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Ein echter Schatz

Ein echter Schatz

Titel: Ein echter Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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angestellt, weil der Wasserhahn defekt war!«
    »Das war einfach schlechte Kommunikation«, verteidigte sich Lula. Ich klopfte an die Tür von 2A, und eine kleine schwarze Frau mit grauen Stoppelhaaren öffnete mir.
    »Wir überprüfen, ob es irgendwelchen Wartungsbedarf in diesem Haus gibt«, sagte ich.
    »Danke der Nachfrage«, sagte die Frau. »Es ist alles in Ordnung.«
    »Was ist mit Ihrer Toilette?«, fragte Lula. »Funktioniert Ihre Toilette?«
    »Ja. Meine Toilette ist prima.«
    Ich bedankte mich bei der Frau und drängte Lula von der Tür fort zur Wohnung 2B.
    »Hier stimmt irgendwas nicht«, sagte Lula und schnup perte die Luft. »Es riecht nach einem Gasleck. Gut, dass wir diese Sachen hier überprüfen.«
    »Gar nichts überprüfen wir. Ist das klar? Wir suchen nach Dickie!«
    »Ja, ja, das weiß ich auch«, sagte Lula. »Trotzdem können wir doch ein Gasleck feststellen.«
    Ein Fettsack in Boxershorts machte uns die Tür auf. »Was wollen Sie?«, fragt er.
    »Die Gasgesellschaft hat uns geschickt«, sagte Lula. »Wir haben ein Leck gerochen.« Sie steckte den Kopf durch die Tür. »Ja, doch, das kommt aus dieser Wohnung.«
    »Ich habe überhaupt kein Gas«, sagte der Mann. »Nur elektrischen Strom.«
    »Erzählen Sie mir nichts! Ich weiß, wie Gas riecht«, sagte Lula.
    »Meine Partnerin und ich sind bei der Gasgesellschaft beschäftigt. Wir kennen uns mit Gas aus. Was ist mit dem Herd? Ist das auch bestimmt kein Gasherd?«
    »Wir sind hier nicht im Ritz. Der Herd funktioniert nicht mal. Hat noch nie funktioniert. Ich muss alles in der Mikrowelle aufwärmen.«
    Lula drängte sich an ihm vorbei. »Stephanie? Geh du mal durch die Wohnung und guck, ob irgendwo Gas austritt.«
    Ich betrat die Wohnung. Der Gestank nahm mir den Atem. Ich sah zu dem dicken Mann, und ich war mir ziemlich sicher, wer hier Gas abließ, aber ich hielt die Luft an und durchsuchte schnell die Räume der Wohnung. Vielleicht verweste hier ja Dickies Leiche in der Badewanne.
    »Hier stinkt es ja zum Himmel«, sagte Lula. »Was haben Sie denn gerade in der Mikrowelle?«
    »Bohnenburritos. Was anderes kann man darin nicht warmmachen. Alles andere explodiert.«
    »Das ist also die Gasquelle«, sagte Lula. »Und Sie«, wandte sie sich an den Mann, »sollten sich ein T-Shirt anziehen. Müsste man Ihnen verbieten, ohne T-Shirt rumzulaufen.«
    »Was ist nun mit meiner Mikrowelle? Reparieren Sie sie mir? Es explodiert immer alles da drin.«
    »Wir sind von der Gasgesellschaft«, sagte Lula. »Mikrowellen sind nicht unser Gebiet.«
    »Sie haben doch einen Werkzeuggürtel umgeschnallt«, sagte der Mann.
    »Also führen Sie doch auch Reparaturen aus. Ich will, dass Sie meinen Mikrowellenherd reparieren.«
    »Schon gut, schon gut«, sagte Lula. »Ich gucke ihn mir mal an.«
    »Vorsicht mit der Klappe«, sagte er. »Sie klemmt.«
    »Das ist wahrscheinlich genau das Problem. Es dauert zu lange, bis man sie offen hat, deswegen zerkocht alles da drin und explodiert.« Lula zog mit einem festen Ruck, ein paar Schrauben flogen durch die Gegend, die Scharniere zerbrachen, und die Tür löste sich aus der Verankerung. »Oh«, sagte Lula nur.
    Ich verdrückte mich so schnell ich konnte aus der Wohnung und war schon auf halber Treppe zur nächsten Etage, als ich hörte, wie Lula unten die Tür zuknallte und schnaufend hinter mir herlief.
    »Wenigstens verpestet er jetzt nicht mehr die Luft mit seinen Mikrowellenburritos«, sagte Lula. Mein Handy klingelte. Es war Tank.
    »Ist dir auch nichts passiert?«, fragte er.
    »Nein.«
    Tank legte auf.
    »Wer war das?«, wollte Lula wissen.
    »Ranger ist gerade verreist. Tank passt auf mich auf.«
    »Ich dachte, das wäre mein Job.«
    Ich bollerte gegen die Tür von 3A. »Ich werde es ihm ausrichten, wenn er das nächste Mal anruft.«
    Ein großer schwarzer Mann mit Dreadlocks machte uns auf.
    »Ich werd‘ nicht mehr!«, sagte Lula. »Uncle Mickey!«
    »Dein Onkel?«
    »Nein. Uncle Mickey von Uncle Mickeys Gemütlichen Gebrauchtwagen! Der Mann ist berühmt. Er tritt in einem Werbespot im Fernsehen auf. ›
Kommen Sie zu Uncle Mickeys Gemütlichen Gebrauchtwagen, und wir kommen Ihnen entgegen
‹. Jedes Kind kennt Uncle Mickey.«
    »Was kann ich für euch zwei Hübschen tun?«, fragte Uncle Mickey.
    »Sucht ihr ein billiges Auto?«
    »Nein«, sagte Lula. »Wir sind die ›Reparaturschwestern‹. Wir gehen von Haus zu Haus, fragen, ob es was zu reparieren gibt, und wenn ja, reparieren wir es.«
    Ich verdrehte innerlich

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