reine Liebe belohnt, wenn er erkennt, wie sehr er sich geirrt hat und alles wiedergutmacht.«
    »Lieber Gott«, murmelte Christiana angewidert. Das war alles ihr Fehler. Sie hätte Lisa dazu bringen sollen, anspruchsvollere Literatur zu lesen statt die lächerlichen romantischen und tragischen Geschichten, zu denen sie neigte. Seufzend sagte sie: »Das ist kein wahrer Held, Lisa.«
    »Aber –«
    »Würdest du Suzie oder mich schlecht behandeln, nur weil du traurig bist?«
    »Ich … na ja, ich könnte kurz angebunden sein und dich anfauchen.«
    »Aber würdest du uns beleidigen und uns dazu bringen, uns dumm oder nutzlos zu fühlen? Uns sagen, dass wir keinen Geschmack haben, dass niemand mit uns befreundet sein will, außer wegen unseres Titels?«
    »Na ja, das natürlich nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil ich euch liebe«, sagte sie und blinzelte. »Oh, ich verstehe«, fügte sie leise hinzu.
    Christiana starrte Lisa stumm an. Sie stellte fest, dass sie auf merkwürdige Weise enttäuscht darüber war, dass sie die Auseinandersetzung gewonnen hatte. Irgendwie hätte sie sich gern von Lisa überzeugen lassen, dass Dicky sich geändert haben könnte. Es hätte bedeutet, dass ihre Ehe vielleicht doch noch eine Chance gehabt hätte, dass sie von ihm einen Kuss bekommen und herausfinden würde, ob sich dadurch bei ihr die gleichen Gefühle einstellen würden, wie es auf dem Ball allein durch seine Nähe und Berührungen der Fall gewesen war. Nun, sofern er Richard war und nicht George, erinnerte sie sich. Diese kleine Möglichkeit vergaß sie immer wieder. Sie und die Tatsache, dass sie die Ehe annullieren lassen konnte, weil sie nie vollzogen worden war. Sicherlich wollte sie doch nicht in dieser schrecklichen Ehe bleiben?
    »Aber Christiana, kannst du ihm nicht die Chance geben, sich zu ändern? Niemand ist vollkommen, und ich glaube wirklich, dass ihm leidtut, was er getan hat. Abgesehen davon steckst du jetzt in dieser Ehe fest.«
    »Das hängt davon ab, was auf seinem Gesäß ist«, murmelte sie und dachte, dass in dem Fall, dass sie mit Richard verheiratet war und nicht mit George und es ihm wirklich leidtat, es vielleicht … Aber würde sich ihre Ehe wirklich ändern? Ein Moment der Freundlichkeit und sie während des Tanzens in den Armen zu halten waren wohl kaum eindeutige Hinweise darauf, dass sich ihre Ehe verbessern würde. Oder doch? Sie war so verwirrt, dass sie sich wirklich wünschte, sie hätte all das nicht getrunken, was sie auf dem Ball getrunken hatte.
    »Nicht schon wieder«, sagte Lisa mit einem Seufzer.
    »Was?«, fragte Christiana unsicher.
    »Diese Sache mit Dickys Gesäß«, sagte Lisa angeekelt.
    »Der Anblick von Dickys nacktem Hintern könnte alles regeln«, sagte Christiana beharrlich. Ihre Laune hob sich etwas bei der Vorstellung. Wenn da keine Erdbeere war, würde sie wissen, dass er George war, ein kalter, mörderischer Mistkerl. Dann gab es ganz sicher keine Chance für ihre Ehe, ob er sie nun küsste oder nicht. Wenn sie aber das Geburtsmal fand, würden die Dinge etwas komplizierter werden. Sie konnte die Heirat immer noch annullieren lassen, sie konnte der Ehe aber auch eine zweite Chance geben und sich küssen lassen. Oder sie konnte sich küssen lassen und der Heirat keine zweite Chance geben. Wie auch immer, sie konnte die Ehe annullieren lassen, dachte sie und versuchte, sich zu erinnern, wieso es

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