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Ein Earl kommt selten allein

Ein Earl kommt selten allein

Titel: Ein Earl kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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eine Zwillingsschwester von mir wäre.«
    »Ich bin mir sicher, dass auch Grace es sofort merken würde, wenn eine Zwillingsschwester versuchen sollte, meinen Platz einzunehmen, oder zumindest ziemlich schnell.« Sie runzelte die Stirn. »Genau deshalb hat George befohlen, Richards Kammerdiener zu ermorden. Er hatte Angst, dass der Mann erkennen würde, dass er nicht Richard war.«
    »Da haben wir es doch«, sagte Suzette ruhig. »Genauso wahrscheinlich ist es, dass Georges Kammerdiener bemerkt, dass mit Richard etwas nicht stimmt. Er wird vermuten, dass er es nicht mehr mit dem Herrn zu tun hat, dem er im letzten Jahr gedient hat.«
    »Zwanzig Jahre«, berichtigte Christiana sie, und als Suzette fragend die Brauen hochzog, erklärte sie nachdenklich: »Dicky hat einmal gesagt, dass Freddy seit zwanzig Jahren in seinen Diensten steht. Sie sind quasi zusammen aufgewachsen.«
    »Hm.« Suzette verzog das Gesicht. »Dann wird Richard ganz sicher nicht in der Lage sein, ihn zu täuschen.«
    »Nein«, stimmte sie grimmig zu. »Und George wäre genauso wenig in der Lage gewesen, ihn glauben zu machen, er sei wirklich Richard.«
    Suzettes Augen weiteten sich, als sie begriff. »Freddy muss wissen, was George getan hat.«
    »Ja. Er könnte der Erpresser sein«, erklärte Christiana aufgeregt, und dann schüttelte sie genauso schnell den Kopf. »Aber er ist krank, seit ihr beide, du und Lisa, angekommen seid. Er war seither nicht mehr bei George, also kann er nicht wissen, dass Richard jetzt wieder Richard ist.«
    »Bist du dir da ganz sicher?«, fragte Suzette.
    »Dass er krank ist?«, fragte Christiana überrascht. »Haversham hat es uns doch gesagt, als er uns begegnet ist, während wir Dicky im Teppich nach oben getragen haben. Warum hätte er lügen sollen?«
    »Ich wollte damit nicht sagen, dass er gelogen hat«, sagte Suzette. »Aber dass Freddy krank ist, heißt noch lange nicht, dass er die ganze Zeit im Bett liegen muss. Vielleicht ist er auf gewesen und hat etwas gesehen oder gehört, das ihn hat erkennen lassen, dass Richard zurück ist.«
    Christiana sank mit einem Stirnrunzeln wieder in den Sessel zurück. Was Suzette da sagte, war mehr als möglich. Krank oder nicht, Freddy musste früher oder später aufgestanden sein, um etwas zu essen und zu trinken und anderen Bedürfnissen nachzugehen. Die Köchin hatte sicherlich genug zu tun, dass sie ihn nicht wie ein krankes Kind behandeln konnte, solange er nicht an der Schwelle zum Tod stand. Und dass es so schlimm stehen würde, hatte Haversham nicht durchblicken lassen. Der Mann war vermutlich längst wieder auf den Beinen. Selbst wenn er sich wahrscheinlich eher im hinteren Teil des Hauses aufhielt, war es gut möglich, dass er Richard bei der einen oder anderen Gelegenheit gesehen hatte. Vielleicht war er sogar schon auf dem Weg zu Dicky gewesen, um ihm zu erklären, was es mit seiner Krankheit auf sich gehabt hatte, und war unterwegs auf Richard gestoßen, auch wenn der nie erwähnt hatte, dass er Freddy begegnet war. Natürlich konnte es auch noch sein, dass Richard gar nicht bemerkt hatte, dass Freddy ihn gesehen hatte. Diener – zumindest gute – hatten die Angewohnheit, ihre Aufgaben in so unauffälliger Weise zu erledigen, dass sie davon ausgehen konnten, nicht bemerkt zu werden.
    Christiana nickte und stand abrupt auf. »Du hast recht, und es ist sicher lohnenswert, der Sache nachzugehen. Ich werde ihn von Haversham holen lassen. Er wird der Nächste sein, den wir befragen.«
    Suzette nickte. »Ich habe ein gutes Gefühl dabei.«
    Auch Christiana dachte, dass sie bei Freddy vielleicht auf etwas gestoßen waren. Sie glaubte nicht einen Moment lang, dass er auch der Diener sein könnte, der Dicky-George vergiftet hatte. Freddy hatte sich gegenüber Dicky immer unterwürfig und kriecherisch verhalten. Aber sie war plötzlich ziemlich fest davon überzeugt, dass er der Erpresser war.
    Als Christiana die Eingangshalle betrat, fand sie dort niemanden vor, und sie ging zuerst zur Küche, warf unterwegs auf der Suche nach Haversham einen Blick in jedes Zimmer. Eigentlich tauchte der Butler immer in dem Augenblick auf, wenn sie die Eingangshalle betrat. Genau genommen vermutete sie, dass er normalerweise damit beschäftigt war, an irgendwelchen Türen zu lauschen. Dies schien er allerdings an diesem Tag nicht zu tun, und sie fand ihn auch in keinem der anderen Zimmer im Erdgeschoss. Stirnrunzelnd betrat sie die Küche, aber auch dort war er nicht.
    Sie gab es auf,

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