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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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ab; sie war sich nur zu bewusst, dass sie rot geworden war. Da sie keine Ahnung hatte, was sie sagen sollte, ging sie zur Wasserschlüssel und murmelte nur: »Er ist mein Gemahl.«
    Grace schnaubte wütend und begann, das Bett abzuziehen. »Dieses Blut beweist, dass er während des letzten Jahres alles andere als Ihr Gemahl war. Ich hatte schon vermutet, dass er Ihr Bett seit der Hochzeit nicht mehr aufgesucht hat, aber ich dachte, er hätte wenigstens in jener einen Nacht seine Pflicht getan. Dieser Teufel!« Sie war empört. »Wieso konnte er nicht einfach tot bleiben?«
    Christiana biss sich auf die Lippe, als sie das saubere Leintuch nahm, in das parfümierte Wasser tauchte und sich zu waschen begann. Letzte Nacht hatte sie sich das Gleiche auch oft gefragt. Nun, zumindest, bevor Richard sie geküsst hatte. Sie vermutete, sie hätte lautstark Einspruch erhoben, wäre er mitten während ihrer Heldentaten gestorben, aber jetzt dachte sie, dass es die Dinge deutlich vereinfachen würde.
    »Und sehen Sie nur, was er Ihnen angetan hat!«, sagte Grace voller Abscheu, ließ das Bett Bett sein und trat rasch zu ihr.
    Christiana sah sich bei ihrem Ausruf verwirrt um und folgte dann dem Blick von Grace über ihren Körper; auch sie hob leicht die Brauen, als sie die dunkelroten Flecken und sogar ein oder zwei schwache Prellungen sah. Sie konnte sich gar nicht erinnern, wie es dazu gekommen war; ganz sicher hatte sie zu dem Zeitpunkt keine Schmerzen gehabt. Auch wenn Richard im letzten Jahr grausam und kalt gewesen war, glaubte sie nicht, dass er sie in der vergangenen Nacht absichtlich so zugerichtet hatte. Allerdings waren sie manchmal sehr heftig geworden, und sie wusste, dass sie ihm mehr als einmal während besonders leidenschaftlicher Augenblicke den Rücken zerkratzt hatte.
    »Das ist schon in Ordnung.« Christiana konzentrierte sich wieder aufs Waschen. »Es tut nicht weh.«
    Grace schwieg einen Moment, und Christiana konnte fast die Schimpftirade hören, die die Zofe von sich geben wollte. Zu ihrer großen Erleichterung ging sie jedoch einfach zum Bett zurück und verlieh ihrem Ärger dadurch Ausdruck, dass sie das Laken fast herunterriss. Christiana war überzeugt, dass sie sich dabei vorstellte, es wäre Richard und sie würde sein Fleisch in Fetzen reißen. Grace war schon die Zofe ihrer Mutter gewesen, bevor sie nach deren Tod die von Christiana geworden war. Sie hatte sie aufwachsen sehen und brachte ihr viel Zuneigung entgegen, eine Zuneigung, die auch erwidert wurde. Und gelegentlich neigte sie zu deutlichen Gefühlsausbrüchen.
    Sie schwiegen beide, als Grace ihr beim Anziehen half. Verwirrt und unglücklich, wie sie war, tat Christiana nichts, um das Schweigen zu brechen, aber sie war dankbar, als sie endlich fertig angezogen war und das Zimmer verlassen konnte. Sie war nicht unbedingt begierig darauf, die Unterhaltung zu führen, die ihr mit Langley bevorstand, daher beeilte sie sich auch nicht gerade beim Hinuntergehen. Obwohl sie die Füße mehr oder weniger hinter sich herzog, erreichte sie unglücklicherweise irgendwann doch den Salon, in dem Langley wartend auf und ab ging. Als sie eintrat, blieb er stehen. Sein erstes Wort lautete: »Und?«
    Christiana spürte, wie sich ihre Lippen zu einer Grimasse verzogen, dann drehte sie sich um und schloss die Tür zum Salon. Es war zwar nicht ganz angemessen, wenn eine verheiratete Frau bei geschlossener Zimmertür allein mit einem Mann in einem Raum war, der nicht ihr Gemahl war. Aber es schien ihr klüger, als die Tür offen zu lassen, sodass jeder, der vorbeikam, ihre Unterhaltung hören konnte. Sie drehte sich zum Zimmer um, ging erst einmal zum Sessel und nahm Platz. Dann saß sie einfach nur da, ohne zu wissen, was sie sagen oder wie sie anfangen sollte.
    »Und?«, wiederholte Langley, der sich auf die Ecke des Sofas setzte. »Hat er das Geburtsmal?«
    Christiana spürte, wie ihre Lippen zuckten. Sie senkte den Kopf. Nach allem, was in der vergangenen Nacht vorgefallen war, hätte sie eigentlich in der Lage sein sollen, Ja oder Nein zu sagen, aber sie war sich nicht sicher. Sie wünschte sich, sie hätte genauer hingeschaut oder daran gedacht, es später zu tun, aber als die Leidenschaft sie erst einmal überwältigt hatte, war das Letzte, was sie interessiert hatte, einen Blick auf Richards Hintern zu werfen. Sie hatte ihn mit ihren Händen gedrückt, um ihn weiterzudrängen, und sie hatte ihre Fersen hineingegraben, als er seinen Körper in sie

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