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Ein Ehebett zur Probe

Ein Ehebett zur Probe

Titel: Ein Ehebett zur Probe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Martin
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sehr anständig von dir, Robin«, erklärte er und unterdrückte allen Sarkasmus, der ihm auf der Zunge lag.
    »Ich will nur, daß du es weißt.«
    »Vielen Dank!« sagte er mit undurchdringlichem Gesicht. »Ich werde mir Mühe geben, daß es nicht öfter als acht- bis neunmal in der Woche vorkommt.«
    Robin blinzelte. »Neun?«
    Dave grinste. Robin merkte plötzlich, daß er sie auf den Arm nahm, und grinste zurück. »Gute Nacht, Dummkopf!« Sie verschwand abermals hinter den Vorhängen.
    Dave ging durch das Zimmer, schaltete das Licht aus, wollte zum Fenster und rannte in das Zimmerfahrrad, das Hogan ihm geschickt hatte. Vor Schmerz aufheulend, packte er seinen rechten Fuß und hopste auf dem anderen Bein umher.
    »Was ist los?« fragte Robin von oben.
    »Nichts«, knirschte Dave. »Ich habe mir nur einen Zeh angestoßen. Geh ins Bett!« Er hinkte zum Fenster, riß es auf und zog die kühle Nachtluft tief in seine Lungen.
    Fünf Minuten lang stand er am offenen Fenster und atmete langsam und tief, bis er ruhig geworden war. Dann ging er zu seinem Bett, legte sich hin und deckte sich zu. Jetzt, da er sich beruhigt hatte, kehrte alle Müdigkeit zurück. Von der Nacht war nicht mehr viel übriggeblieben. Um acht mußte er aufstehen, damit er rechtzeitig zur ersten Vorlesung kam.
    Immerhin waren ihm noch fünf Stunden zum Schlafen geblieben, dachte er.
    Er irrte sich.

12

    Dave gähnte und legte sich auf die andere Seite, um die bequemste Stellung für seinen schmerzenden Körper zu finden — und war plötzlich hellwach und starrte auf den Vorhang vor dem Schlafzimmer.
    Robin erschien wieder als Silhouette darauf. Und sie war beim Ausziehen.
    Dave stöhnte.
    Sie nahm ihren Büstenhalter ab und schlüpfte aus ihrem Höschen.
    Dave biß die Zähne zusammen und versuchte, nicht hinzublicken, bekam es aber nicht fertig.
    Sie zog ihre Pyjamahosen an. Dann die Jacke. Dann hängte sie ihr Kleid auf und ging zum Badezimmer. Auf dem Treppenabsatz blieb sie stehen und sah in das dunkle Wohnzimmer hinunter.
    »Dave — schläfst du schon?«
    »Ich versuche es«, sagte Dave durch die zusammengebissenen Zähne.
    »Hör mal — wegen Jungen, die mit der anderen Art von Mädchen ausgehen —, ich meine, wenn du einmal damit angefangen hast, ist es schwerer, wieder damit aufzuhören, als gar nicht erst anzufangen.«
    »Ja, Rob«, sagte er müde. Und fügte hoffnungsvoll hinzu: »Gute Nacht, Süße!«
    Aber Robin hatte noch mehr auf dem Herzen. »Weißt du, ich habe meine erste richtiggehende Verabredung gehabt, als ich schon siebzehn war. Ich bin sozusagen spätreif. Deshalb verstehe ich nicht viel von . . .«
    »Rob«, knurrte Dave verzweifelt, »es ist drei Uhr morgens, und ich habe Vorlesungen, die ich auf keinen Fall verschlafen kann.«
    »Oh, Verzeihung! Daran hatte ich nicht gedacht. Schlaf gut!«
    »Danke. Nacht!«
    Robin ging ins Badezimmer und schloß die Tür. Dave drückte sein Kopfkissen zurecht, seufzte und gähnte fürchterlich. Er schloß die Augen und fing an einzuschlafen.
    Plötzlich wurde die Nachtruhe durch das Geräusch der knackenden Röhren gestört, weil Robin oben die Dusche angestellt hatte. Dave fuhr hoch, als ob er einen Tritt bekommen hätte.
    Die Badezimmertür ging auf, und Robin rief heraus: »Verzeihung! Es sind nur die Wasserrohre. Nacht! Schlaf wohl!«
    »Ja«, versetzte Dave mit schwacher Stimme. »Ich werde es wenigstens versuchen.«
    Die Badezimmertür wurde wieder geschlossen, und die Röhren hörten auf zu knacken. Dave ließ sich auf das Kopfkissen zurückfallen, drückte die Augen zu und lauschte auf das Geräusch der Dusche. Es war ein verhältnismäßig friedliches, einschläferndes Geräusch. Nach einigen Augenblicken fing es an, ihn einzulullen. Dankbar fühlte er sich in die samtene Dunkelheit des Schlafes versinken . . .
    Jenseits des Hausflures kam Hogan in rotem Samtjackett mit einer Taschenlampe aus seinem Appartement. Er ging zu Robins Tür und schloß sie mit seinem Duplikatschlüssel auf, schlüpfte in das dunkle Wohnzimmer und lauschte einen Augenblick lang auf das Geräusch der Dusche. Dicht vor sich vernahm er Daves schweres, regelmäßiges Atmen. Es bedeutete, daß Dave endlich eingeschlafen war und neue Kräfte sammelte.
    Hogan schaltete die Taschenlampe ein, trat an das Bett und leuchtete Dave ins Gesicht.
    Dave wurde mit einem Ruck wach, blinzelte und sprang erschrocken aus dem Bett. »Du lieber Himmel, was ist. . .«
    »Pssssst! Zünden Sie kein Streichholz an! Ich

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