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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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getan.«
    Christiana starrte Richard ausdruckslos an, dann platzte sie heraus: »Aber warum? Wieso sollte George so etwas tun?«
    »Nun, beim ersten Mal hat er es wahrscheinlich getan, um die Gelegenheit zu erzwingen, dich zu heiraten und an deine Mitgift zu kommen«, sagte er entschuldigend.
    »Aber von meiner Mitgift weiß niemand.«
    »Langley weiß davon«, erinnerte er sie.
    »Er gehört praktisch zur Familie. Robert würde nie jemandem etwas sagen.«
    »Ich habe ihn zwar als Kind gekannt, aber ich weiß noch nicht, wie er jetzt als Mann ist, daher werde ich in dieser Sache deinem Urteil vertrauen«, sagte er und fragte dann: »Wer weiß noch davon?«
    Sie runzelte die Stirn. »Niemand. Robert weiß es auch nur, weil wir im Innenhof gespielt haben, als der Anwalt da war, und es eine Stelle gibt, von der aus man hören kann, was in Vaters Arbeitszimmer gesprochen wird.«
    Richard schwieg einen Moment. »Wer ist der Anwalt deines Vaters?«, fragte er dann.
    »Ein älterer Herr mit einem seltsamen Schnurrbart … ich glaube, er heißt Buttersworth«, sagte sie nach kurzem Nachdenken.
    »Ah«, sagte Richard, als würde er verstehen. Er lehnte sich zurück. »John Buttersworth Junior ist seit der Schule ein guter Freund von George.«
    »Du glaubst, sein Vater hat ihm von dem Testament meines Großvaters erzählt?«
    »Das war gar nicht nötig. John Junior arbeitet inzwischen mit seinem Vater zusammen. Er wird eines Tages die Klienten seines Vaters übernehmen.«
    Bei diesen Worten verzog Christiana das Gesicht. »Du denkst also, John Junior hat Dicky von unserer Mitgift erzählt, woraufhin der meinen Vater absichtlich zweimal in die Spielhölle mitgenommen hat, damit er dort unter Drogen gesetzt wird, um entgegen seiner Gewohnheit zu spielen?«
    »Spielt dein Vater sonst nicht?«, fragte Richard.
    Sie schüttelte den Kopf. »Er hat in seinem ganzen Leben nicht gespielt, nur diese eine Mal letztes Jahr. Und dann hat er die ganze Zeit bis vor ein paar Tagen wieder nicht gespielt. Vater ist eher häuslich veranlagt. Er verwaltet seinen Besitz, und an den Abenden trifft er sich entweder mit seinen Freunden aus der Gegend zum Essen oder sitzt vor dem Kamin und liest. Selbst wenn er in die Stadt reisen musste, um etwas mit seinem Anwalt zu besprechen oder sich um andere Angelegenheiten zu kümmern, ist er immer eher im Stadthaus geblieben, statt auszugehen. Und wenn er doch einmal ausgegangen ist, dann nur, um im Club etwas zu trinken und sich mit alten Freunden zu treffen. Deshalb hat es uns ja auch so aufgeregt, als wir gehört haben, dass er gespielt und wie viel er verloren hatte.«
    »Und diesmal? War es diesmal auch so viel?«, fragte Richard.
    Christiana schüttelte den Kopf. »Nein. Ich schätze, ungefähr halb so viel wie beim ersten Mal. Aber Vater musste den Besitz letztes Jahr schon ziemlich schröpfen, um die Schulden zu bezahlen. Dicky hat nur das bezahlt, was noch ausstand, nachdem Vater bereits so viel Geld wie möglich zusammengekratzt hatte. Das Gut war gerade dabei, sich allmählich wieder etwas zu erholen, aber Geld ist nur wenig vorhanden. Selbst der kleinere Schuldenbetrag bedeutet daher, dass er das Anwesen verkaufen muss.«
    »Es sei denn, Suzette heiratet«, sagte Richard nachdenklich.
    »Ja.« Christiana runzelte die Stirn. »Es klingt für mich nachvollziehbar, dass Dicky meinen Vater beim ersten Mal deshalb in die Spielhölle mitgenommen hat, um eine Heirat mit mir zu erzwingen. Aber wieso ein zweites Mal?« Das war etwas, das ihr schon die ganze Zeit durch den Kopf ging, noch bevor sie von Richards Verdacht gehört hatte, dass Dicky selbst ihren Vater beim ersten Mal in die Spielhölle mitgeschleppt hatte. Warum hatte Dicky ihn dorthin mitgenommen, wo er doch gewusst hatte, was dort beim ersten Mal geschehen war?
    »Ich weiß es nicht«, gab Richard seufzend zu. »Diesmal hätte er keinen Nutzen daraus gezogen.«
    Christiana gluckste ungeduldig und nahm die Stickerei wieder auf. Während sie die Nadel in den Stoff stach, wünschte sie sich, es wäre Dicky. Sie wünschte sich, der dumme Mann würde lange genug ins Leben zurückkehren, um diese Fragen zu beantworten, und dann freundlicherweise wieder tot umfallen. Allerdings würde es so einfach nicht sein. Sie hatte Dicky gesehen, als die Männer ihn aus dem Bett geholt und in die Kiste gepackt hatten, die auf der Kutsche befestigt war, in der sie und Richard jetzt saßen. Er war definitiv tot, und sie schafften ihn keinen Augenblick zu früh

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