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Ein Ehebett zur Probe

Ein Ehebett zur Probe

Titel: Ein Ehebett zur Probe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Martin
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Erfahrung bereichert sein würde.«
    Robin hatte zuviel damit zu tun, seinen verwickelten Sätzen und Gedanken zu folgen, als daß sie Montoya und Irene entdeckt hätte, die an ihr vorbeitanzten.
    Aber Irene entdeckte Robin und Hogan. In Wirklichkeit waren Robin und Hogan das einzige, was sie bemerkte — bis Montoya plötzlich mit scharfer Stimme sagte: »An der Bar steht eine entzückende Blondine, die mir verlockende Blicke zu wirft.«
    Irene wandte schnell den Kopf. »Was . . . ?«
    »Bisher habe ich sie nicht beachtet«, sagte Montoya bedeutsam, »weil ich mit Ihnen zusammen bin.«
    »Verzeihung!« entschuldigte Irene sich und meinte es ernst. Sie interessierte sich sehr für Montoya und wollte ihn nicht verlieren. Sie konnte nur die Gedanken an diesen verdammten Hogan nicht aus dem Kopf bekommen. Und schließlich war es nun einmal ihre Nichte, die dort in Hogans Armen lag — ein unschuldiges Lamm in den Klauen des Wolfes.
    »Wie lange kennen wir uns jetzt schon?« fragte Montoya zart. »Sechs Monate oder so. Ich habe geduldig darauf gewartet, daß diese andere Beziehung zu Ende ging, Irene.«
    »Ich weiß«, flüsterte sie zerknirscht.
    »Es gibt so viel zu tun im Leben, Liebling, und es fängt erst richtig an, wenn man zu zweien ist. Laß uns nicht zu lange warten!«
    Irene seufzte und schmiegte sich fester an ihn. »Du hast recht, Charles. Jetzt bin ich wieder bei dir.«
    »Gut.«
    Irene drückte ihre Wange an seine, und er führte sie durch die tanzende Menge so weit weg wie möglich, von Robin und Hogan.
    Hogan fuhr mittlerweile fort, Robin mit gewichtigen Phrasen einzuwickeln. »Sie müssen berücksichtigen, wie unwichtig ein Verhältnis mit mir sein würde.«
    So betrunken war Robin entschieden noch nicht. »Ein geistiges Verhältnis meinen Sie? Sie bewundern meinen Verstand so ungeheuer, sagten Sie.«
    Hogan nahm den Hieb hin und fand, es sei Zeit, zu der Technik brutaler Ehrlichkeit überzugehen. »Nun, die Natur hat es in ihrer unendlichen Weisheit für richtig gehalten, mich auch mit anderen Begierden auszustatten. Ich muß Sie warnen — wenn gefährliche Kräfte sich meiner bemächtigen, kann ich listig und verschlagen genug sein, mein Ziel zu erreichen.«
    »Ich werde die Augen offenhalten«, versprach Robin ihm.
    »Gutes Mädchen!« sagte er, dadurch offenbar sehr erleichtert. »Seien Sie auf der Hut — ich flehe Sie an. Manchmal sind meine Tricks so gut verborgen, daß ich sie selbst nicht rechtzeitig erkenne.«
    Er tätschelte ihren Nacken und gab ihr einen winzigen Kuß aufs Ohrläppchen.
    Robin erbleichte.
    Irene, die den Kuß über Montoyas Schulter hinweg gesehen hatte, knirschte mit den Zähnen.
    Montoya, der sah, daß Irenes Gedanken wieder umherwanderten, knirschte mit seinen Zähnen.
    Hogan wirbelte Robin mit selig zufriedenem Gesicht über die Tanzfläche.

    Als Hogan den Jaguar auf den dunklen Parkplatz des Z ENTAUREN- W APPENS lenkte, saß Robin steif neben ihm und flehte innerlich darum, daß Dave noch schliefe. Der Abend mit Hogan war so hübsch verlaufen, daß sie voller Schrecken bei einem Blick auf ihre Armbanduhr entdeckte, wie spät es war — zwei Uhr morgens. Sobald der Wagen hielt, sprang sie heraus und lief zum Haus. Hogan holte sie ein und ging neben ihr her die Treppe hinauf. Auf dem Wege den Hausflur entlang summte er leise vor sich hin.
    An der Tür flüsterte Robin: »Noch einmal vielen Dank für den hübschen Abend!«
    »Er war nett, nicht wahr?« Hogan zog seinen Schlüssel aus der Tasche und schloß seine Tür auf. »Wie wär's mit einem schnellen Schlaftrunk bei mir, ehe wir uns verab. . . « Er warf einen Blick über die Schulter und sah erschrocken, daß sie ihre Tür auch schon aufgeschlossen hatte und eben in ihr Appartement trat.
    Er sprang über den Hausflur und wollte verhindern, daß sie ihre Tür schloß. »Eine Minute . . .«
    »Gute Nacht, Hogan!« sagte sie fest.
    »Warten Sie!« flüsterte er. »Der Abend ist noch jung, und wir haben noch nicht . . . « Er verstummte, als plötzlich Dave erschien, beide weit überragend und finster blickend. Hogan ließ den Unterkiefer hängen, hob ihn wieder und brachte ein munteres Lächeln zustande. »Hallo, alter Junge!«
    Robin schluckte schwer, hatte ein entsetzlich schlechtes Gewissen und versuchte, es hinter einem liebenswürdigen Lächeln zu verbergen. »Dave, Liebling!« Haben wir dich geweckt?«
    Dave starrte auf sie hinunter. »Weißt du, daß es zwei Uhr nachts ist?«
    »Ich . . . ich wollte dich nicht

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