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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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rascher Blick in das Zimmer verriet ihm allerdings, dass da keine Zofe war, und er fragte sich, wann die Dienerin gegangen war.
    Als jemand links von ihm leicht aufkeuchte, drehte sich Richard um und sah Christiana im Bett liegen. Sie setzte sich sofort auf und starrte ihn mit einer Mischung aus Entsetzen und Überraschung an. Ihr Gesichtsausdruck war fast der gleiche wie auf dem Ball. Es war offensichtlich, dass er der letzte Mensch war, mit dem sie hier gerechnet hatte. Das kam ihm seltsam vor, schließlich musste sie ihn für ihren Gemahl halten. Bevor er allzu lange darüber nachdenken konnte, lenkte er seine Aufmerksamkeit auf die Tatsache, dass die Bettdecke etwas verrutscht war und ein Stück von ihrem Nachthemd freigab, ein hübsches, rosafarbenes Stück Stoff, das ihre schlanke Gestalt voller wirken ließ. Alle seine Gedanken setzten in diesem Moment aus, und erst als sie nach der Decke grabschte und sie hochzog, um sich zu bedecken, fing sein Verstand wieder an zu funktionieren. Seine Gedanken allerdings waren so zäh, als würden sie sich durch Molasse quälen.
    Da es ihm unmöglich war, sich von dem Anblick loszureißen, begann er, sich seitwärts auf die Tür zu seinem Schlafzimmer zuzubewegen und murmelte dabei ein gequältes »Ah«.
    Christiana wölbte die Brauen, und er begriff, dass wohl etwas mehr nötig war als nur dieses »Ah«, also schickte er noch etwas hinterher. »Tut mir leid, ich will nur kurz hier durch. Meine Tür ist abgeschlossen. Die andere, meine ich, diejenige, die zum Korridor führt. Deshalb benutze ich diese.«
    »Oh.« Christianas Augen weiteten sich etwas, dann begann sie, die Leintücher und Decken beiseitezuschieben. »Schuschie hat den Schlüssel zu deiner Tür. Ich werde ihn holen.«
    »Nein, nein.« Richard hob alarmiert die Hände und begann, sich rascher zu bewegen, schob sich seitwärts wie eine Krabbe auf die Tür zu, als noch mehr von ihr – in das wirklich sehr attraktive Nachthemd verpackt – zum Vorschein kam. »Ich benutze einfach diese Tür. Das ist schon in Ordnung. Du kannst …« Richards Proteste versiegten, als er zu ihr lief, um sie aufzufangen; bei dem Versuch, das Bett zu verlassen, hatte sich einer ihrer Füße in der Decke verfangen, und sie drohte vornüberzufallen. Glücklicherweise erreichte er sie rechtzeitig, um zu verhindern, dass sie zu Boden stürzte. Er fing sie auf und löste sich dann wieder so weit von ihr, dass er fragen konnte: »Alles in Ordnung?«
    Christiana starrte schweigend zu ihm auf. Ihr Blick war ziemlich benommen, und ihm wurde bewusst, dass er auf ihre Lippen starrte und bemerkte, dass sie voll und leicht geöffnet waren, als würde sie einen Kuss erwarten. Da war plötzlich der verrückte Wunsch in ihm, genau das zu tun – seine Lippen auf ihre zu drücken und seine Zunge in ihren Mund zu schieben, um ihn zu erforschen. Er wäre diesem Drang vielleicht sogar gefolgt, wäre ihm nicht plötzlich der strenge Geruch von Whisky in die Nase gestiegen. In diesem Moment fiel ihm ein, dass sie den Namen ihrer Schwester genuschelt hatte, und er erinnerte sich plötzlich an die Unterhaltung, die er mit angehört hatte, während er sich mit Daniel in dem Zimmer ein Stück weiter den Gang entlang versteckt hatte. Die Frauen hatten sich darüber unterhalten, dass Langley Christiana ein paar Drinks gegeben hatte. Harten Alkohol. Christiana war sturzbetrunken.
    »Kann ich jetzt deinen Hintern sehen?«
    Die bizarre Forderung ließ Richard blinzeln. »Wie bitte?«
    »Habe ich das laut gesagt?«, fragte sie mit einem Stirnrunzeln.
    Ein überraschtes Lachen drang über Richards Lippen, und er schob sie sanft ein Stück von sich weg. »Ich glaube, es wäre das Beste, wenn du jetzt zurück ins Bett gehst.«
    »Ich zeige dir deinen, wenn du mir meinen zeigst«, bot sie ihm an, dann senkte sie den Kopf. »Ich glaube, das habe ich falsch gesagt«, murmelte sie.
    »Ja, nun«, zögerte Richard und ein Bild erstand in seinem Kopf, wie sie sich umdrehte und ihr Nachthemd hochriss. Eigenartigerweise war es ein verführerisches Angebot. Er schüttelte leicht den Kopf und schob sie zum Bett. »Ich habe geschafft, es zu übersetzen, und wenngleich es ein sehr nettes Angebot ist, fürchte ich, dass ich es ablehnen muss.«
    Sie gab einen langen Seufzer von sich. »Bei Lisa hat es immer funktioniert.«
    Er hielt abrupt inne. Mit ziemlich erstickter Stimme fragte er: »Du und deine Schwester, ihr seht euch eure Hintern an?«
    »Nein, unsere Stickerei«, sagte

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