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Ein Ehebett zur Probe

Ein Ehebett zur Probe

Titel: Ein Ehebett zur Probe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Martin
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überlegte. »Wovon sprach ich gerade?«
    »Sie haben etwas von Abwechslung gesagt«, versetzte Robin, »aber ich habe kein Wort davon verstanden.«
    »Lassen Sie mich überlegen, ob ich es anders ausdrücken kann . . . Er dachte nach.
    Und in diesem Augenblick sah von einem anderen Tisch an der entgegengesetzten Wand aus Robins Tante Irene sie und starrte mit offenem Munde herüber. Ihr gegenüber saß Charles Montoya, der sich Mühe gegeben hatte, sie fesselnd zu unterhalten, nun jedoch schwieg und den Kopf wandte, um zu sehen, wohin sie blickte.
    Was er sah, machte ihm keine Freude. »Es muß in dieser Stadt zweihundert Restaurants geben. Weshalb kommt dieser Hogan ausgerechnet heute in dieses . . . Mit wem sitzt er da? Ist das nicht die kleine Robin? Was hat er mit ihr zu tun?«
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte Irene und preßte die Lippen zusammen. »Hoffe ich wenigstens«, fügte sie hinzu.
    Montoya tätschelte ihre Hand. »Machen Sie sich um Ihre hübsche Nichte keine Sorgen. Sie ist ein großes Mädchen. Er hob sein Glas und trank ihr zu.
    Irenes Nervosität wurde nicht geringer. »Wie können Sie es so gleichgültig hinnehmen, wenn dieser Mann . . .«
    »Ich weiß Bescheid über ihn. Sie haben mir ja genug von ihm erzählt.«
    »Sie verstehen mich nicht. Er verfügt über die geheimnisvollsten Tricks, um die kälteste Zurückhaltung zu überwinden.«
    »Wollen wir nicht lieber unser Essen genießen und Hogan vergessen?« fragte Montoya mit einem Anflug von Ärger.
    »Verzeihung!« Irene tat, was sie konnte, um sich wieder ganz auf ihren liebenswürdigen Partner zu konzentrieren. Aber die Gedanken an Hogan und Robin wollten ihr nicht aus dem Kopf gehen. Und am meisten quälte sie, daß sie nicht genau wußte, was sie daran derart auf regte: der Kummer darüber, daß Robin vielleicht verführt wurde, oder darüber, daß Hogan der Verführer war.
    Am anderen Tisch gab Hogan sich die größte Mühe, Robin seine tiefen Gedanken über Abwechslung klarzumachen. »Man braucht einen Maßstab, um richtig urteilen zu können. Sogar für Männer, zum Beispiel. Ja — nehmen wir Männer als Beispiel. Abermals — Abwechslung!«
    »Was meinen Sie eigentlich?« fragte Robin, genoß das köstliche Essen und wußte genau, was er meinte.
    »Nun — mir ist da ein Vergleich eingefallen: Männer sind wie Melonen. Wissen Sie, weshalb? Um eine gute zu schätzen, muß man tausend versucht haben.«
    »Darauf sind Sie nicht selbst gekommen«, sagte Robin und nippte an ihrem Weinglas.
    »Vielleicht habe ich es irgendwo gelesen«, gab Hogan zu, »aber wahr ist es auf jeden Fall. Nehmen Sie Dave und Sie. Wieviel besser sind Sie mit ihm daran als mit irgendeinem anderen, mit mir, zum Beispiel.«
    »Wie recht Sie haben«, stimmte Robin zu und mußte zu ihrer eigenen Überraschung kichern.
    Hogan nickte und füllte ihr Weinglas neu. »Was habe ich schließlich einem reizenden jungen Mädchen wie Ihnen zu bieten? Nichts — nichts außer einem großen Vermögen und schalen, eitlen Vergnügungen.«
    Er stieß mit ihr an. Robin sah unsicher aus, während sie trank, ihn über ihr Glas hinweg anblickte und merkte, daß sie anfing, sich ein bißchen wirblig zu fühlen.
    Eine Stunde später waren sie auf der Tanzfläche. Hogan hielt sie eng an sich gedrückt und flüsterte ihr ins Ohr.
    »Jetzt, da wir näher miteinander bekannt geworden sind, kann ich ehrlich erklären, daß es nie Schwierigkeiten zwischen uns geben wird. Zum Glück lassen Sie mich kalt.«
    Robin zog sich überrascht ein bißchen zurück.
    »Oh«, fuhr er schmeichelnd fort, »nicht etwa, daß Sie nicht eine der hinreißendsten schönen Frauen sind, die ich je kennengelernt habe. Aber . . . also . . . es ist Ihr Verstand.«
    Robin überlegte, ob sie betrunkener wäre als sie dachte. »Mein was?«
    »Ich bewundere Ihren scharfen Verstand so sehr«, erklärte Hogan, »daß ich Ihren Körper darüber kaum bemerke. Nichts für ungut!«
    »Ich bin nicht beleidigt.«
    »Gut! Wir kommen wundervoll miteinander aus!« Er wirbelte sie herum und ließ ihr Zeit, zu überlegen, was er gesagt hatte.
    Dann verfolgte er das Thema vorsichtig weiter. »Auf der anderen Seite könnte eine Frau durch die Tatsache gereizt werden, daß sie mit mir eine herrliche Zeit erleben würde — und dann zu ihrem Freund oder ihrer Mutter, je nachdem, zurückgehen könnte, als ob absolut nichts geschehen wäre. Das heißt, nichts bis darauf, daß sie innerlich durch — wollen wir sagen — den Maßstab der

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