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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Langley und Daniel fuhren alle in der Woodrow-Kutsche in der Mitte. Christiana empfand die Verteilung der Plätze als ungerecht; es wäre ihr lieber gewesen, wenn noch wenigstens eine andere Person bei ihr und Richard mitgefahren wäre, um als Puffer zu dienen. Als Daniel jedoch darauf hingewiesen hatte, dass er und Suzette in ihrer eigenen Kutsche eine Begleitperson für die Reise benötigten, hatte sich Langley freiwillig gemeldet, und Lisa hatte darauf bestanden, sich ebenfalls zu ihnen zu gesellen. Offensichtlich fand niemand, dass Christiana und Richard ebenfalls eine Art Anstandsdame brauchten, weil sie nicht ordnungsgemäß verheiratet waren.
    Natürlich wussten ihre Schwestern immer noch nicht, dass Richard der richtige Richard und Dicky in Wirklichkeit George gewesen war. Und dass sie somit rechtmäßig die Gemahlin von niemandem war. Aber die Männer wussten es. Und wie es aussah, machten sie sich um Christianas Ruf deutlich weniger Sorgen als sie selbst.
    Andererseits dachte sie, dass da nicht mehr viel an Ruf war, den man hätte retten können, seit sie die Nacht in dem guten Glauben, es handele sich um ihren Gemahl, mit Richard verbracht hatte. Trotzdem war sie entschlossen, sich entsprechend ihrer Erziehung zu verhalten und nicht den Fehler zu machen, noch ein weiteres Mal mit Richard zu schlafen, solange sie nicht richtig verheiratet waren. Das Problem war nur, dass sie es so gern getan hätte. Die Versuchung war etwas Schreckliches, wie sie fand.
    »Es hilft, mir die Zeit zu vertreiben«, antwortete sie schließlich auf seine Bemerkung.
    »Hm.« Richard schaute aus dem Fenster auf die vorbeiziehende Landschaft. »Es ist wirklich eine lange Reise.«
    »Die noch länger geworden ist, weil wir darauf bestanden haben, drei Kutschen zu nehmen und nachts haltzumachen«, erklärte sie sanft. »Das tut mir leid.«
    »Nein.« Er lächelte schief. »Jetzt, da wir unterwegs sind, bin ich euch Damen sehr dankbar, dass ihr darauf bestanden habt. Ich sehne mich schon jetzt danach, aussteigen und mir die Beine vertreten zu können. Und es wird nett sein, heute Nacht in etwas zu schlafen, das nicht ständig auf und ab hüpft.«
    Christiana murmelte ihre Zustimmung und machte sich wieder an ihrer Stickerei zu schaffen.
    »Warst du schon einmal in Radnor?«, fragte er plötzlich. »Hat George dich einmal mit dorthin genommen, seit ihr verheiratet wart?«
    Christiana legte die Stickerei in ihren Schoß und lächelte schief. »Wir haben in der Nacht dort haltgemacht, als wir nach der Heirat unterwegs nach London waren. Es war allerdings ein kurzer Halt. Wir sind im Dunkeln angekommen und beim ersten Tageslicht wieder aufgebrochen, daher habe ich nicht viel gesehen.«
    »Hat die Hochzeit im Haus deines Vaters stattgefunden?«, fragte er.
    Christiana nickte.
    Richard starrte sie einen Moment schweigend an und sagte dann: »Ich war überrascht, dass weder von dir noch von deinen Schwestern der Vorschlag kam, euren Vater unterwegs abzuholen. Ich hätte vermutet, dass ihr ihn bei euren Hochzeiten dabeihaben wollt.«
    Christiana seufzte und steckte die Nadel in den Stoff, legte das Ganze dann beiseite und gab zu: »Ich habe tatsächlich darüber nachgedacht, aber Suzette war so wütend auf Vater, weil er wieder gespielt und sie dadurch gezwungen hat, so überstürzt zu heiraten …« Unglücklich schüttelte sie den Kopf. »Ich hielt es für besser, das Thema nicht noch einmal anzuschneiden.«
    »Und du? Bist du auch wütend auf ihn? Hätte er damals nicht gespielt, hättest du George nie heiraten müssen.«
    »Ich musste ihn nicht heiraten«, sagte Christiana ruhig. »Hätte ich ihn durchschaut und sein Treuegelöbnis zurückgewiesen, hätte Vater mich in meiner Entscheidung unterstützt. Ich habe Dicky freiwillig geheiratet. Er hat um mich geworben, ich habe seinen Lügen aufrichtig geglaubt und die falsche Entscheidung getroffen.«
    »Was hättest du denn sonst tun können?«, fragte er.
    »Das, was Suzette jetzt tut, schätze ich«, sagte sie schulterzuckend. »Einen Mann suchen, der Geld braucht, und eine Vereinbarung mit ihm treffen.«
    Er runzelte leicht die Stirn und bemerkte dann: »Christiana, du hast die Neigung, stets die Verantwortung für alles zu übernehmen … selbst wenn es gar nichts mit dir zu tun hat.« Als sie Einwände erheben wollte, erklärte er: »Du verstehst, warum Suzette wütend ist, aber du selbst bist es nicht, obwohl du gezwungen warst, Dicky zu heiraten. Aber wenn dein Vater nicht beim ersten

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