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Ein Earl kommt selten allein

Ein Earl kommt selten allein

Titel: Ein Earl kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Suzette bei den zahmen Worten.
    »Oh, hör auf damit«, sagte sie empört. »Eine
gute
Ehe? Ich habe das Stöhnen und Seufzen gehört, das aus deinem Zimmer gekommen ist, sowohl in der Nacht, als Dicky gestorben ist, als auch letzte Nacht. ›Oh Richard, oh … oh … ja … oooooooh‹«, ahmte sie sie erheitert nach. »Und dann hast du geschrien, als würdest du jeden Moment sterben.«
    Christiana errötete heftig. »Du konntest uns hören?«
    »Ich bin sicher, dass das ganze Haus dich hören konnte«, sagte ihre Schwester trocken. »Er brüllt wie ein Löwe, und du quiekst wie ein angestochenes Schwein.« Sie unterbrach sich und fügte nachdenklich hinzu: »Was vermutlich eine zutreffende Beschreibung dessen ist, was ich in Fannys Buch gelesen habe. Hat es sehr wehgetan, als er das erste Mal seinen Maibaum in deine zarten Teile gesteckt hat?«
    »Seinen
Maibaum
?« Christiana schnappte ungläubig nach Luft.
    »So hat Fanny ihn genannt. Na ja, es war einer der Namen«, fügte sie nachdenklich hinzu und wiederholte dann: »Hat es wehgetan?«
    Christiana stöhnte auf und schlug die Hände vors Gesicht; die ganze Unterhaltung war ihr peinlich.
    »Nun?«, beharrte Suzette.
    »Vielleicht ein bisschen«, sagte Christiana schließlich und zwang ihre Hände weg, während sie sich gerade aufsetzte.
    »Hm, Fanny ist vor Schmerz in Ohnmacht gefallen«, murmelte Suzette. »Und es war ziemlich viel Blut da, was ebenfalls von Schmerz zeugt.«
    Christiana verzog das Gesicht und beschloss, dass ein Themenwechsel angebracht war. »Wie auch immer, was im Schlafzimmer passiert, ist nur ein Teil der Ehe, Suzette. Ich muss auch außerhalb des Schlafzimmers mit ihm umgehen, und ich fange an zu glauben, dass ich das kann.«
    Suzette sah sie neugierig an. »Er scheint dich freundlicher zu behandeln als Dicky. Und er hat die Ehe aufrechterhalten, um uns alle vor einem Skandal zu bewahren. Ich dachte zuerst, dass er auf diese Weise auch einem solchen entgehen würde, aber Lisa hat recht, Männer leiden nicht so unter einem Skandal wie Frauen, und wahrscheinlich hat er alles deinetwegen so belassen, was wirklich davon zeugt, dass er sehr ritterlich ist. Sehr viel ritterlicher als Daniel, der mich des Geldes wegen heiratet.«
    Christiana runzelte leicht die Stirn. Suzettes letzte Worte klangen beinahe bitter, und doch hatte das Mädchen die Regeln ihrer Ehe selbst aufgestellt und sich entschieden, jemanden zu heiraten, der Geld brauchte, um sicherzugehen, dass sie nicht in einer unglücklichen Ehe landete, wie es Christiana mit Dicky passiert war. Allerdings war die Heirat möglicherweise gar nicht mehr nötig, begriff sie und runzelte dann die Stirn, weil sie das noch nicht sagen konnte. Sie hatte mit Richard noch nicht über sein Versprechen gesprochen, die Schulden zu begleichen. Sie musste wirklich daran denken, es zu tun, wenn er zurückkehrte. Bis dahin konnte sie Suzette nichts sagen, oder zumindest nichts Genaues.
    Suzette seufzte tief, und Christiana widmete sich wieder ihrer Schwester.
    Sie sah die Unzufriedenheit in ihrem Gesicht und fragte ruhig: »Hast du irgendwelche Zweifel daran, dass es eine gute Idee ist, Daniel zu heiraten?« Dann biss sie sich auf die Lippe und fügte hinzu: »Vielleicht wäre Richard bereit, die Spielschulden von Vater zu begleichen. Wenn wir sie überhaupt bezahlen müssen. Wenn wir beweisen können, dass er betäubt wurde und überhaupt nicht gespielt hat …«
    »Nein, es ist in Ordnung«, sagte Suzette rasch. »Ich bezweifle, dass so etwas leicht zu beweisen wäre, und wir haben im Augenblick genug Probleme. Wo wir gerade davon sprechen, wir sollten jetzt wirklich weitermachen. Mit wem haben wir uns noch nicht unterhalten?«
    Christiana zögerte, aber dann beschloss sie, zuzulassen, dass Suzette das Thema wechselte. Sie mussten wirklich weitermachen. »Ich denke, wir haben jetzt mit allen Dienstmädchen und Lakaien gesprochen. Damit bleiben nur noch Haversham, die Köchin, Richards Kammerdiener –«
    »Ist sein Kammerdiener nicht in dem Feuer gestorben, in dem Richard umkommen sollte?«, unterbrach Suzette sie.
    »Ja, natürlich, ich meinte Georges Kammerdiener. Ich schätze, er wird jetzt der von Richard werden. Na ja, wenn er wieder gesund ist.«
    »Hältst du das wirklich für eine gute Idee?«, fragte Suzette.
    »Wie meinst du das?«
    »Nun, ich gehe eigentlich davon aus, dass Georgina mich gut genug kennt, um sofort zu merken, wenn jemand versucht, meinen Platz einzunehmen. Auch dann, wenn es

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