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Ein Earl mit Mut und Leidenschaft

Titel: Ein Earl mit Mut und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
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...“
    „Ich gebe zu, dass sie bei deinem Besuch heute Morgen oben war“, unterbrach ihn Lady Pleinsworth. „Zum Glück besitzt Miss Wynter im Gegensatz zu dir so viel Vernunft, dieser Tändelei ein Ende zu bereiten. Aber jetzt ist sie nicht hier.“
    „Tante Claire sagte er warnend.
    „Wirklich nicht!“ Sie reckte das Kinn ein Stück höher in die Luft. „Es ist ihr freier Nachmittag. Sie geht immer aus an ihrem freien Nachmittag.“
    „Immer?“
    „Soweit ich weiß.“ Seine Tante wedelte ungeduldig mit den Händen. „Sie macht Besorgungen und ... und was sie eben so tut.“ Was sie eben so tut. Was für eine Aussage.
    „Also gut“, meinte Daniel kurz angebunden. „Dann warte ich eben auf sie.“
    „Kommt gar nicht infrage.“
    „Du willst mich aus deinem Salon aussperren.“ Ungläubig betrachtete er sie.
    Sie verschränkte die Arme. „Wenn es sein muss.“
    Er verschränkte ebenfalls die Arme. „Ich bin dein Neffe.“ „Unser gesunder Menschenverstand scheint aber nicht auf dich abgefärbt zu haben, was mich doch sehr erstaunt.“
    Er starrte sie an.
    „Das war eine Beleidigung“, fügte sie hinzu, „nur für den Fall, dass du das nicht mitbekommen haben solltest.“
    Du liebe Güte.
    „Wenn du dir auch nur irgendetwas aus Miss Wynter machst“, fuhr Lady Pleinsworth gebieterisch fort, „lässt du sie in Ruhe. Sie ist eine umsichtige Frau. Ich behalte sie in meinen Diensten, weil ich davon überzeugt bin, dass du ihr nachgelaufen bist und nicht umgekehrt.“
    „Hast du mit ihr über mich gesprochen?“, fragte Daniel. „Hast du ihr gedroht?“
    „Natürlich nicht“, herrschte ihn seine Tante an, doch sie wandte für einen kurzen Moment den Blick ab, was Daniel verriet, dass sie log. „Als ob ich ihr drohen würde“, sprach sie beleidigt weiter. „Und außerdem ist nicht sie diejenige, mit der man sprechen müsste. Sie weiß, wie es zugeht auf der Welt, selbst wenn du keine Ahnung hast. Ich kann darüber hinwegsehen, was auf Whipple Hill passiert ist, aber ...“
    „Was auf Whipple Hill passiert ist?“, erwiderte Daniel ein wenig überrumpelt. Besorgt fragte er sich, worauf genau seine Tante sich bezog. Hatte irgendwer herausgefunden, dass er in Annes Schlafzimmer gewesen war? Nein, das war unmöglich. Falls das herausgekommen wäre, wäre Anne auf der Stelle gekündigt worden.
    „Du hast Zeit mit ihr allein verbracht“, erklärte Lady Pleinsworth. „Glaub nicht, dass ich das nicht bemerkt hätte. So gern ich auch glauben würde, dass du plötzlich Interesse an Harriet, Elizabeth und Frances entwickelt hast, so hätte selbst ein Blinder sehen können, dass du wie ein Hündchen hinter Miss Wynter hergelaufen bist.“
    „Noch eine Beleidigung, nehme ich an“, stieß er hervor.
    Sie schürzte die Lippen, ignorierte seinen Kommentar aber ansonsten. „Ich möchte sie nicht entlassen“, sagte sie, „aber wenn du diese Verbindung weiter verfolgst, bleibt mir keine andere Wahl. Und du kannst dir sicher sein, dass keine gut situierte Familie eine Gouvernante einstellt, die sich mit einem Earl herumtreibt.“
    „Herumtreibt?“, wiederholte er in einem Ton, der irgendwo zwischen Fassungslosigkeit und Empörung lag. „Beleidige sie nicht mit so einem Ausdruck.“
    Seine Tante richtete sich auf und betrachtete ihn mit leisem Mitleid. „Nicht ich beleidige sie hier. Im Gegenteil, ich zolle Miss Wynter Respekt für ihr Urteilsvermögen, das dir offenbar fehlt. Man hat mir abgeraten, eine so attraktive Gouvernante einzustellen, doch sie ist trotz ihres Aussehens äußerst intelligent. Und die Mädchen lieben sie heiß und innig. Würdest du wollen, dass ich sie wegen ihrer Schönheit benachteilige?“
    „Nein“, entgegnete er ungehalten. Vor Ärger wäre er am liebsten die Wände hochgegangen. „Was zum Teufel hat das denn mit allem zu tun? Ich will nur mit ihr reden.“ Seine Stimme wurde immer lauter, kam einem Brüllen gefährlich nahe.
    Lady Pleinsworth bedachte ihn mit einem langen, strengen Blick. „Nein“, sagte sie wieder.
    Daniel biss sich auf die Zunge, um sie nicht anzuschreien. Der einzige Weg, seine Tante dazu zu bewegen, ihn mit Anne sprechen zu lassen, war, ihr zu erzählen, der Angriff in Whipple Hill sei seiner Meinung nach gegen Anne gerichtet gewesen. Doch alles, was auf eine skandalträchtige Vergangenheit schließen ließe, würde ihre sofortige Entlassung nach sich ziehen, und er wollte nicht, dass sie seinetwegen ihre Arbeit verlor.
    Als er mit seiner Geduld

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