Ein Earl kommt selten allein (German Edition)
würde den Frauen den Druck nehmen, unter dem sie gerade stehen.«
»Suzette ist nicht gerade angetan von der Idee zu heiraten, nachdem sie erfahren hat, wie es Christiana im letzten Jahr ergangen ist. Es könnte gut sein, dass sie sich irgendwo auf dem Land einigelt und jede Ehe meidet, sobald sie erfährt, dass es nicht mehr notwendig ist, und ich kann sie kaum besser kennenlernen, wenn sie in Madison Manor ist und ich in Woodrow.«
»Ah«, murmelte Richard. Er verstand mehr, als sein Freund erzählte. Ob Daniel es wusste oder nicht, aber er hatte sich längst entschieden, das Mädchen zu heiraten. Zumindest war das Richards Meinung. »Schön, ich werde mich also von einem Angebot, die Schulden zu zahlen, zurückhalten … zunächst einmal.«
Daniel entspannte sich sofort. »Danke.«
Richard wischte seinen Dank mit einer Handbewegung beiseite und wechselte das Thema. »Die gute Nachricht ist, dass wir
du weißt schon, wen
einfach wegschaffen können, seit ich mich entschieden habe, die Ehe mit Christiana aufrechtzuerhalten. Ich habe unterwegs hierher über verschiedene Möglichkeiten nachgedacht –«
»Das ist vielleicht keine sehr gute Idee«, unterbrach Daniel ihn ruhig. Als Richard fragend eine Braue hob, fügte er hinzu: »Ich halte es für das Beste, wenn wir ihn erst einmal nicht wegschaffen. Zumindest nicht, solange wir nicht herausgefunden haben, wer ihn getötet hat.«
Richard lehnte sich mit einem Stirnrunzeln in seinem Sessel zurück. »Wieso? Es ist ja nicht gerade so, als wäre er ein brauchbarer Zeuge für seine eigene Ermordung.«
»Nein, aber ohne eine Leiche können wir einen Mord nicht beweisen«, erklärte Daniel und fügte dann hinzu: »Wer immer ihn vergiftet hat, wird schon bald glauben, dass er versagt hat. Vielleicht ist das bereits der Fall. Und dann wird er oder werden sie es erneut versuchen.«
»Dann muss ich eben vorsichtig sein«, sagte Richard grimmig. »Aber ich sehe keine Notwendigkeit,
du weißt schon, wen
so lange irgendwo rumliegen zu lassen, bis wir seinen Mörder gefunden haben. Wir können die Person in dem Moment anklagen, wenn sie versucht, mich zu töten.«
Daniel runzelte die Stirn. »Es kommt mir irgendwie klüger vor, wenn
du weißt schon, wer
einfach noch da ist, bis wir alles geklärt haben.«
»Also schön«, sagte Richard schließlich. »Hast du ihn irgendwo gut versteckt?«
»Äh … eigentlich nicht«, gab Daniel zu. Er schien sich unbehaglich zu fühlen. »Ich habe ihn für die Nacht in den Pavillon hinter dem Haus geschafft.«
»In den …?«
»Das war der einzige Ort, der mir einfiel. Es sollte kalt sein und ein Dach haben, und heute Nacht ist mir nichts Besseres eingefallen. Aber wir werden ihn schon bald wieder von dort wegschaffen müssen.«
»Ja, er muss eindeutig weggeschafft werden«, pflichtete Richard ihm grimmig bei.
»Ich habe auch schon eine Vorstellung, was das betrifft.«
»Sag schon«, bat Richard trocken.
Daniel ignorierte seinen Sarkasmus. »Ich dachte, es wäre am besten, ihn wieder in Georges Schlafzimmer zu bringen.«
»
Was?
Du –«
»Hör mich erst an, bevor du Einwände erhebst«, beharrte Daniel und erklärte dann: »Die Mädchen haben bereits gesehen, dass ›Dicky‹ weg ist, und denken, du bist er … was du natürlich auch bist. Sie wissen auch, dass das Bett jetzt dank dem Eis, das sie um denjenigen gelegt hatten, den sie für dich gehalten haben, nicht mehr zu gebrauchen ist. Also packen wir ihn einfach wieder ins Bett, du öffnest die Fenster, um den Raum zu kühlen, schließt die Türen ab und steckst die Schlüssel ein. Danach erklärst du, dass du ein neues Bett anfertigen lässt und niemand den Raum betreten soll, bis es ankommt und das Zimmer wieder in Ordnung gebracht werden kann.« Er lehnte sich zufrieden zurück und fügte dann hinzu: »So ist er in der Nähe, wenn wir ihn für irgendeinen Beweis oder so brauchen, und kann trotzdem nicht gefunden werden.«
»Ich schätze, das könnte funktionieren«, sagte Richard nachdenklich.
»Das wird es auch«, versicherte Daniel ihm. »Das einzige echte Problem besteht darin, ihn am helllichten Tag von hier weg und wieder in dein Stadthaus zu bringen.« Als Richard bei diesen Worten den Kopf hob, erklärte er: »Er muss schon bald weggeschafft werden. Einer der Dienstboten könnte auf die Idee kommen, in den Garten zu gehen und über ihn stolpern, noch ehe der Tag vorüber ist.«
»Verdammt.« Sie mussten ihn wirklich rasch wegschaffen, aber die Frage war, wie
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